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TS 05: Die galaktische Föderation

TS 05: Die galaktische Föderation

Titel: TS 05: Die galaktische Föderation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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anbahnte, hervorgerufen durch den Todesstrahl.
    Der Stein schmolz.
    In kleinen Bächen floß das flüssige Material davon, um Sekundendarauf zu erstarren. Es sah aus wie Lava, und der ganze Vorgang erinnerte an einen miniaturhaften Vulkanausbruch.
    Und dann erlosch der Strahl.
    „Der Eingang ist freigelegt“, sagte der Roboter und trat ein wenig zurück. „Ich werde erneut die Wache übernehmen. Mit der Drehung des Hebels wird nicht nur das Gewölbe geöffnet, sondern auch die zur Belebung notwendige Energie eingeschaltet.“
    Ohne eine Antwort zu erwarten, ging der Roboter davon, schritt die Stufen hinab und baute sich neben der untersten wieder auf. Schweigend nahm auch der andere Roboter seine vorherige Stellung wieder ein.
    Fraud starrte auf den blanken Metallhebel in dem ausgeschmolzenen Loch. Er konnte nicht begreifen, wie dieser Hebel der unvorstellbaren Hitze des Strahlers widerstanden hatte. Jedenfalls gab es im ganzen Universum keinen besser gesicherten Platz als dieses Gewölbe.
    Erst jetzt begann er sich Gedanken darüber zu machen, was es mit diesem Gewölbe auf sich hatte. Hatte sich in dem Tempel auf Sirius 3 ebenfalls ein solches Gewölbe befunden?
    Harrel näherte sein Ohr dem seinen und flüsterte:
    „Wir müssen wissen, welches Geheimnis unter diesem Tempel steckt. Offensichtlich erwarteten die Roboter eine Patrouille der Majos, die aber niemals kam. Und diese Patrouille hatte eine bestimmte Aufgabe; der Roboter hält uns für diese Patrouille, sonst hätte er niemals den geheimen Eingang freigelegt.“
    Fraud nickte zustimmend.
    „Richtig! Aber was befindet sich in diesem Gewölbe?“
    Anderson machte beschwichtigende Gebärden mit der Hand und mahnte sie, ruhiger zu sein. Dann aber flüsterte er selbst:
    „Was meint er mit der Energie, die eingeschaltet wird?“
    „Keine Ahnung“, gab Fraud ebenso leise zurück und sah Harrel fragend an. Der hauchte ihm ins Ohr:
    „Ich weiß es auch nicht, obwohl ich mir einiges denken kann. Gehen wir, dann werden wir es wissen.“
    Er bückte sich und legte seine Hand auf das noch warme Metall des Hebels. Er versuchte zuerst eine Drehung nach der linken Seite, aber das Ding rührte sich nicht. Nach rechts hingegen gab der Hebel leicht nach.
    Der rechteckige Stein glitt zur Seite und gab nach unten führende Stufen frei. Gleichzeitig flammte Licht auf.
    „Aha, die Energie ist eingeschaltet“, knurrte Kattowitz.
    Harrel sah Fraud fragend an. Der nickte.
    Der Engländer seufzte auf und begann, die schmalen Stufen hinabzusteigen, gefolgt von seinen Freunden. Die Pistolen waren wieder einmal schußbereit, aber sie alle hofften einmütig, sie nie gebrauchen zu müssen.
    Der Hauch einer verflossenen Ewigkeit schlug ihnen entgegen. Die Luft war nicht so rein wie draußen, aber sie war gut und atembar, irgendwie steril. Die Temperatur lag bei etwa null Grad, stieg aber merklich an, während sie weiter vordrangen.
    Als die Treppe endete, begann ein Korridor, an dessen Ende sich eine einfache Tür befand. Sie war nicht verschlossen, sondern öffnete sich auf einen leichten Druck hin.
    Und dann lag das Geheimnis der vergessenen Stützpunkte der Majos offen vor ihnen – ein Geheimnis, das vielleicht ihren eigenen Ursprung oder die Entstehung der menschlichen Rasse überhaupt erklärte.
    In langen Reihen standen die Roboter zu beiden Seiten des unterirdischen Raumes an den Wänden, reglos und wie abwartend. Wie Rüstungen schimmerten ihre metallenen Leiber, auf denen sich auch in 10 000 Jahren kein Staub niedergelassen hatte, weil es hier unten weder Staub noch Windzug gab. Eine ganze Armee der Kampfroboter war in dem Gewölbe untergebracht, außer Betrieb gesetzt und noch ohne Bewegungsenergie.
    Oder doch? Hatte draußen der Roboter nicht so etwas angedeutet?
    Die Männer wagten nicht zu sprechen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß die Armee reagierte – und dann hätten sie keine fünf Sekunden mehr gelebt.
    Fraud konnte sich das Experiment erlauben.
    „Wo sind die Herren?“ fragte er den nächsten Roboter und wartete vergeblich auf eine Antwort.
    „Wo sind die Herren?“ wiederholte er noch einmal und schrie es so laut, daß es durch das Gewölbe hallte.
    Keiner der Roboter rührte sich, und niemand gab Antwort.
    Fraud atmete auf.
    „Sie sind noch nicht aktiviert“, erklärte er und begann, die Reihe der stummen Soldaten entlangzuschreiten.
    Anderson fühlte eine ungeahnte Erleichterung, aber trotzdem wagte er es nicht, einen Laut von sich zu

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