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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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Eigentumswohnung in L.A. ein. Jordy konnte nicht, aufgrund schulischer Verpflichtungen, aber die beiden telefonierten zwei Stunden miteinander und tauschten sich aus über Videospiele, Bücher, Ansichten und Hobbys. Michael war seltsam berührt von Jordy. Irgendetwas war anders an ihm und Michael brauchte eine Weile, bis er es herauskristallisiert hatte.
    ***
    „Du ahnst nicht, wer heute unseren Jungen angerufen hat!“ rief June glückstrahlend ins Telefon. Sie wollte ihren grätzigen Anruf von neulich wieder gut machen und heute fiel ihr das ausgesprochen leicht.
    „Nein! Da kommst du nie drauf! Stell dir vor: MICHAEL JACKSON!!! Ja! Genau! DER Michael Jackson!!! Höchstpersönlich! Dave hat ihn aufgegabelt, als er kein Benzin mehr hatte. Ich gab ihm unsere Nummer und …er hat angerufen! Unseren Jungen!“
    June war außer sich vor Freude. Michael Jackson! Ihr Sohn war in Kontakt mit dem berühmtesten Popstar aller Zeiten! Der gerade die Höhen eines in der Musikgeschichte noch nie da gewesenen Erfolges feierte! Der Celebrity schlechthin! Mein Gott! Ihr Sohn! Befreundet mit demjenigen, dem sich alle Türen dieser Welt öffneten! Dem nichts verwehrt wurde, der millionenschwer war, der… ihr wurde schwarz vor Augen, als ihr in voller Tragweite bewusst wurde, was das für sie bedeuten konnte: Sie sah sich auf den begehrtesten Events, zusammen mit Michael und ihrem Sohn, andere Celebrities treffen, Hollywoods Creme de la Creme, interessante Menschen, Filmstars, Schauspieler, wichtige Leute...! Der Blick fiel ihr ein, mit dem Michael sie angesehen hatte und ihr wurde schwach in der Magengegend.
    Den ganzen Tag tanzte June glücklich umher. Oh, Gott, betete sie. Lass es keine Eintagsfliege sein! Aber darüber machte sie sich eigentlich am wenigsten Sorgen. Denn Michael war bekannt für seine Liebenswürdigkeit – und für seine Großzügigkeit und Gastfreundschaft.
    Während der Träumereien über all die Türen, die sich June öffnen könnten, war ihr noch ein weiterer, aufbauender Gedanke gekommen: Jordy hatte Ideen, er war kreativ. Zusammen mit ihrem Exmann Evan hatte er schon ein Drehbuch geschrieben, das sogar verfilmt worden war. Seitdem hoffte Evan darauf, als Drehbuchautor durchstarten zu können. Er war erfolgloser Zahnarzt und hasste seinen Beruf. Seit Jahren wollte er ausbrechen – einer der zahlreichen Gründe für den Zusammenbruch ihrer Ehe. Evan hatte immer viel vorgehabt und nichts durchgezogen, hatte es nie geschafft. Die Ideen für das Skript hatte letztendlich Jordy gehabt, nicht Evan. Er hatte seinem Sohn lediglich geholfen, es in die richtige Form zu bringen. June wusste, dass Jordy darauf brannte, aus seiner Kreativität etwas zu machen. Evan sah das genauso.
    „Mann, June“, sagte der, „wenn das läuft...dann könnte es sein, dass wir uns um Jordys und unsere Zukunft keine Sorgen mehr machen müssen.“
    Der Satz war mehrfach interpretierbar. Keiner konnte wissen, wie sehr Evan an der Verwirklichung dieser paar Worte interessiert war.
    Nachdenklich legte Evan auf. Michael Jackson. Und sein Sohn. Wenn das mal keine segensreiche Verbindung war! Er gab seiner Exfrau völlig Recht. Das könnte die Chance für den Durchbruch sein. Dieser Jackson kannte alle, einfach alle, die in der Film – und Musikbranche wichtig waren. John Landis...Martin Scorsese...Peter Jackson, Steven Spielberg...er kannte die Besten. Es dürfte für ihn ein Klacks sein, für ihn, Evan, an die richtigen Türen zu klopfen. Evan könnte der Manager seines Sohnes werden...er könnte seinen Beruf aufgeben... er könnte im Filmgeschäft eine ganz große Nummer werden... er verlor sich in Tagträumen, ähnlich wie June.
    Kurz danach brach Michael zu seiner Dangerous-Worldtour auf, die aus zwei Legs bestand. Das hieß: eineinhalb Jahre von zu Hause fort zu sein. Ein Leben in der Masse, auf der Bühne, in Hotels, auf Flughäfen, umgeben von mindestens zehn Bodyguards und einer Entourage von insgesamt 250 Leuten. Michael sehnte sich schon nach der ersten Woche nach Neverland und seinen Freunden. Er suchte seine Nummern heraus und rief sie an, Debbie, Liz...Deepak...und auch Jordy. Seine Freunde waren seine einzige Verbindung nach einer Art Familie, wenn er eingeschlossen war in seine Hotelzimmer, wo kein Luxus dieser Welt Ersatz war für menschliche Verbindung.
    Und doch waren Konzerttouren nicht negativ für Mike, eher ambivalent – und wenn er mittendrin war, war es göttlich. Es war das Ersehnen des Auftritts, dieser

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