Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
ehemalige, wegen Unehrlichkeit entlassene Angestellte, die Gott weiß was behauptet hätten, nur um Michael zu schaden. Sie holten sogar das Personal von dem Privatjet, in dem Michael zurück geflogen ist, um sich zu stellen. Und stell dir vor: sie hatten in dem Jet Kameras und Wanzen eingebaut, um irgendetwas zu finden, das Michael belasten könnte! Das ist doch rechtswidrig! Warum dürfen die solche Schmierenstücke veranstalten, die stillschweigend geduldet werden, während kistenweise entlastendes Material nicht zugelassen wird? Wo waren diese oberschlauen Berichterstatter, die informieren sollen? Diese Aasgeier waren alle bereit, aus Profitgründen, Sensationsgier und Karrieredenken einen Menschen und seine Familie in den Abgrund zu stoßen! Wenn wenigstens einer an die Kinder gedacht hätte! Oh, ich wünsche diesen Leuten so sehr, mal in so eine Lage kommen! Damit sie spüren, wer hier eigentlich auf der kriminellen Seite steht! Kläger und Presse holten jeden schmierigen Wurm aus seinem Loch, der noch ein bisschen Dreck zum Bewerfen übrig hatte. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem „starken Fall“ gegen Jackson – aber das ganze Ding war nichts als eine üble, verachtenswerte Groteske.“
„Aber… sag mir, wie…“
„Unsere Rettung war Gott“, antwortete Grace, „und der Rechtsanwalt Thomas Mesereau, der den Fall April 2004 übernahm. Michaels Bruder Randy hatte ihn schon vorher gebeten, aber zu Beginn der Katastrophe war er mit einem anderen wichtigen Fall beschäftigt und sagte, er könne keine zwei großen Fälle behandeln. Aber zum ersten Mal hatten wir Glück: ein halbes Jahr später war Mesereau von der Unschuld seines damaligen Mandanten nicht mehr überzeugt, gab den Fall ab und kam zu uns. Und mit ihm wurde alles anders.“
Es war leicht zu erkennen, wie Grace über Tom Mesereau dachte. Ich hatte ihn auf youtube gesehen. Er war ein äußerst attraktiver Mann. Und er wirkte sehr integer, sehr klar, sehr gerade und sympathisch.
„Der Grund, warum wir mit ihm eine Chance hatten, lag für mich in einer Aussage, die er getroffen hatte“, flüsterte Grace. „Er sagte: ‚In diesem Fall geht es einzig und allein um eine Sache: Um die Würde, Integrität, Aufrichtigkeit, die Ehre, die Unschuld und um die vollständige Rehabilitation eines wundervollen Menschen namens Michael Jackson.“
Sie presste kurz die Lippen zusammen, ihre Augen waren feucht.
„Mesereau hat Michael in seiner Seele erkannt. Er sah ihm in die Augen und wusste, dass Michael unschuldig war. Mehr als unschuldig war. Tom Mesereau hat den Charakter und das Wesen von Michael einfach erfasst.“
Ich schwieg dazu. Die Tragweite von Michaels Drama schnürte mir die Luft ab.
„Mr. Mesereau hat die Zeugen der Anklage komplett auseinander genommen“, sagte Grace grimmig. „Die wichtigsten Zeugen. Die, die Michael am meisten belasten sollten, entlarvte er als gemeine Lügner. Als Gavin Arvizo in den Zeugenstand kam, hätte sich die Anklage am liebsten vor Vorfreude in die Hose gemacht. Aber er lümmelte frech auf dem Zeugenstuhl und spulte seinen auswendig gelernten Text herunter. Er war so offensichtlich unaufrichtig, dass sich einem die Fußnägel aufrollten.
Danach war sein Bruder Star dran und komischerweise deckten sich die Aussagen der beiden überhaupt nicht – im Gegenteil – sie widersprachen sich sogar und in den Gesichtern der Jury regte sich erste Ungläubigkeit. Und mehr noch: Als Mr. Mesereau nachbohrte, stellte sich heraus, dass die beiden Jungs vor ihrer Aussage von der Staatsanwaltschaft instruiert worden waren! Das kam beim Richter gar nicht gut an, noch weniger bei der Grand Jury. Glück für uns, dass die so blöd waren und sich auf keine gemeinsame Lüge einigen konnten!“
Mit einer heftigen Bewegung, die ihre Wut verriet, setzte Grace die Tasse ab.
„Und die Mutter… diese Janet...war der Abschuss! Diese Frau hat sich und die Anklage vollständig blamiert! Oh, wie ich Gott dafür danke! Du glaubst nicht, wie ich dafür danke! Mr. Mesereau hat sie zerrissen! Er entlarvte sie als professionelle Betrügerin. Da gab es nichts mehr dran zu deuteln, auch für unseren lieben Sneddon nicht. Mesereau wies nach, wie sie schon mit Lügen aus einer Kaufhauskette große Summen erpresst hatte, indem sie behauptete, sie sei vom Sicherheitspersonal sexuell belästigt worden. Und das, nachdem sie für Tausende von Dollars Klamotten geklaut hatte! Ihre Jungs waren darauf getrimmt, Prominente anzumachen und auf
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