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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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geschickt hatten. Ich rief
Larry an.
    »Ich weiß, daß wir beschlossen
hatten, dieses Weihnachten hart zu bleiben, aber...«
    »Hör bloß auf! Mir geht es
genauso. Im Oktober hat man leicht reden. Was machen wir jetzt nur?«
    Zuletzt beschlossen wir,
schnell nach Tiri hinunter zu fahren, den Supermarkt zu plündern und
Geschenkpapier bei Tony zu kaufen. Auf dem Heimweg konnten wir dann die
Geschenke in die verschiedenen Briefkästen stecken.
    Einige Frauen suchten in den
Regalen, als wir kamen, aber wenigstens war einmal keiner von Tonys jungen
Männern da. Edith Stewart war zum Aushelfen gekommen. Sie sah sehr glücklich
aus und flüsterte mir zu, daß alles herrlich sei. »Was für ein Segen, daß diese
Rechnungen nicht mehr kommen. Sie haben es anscheinend aufgegeben. Kein Wort
von ihnen, seit wir wieder zu Hause sind!«
    Ich sagte, das freue mich   sehr, vermied es aber, Tony anzuschauen.
    Caleb fuhrwerkte herum,
versuchte zu helfen und war überall im Weg. Sein Kater war nirgends zu sehen,
und ich dachte, daß sie ihn jetzt vielleicht einsperrten, wenn im Laden viel
Kundschaft war. Tony kam mit Caleb ausgezeichnet zurecht, gab ihm alle
möglichen Kleinigkeiten zu tun, kommandierte ihn aber nie herum; und ich konnte
nicht umhin, ihre Methoden mit Ursulas zu vergleichen.
    Bevor wir von zu Hause
weggefahren waren, hatte ich sie angerufen und ihr unsere Notlage geschildert,
und sie hatte sich tatsächlich die Zeit genommen, uns ein paar nützliche
Kleinigkeiten als Geschenke in letzter Minute herauszusuchen.
    »Und nehmt lieber noch ein paar
mehr mit, falls noch andere Leute auftauchen«, schlug Tony vor, denn sie war
sehr geschäftstüchtig.
    Kurz darauf, als wir gerade
gehen wollten, kam Colin Manson daher. Er hatte seinen Hund Lass im Auto und
erklärte, er habe sich ein paar junge Schafe angeschaut. Er war in der gleichen
mißlichen Lage wie wir.
    »Dieser Weihnachtsrummel und
die Freude des Schenkens machen mich ganz fertig. Komm, Tony, du bist ein
Mädchen mit Phantasie, und ich hab’ es eilig.«
    Schon war sie mit ihm hinter
einem Regal verschwunden, und man sah ihr nichts mehr von dem Ärger an, den es
bei ihrem letzten Zusammentreffen gegeben hatte. Schnell hatte er alles Nötige
beisammen und wollte gerade davonstürzen, als draußen ein Riesenkrach losging —
wütendes Bellen und das Fauchen einer gereizten Katze. Wieder einmal Annabella.
    Bevor wir noch eingreifen
konnten, ging das Katzengeschrei in ein seltsames, tiefes Wimmern über. Caleb
stürzte händeringend hinaus und stammelte: »Etwas Schreckliches ... Annabella
in Nöten... Bitte, entschuldigen Sie mich...«
    Wir folgten ihm mit noch
einigen Frauen, die gerade im Laden waren. Caleb starrte nach oben, sprachlos
vor Entsetzen. Lass sprang kläffend um eine hohe Telegrafenstange herum, und
ganz oben balancierte Annabella, mit gesträubten Haaren und hervortretenden Augen.
Sein tiefes, flehendes Schreien war voll panischer Angst.
    Colin lachte. »Lass hat es
diesem Vieh gezeigt — und es war höchste Zeit dafür. Als ich das letzte Mal
hier war, überfiel es mich aus den Tomaten.«
    Tony war halb wahnsinnig vor
Angst. »Er wird sich umbringen! Er wird an die Drähte kommen! Was können wir
bloß tun?«
    Larry sagte schnell:
»Telefonleitungen sind nicht gefährlich. Ich glaube, solange er da oben bleibt,
kann ihm nichts passieren. Er scheint sich zu überlegen, ob er zu diesem
Hochspannungsmast hinüberspringen soll. Das darf er nicht tun!«
    Nicht weit weg war ein Mast der
Hochspannungsleitung. Annabella machte einen Buckel und schien sich auf einen
verzweifelten Sprung vorzubereiten. Caleb rief: »Miez... Miez... Komm herunter,
Annabella!« Es klang sehr hilflos, und Annabella nahm keinerlei Notiz davon,
sondern sah sich nach einem noch höheren Platz um, wo er vor dem kläffenden
Hund sicher wäre. Falls er den Hochspannungsmast erreichen sollte, sah es
ziemlich schlecht aus. Auch wenn er keinen Schlag bekam, so hatten wir doch
keine Leiter, die lang genug war.
    Colin schien sich königlich zu
amüsieren und rief dem Hund zu: »Gut gemacht, Lass! Das geschieht dem Biest
ganz recht.«
    Lass war erfreut über dieses
Lob und bellte nur noch lauter. Annabella begann wieder mit dem schrillen
Geschrei und schätzte offensichtlich die Entfernung für den selbstmörderischen
Sprung ab. Caleb rang immer noch die Hände, und Tony stürzte sich wie eine
Furie auf Colin.
    »Ruf deinen Köter zurück! Steck
ihn ins Auto! Siehst du denn nicht, daß er

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