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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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Sinn gekommen...und veränderte seinen Blickwinkel enorm. Er begann darüber nachzudenken, was gewesen wäre, wenn auch er einfach vertraut hätte. Wenn er sich auf Lisa vollständig eingestellt hätte. Was er dann entdeckt hätte.
    Und er schämte sich, Lisa so behandelt zu haben. Er sah, was sie alles für ihn getan, wie sehr sie ihn unterstützt und wie er sein Glück mit Füßen getreten hatte. Und so war er dankbar für jede kleine Geste von ihr, über jede Zusage zu einem Treffen und es bedeutete ihm alles, als sie sich in einer blaudunklen Nacht wieder von ihm küssen ließ.
    Debbie beobachtete dies alles. Michaels Liebe für Lisa war sehr offenkundig. Und sie zog die für sie einzig richtige Konsequenz: Wenn Michael Lisa wollte, musste er frei sein. Sie ließ sich scheiden.

Got it?
    Er musste Geld verdienen, er hatte nun eine völlig andere Verantwortung. Die Haupteinnahmen eines Künstlers bestanden zum einen in Tonträger-Verkäufen und er arbeitete an einer neuen CD, Invincible, sechs Jahre nach HIStory.
    Dazwischen hatte er „Ghost“ geschaffen – ein bemerkenswertes Video mit brillanten Tanzszenen und eine CD namens „Blood on the Dancefloor“.
    Für die Promotion von „Invincible“ war, wie stets, eine Tour geplant, die Michael auch in Angriff nehmen wollte. Doch als das Album veröffentlicht wurde, standen mehrere Dinge im Raum:
    Er litt mittlerweile unter Arthritis und chronischer Bronchitis. Abgesehen davon, dass seine Insomnie einen Heilungsprozess unterband und er während Touren massiv an Gewicht verlor... fühlte er sich... alt.
    Manchmal betrachtete er sich im Spiegel, entdeckte alarmierende Zeichen des Alterungsprozesses, und erschrak. Sein Image-Muster schaltete sich ein, das ihn ewig attraktiv halten, das nicht zulassen wollte, jemals mit runzligen Wangen und sabberndem Kiefer vor seinen Fans zu stehen. Die Angst, nicht gefallen zu können, fand wieder einmal mühelos die pole position.
    Aber es war nichts zu machen, im wahrsten Sinne des Wortes. Beim Duschen hatte er die Hände voller Haare und das Innere seiner Nase war ein Desaster. Die Ärzte hatten in einer weiteren, dem Funktionserhalt dienenden Operation, einige Nerven durchtrennen müssen. Seine Oberlippe war gelähmt und es sah scheußlich aus. Es wirkte unnatürlich beim Sprechen, vor allem beim Lachen, und jeder Auftritt in der Öffentlichkeit wurde für ihn zur Qual.
    Aber seine Plattenfirma drängte ihn genau dazu. Er konnte sich doch nicht zuhause einbunkern und hoffen, dass seine CD’s sich von alleine verkauften! Das war verständlich und Michael wusste das. Der Tonträgerverkauf allein allerdings würde nicht reichen, seinen Lebensstandard und seine Ziele aufrecht zu erhalten. Er diversifizierte sich schon seit langem, was sein Vermögen anging, kaufte viel Kunst und wollte in den Film/Kinobereich einsteigen, der ihm Abwechslung sowie Erweiterung seiner Kreativität bieten sollte.
    Der ATV-Katalog und seine eigene Firma lieferten über die Royalties regelmäßige, mühelose Einnahmen und das war der Ansatz, der Michael am lukrativsten erschien. Sony kaufte ständig neue Kataloge hinzu und Michael zog mit. Die Musik – und Verlagsrechte waren seine Flucht nach vorne. Sowie sich neue Möglichkeiten auftaten, Musikrechte zu erwerben, stieg er mit ein. Er kaufte zu und versuchte für sich und seine Zukunft eine echte Chance zu schaffen.
    Michael war reich – sehr reich an immobilen Werten, aber er war nicht liquide. Sechs Jahre ohne nennenswerte Auftritte und die Rufschädigung durch Chandler forderten ihren Tribut. Die durch Neverland, seinem luxuriösen Lebensstil verursachten Fixkosten und vor allem seine Freizügigkeit, was Spenden anging, waren höher, als seine derzeitigen Einnahmen Er musste Kredite aufnehmen, dessen Sicherheit die bereits bestehenden ATV-Anteile wurden. Und diese machten seine Existenz zum Risikospiel.
    XX / 2001 Irgendwo auf der Welt
    „Verstehe ich Sie richtig, dass Sie Musik von einem Pädophilen auf Ihren Sendern spielen wollen? Dass Sie Werbung machen für einen Irren, um ihm noch mehr Geld in die Tasche zu wirtschaften? Von welchem Stern sind Sie, Mann? Warum unterstützen Sie mit Ihrem Budget nicht Leute, die ein lupenreines Image haben? Die Summe, die dieser Psycho für einen Clip braucht, ist geradezu unverschämt! Mir stellt sich an dieser Stelle schlicht und ergreifend die Frage, ob Sie der Richtige für diese Position sind...und noch etwas: Typen wie er haben in der Filmbranche

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