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TS 06: Das andere Universum

TS 06: Das andere Universum

Titel: TS 06: Das andere Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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ein falsches Datum!“
    Er rieb sich die Hände gegeneinander und nahm die Koffer auf. „Gehen wir weiter.“
    Keith packte den Griff des andern Koffers, und sie nahmen ihren Weg zur Bahnhofshalle wieder auf.
    „Hoffentlich sind noch Feldbetten frei“, murmelte der Kleine.
    Keith öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Jede Frage konnte seine Unwissenheit in einem Punkt verraten, über den er orientiert sein müßte. Sie näherten sich jetzt der Halle, und ein Gepäckträger kam auf sie zu. Der kleine Mann seufzte erleichtert, ab er und Keith dem Träger die drei Koffer übergaben.
    „Betten?“ fragte der Träger. „Es sind noch einige da.“
    „Ausgezeichnet“, freute sich der Kleine. „Zwei von der Sorte.“ Dann zögerte er und blickte Keith an. „Ich wollte Sie nicht bevormunden. Manche Leute bleiben lieber auf.“
    Keith fühlte sich wie ein Seiltänzer im Dunkeln. Was sollte das alles bedeuten? Überrascht sah er sich in der Halle um, die sie gerade betraten. Lange, regelmäßige Reihen von Armeefeldbetten bedeckten den ganzen Fußboden des großen Raumes, und man hatte nur schmale Zwischenräume freigelassen, in denen man entlanggehen konnte. Auf den meisten der Betten lagen schlafende Menschen.
    Der kleine Mann tippte ihm auf die Schulter, und Keith zuckte zusammen, denn es war die verwundete Schulter. Aber der Kleine bemerkte es nicht. Er beugte sich vor. „Äh – falls Sie nicht genug Kredite haben, um sich ein Bett zu nehmen, kann ich Ihnen ein paar leihen.“
    „Danke“, wehrte Keith ab. „Aber ich denke, ich sehe besser zu, daß ich weiter komme.“
    „Sie wollen doch nicht etwa hinaus?“ Schrecken und Überraschung zeichneten sich auf dem Gesicht des kleinen Mannes ab.
    Keith hatte wieder etwas Falsches gesagt, aber er wußte nicht, was. Am besten würde er schleunigst verschwinden, ehe der Mann Verdacht schöpfte – wenn er es nicht schon getan hatte.
    „Nein, nein“, erklärte er. „So verrückt bin ich nicht. Aber ich wollte mich hier mit jemand treffen und möchte mich nach ihm umsehen. Vielleicht nehme ich später ein Bett, aber schlafen kann ich sowieso nicht. Machen Sie sich keine Sorgen. Und vielen Dank für Ihr Angebot, aber ich habe selbst genug Kredite.“
    Er entfernte sich schnell, um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen. Die Beleuchtung war – zweifellos wegen der Schläfer – schwach, und Keith tastete sich durch das Zwielicht, wobei er so leise wie möglich auftrat, um niemand zu wecken. Als er sich dem Ausgang zur zweiundvierzigsten Straße näherte, sah er, daß zwei Polizisten davor postiert waren.
    Aber er konnte jetzt nicht anhalten. Die beiden hatten ihn gesehen und beobachteten ihn. Im Notfall konnte er vorschützen, er habe nur einen Blick durch das Glas werfen wollen.
    So ging er weiter und stellte fest, daß die Tür an der Außenseite schwarz gestrichen war.
    Der größere der beiden Polizisten sprach ihn an, aber sein Ton klang respektvoll. „Sind Sie bewaffnet, mein Herr?“
    „Nein.“
    „Draußen ist es reichlich gefährlich. Wir dürfen Sie natürlich nicht zurückhalten; aber ich würde Ihnen empfehlen, zu bleiben.“
    Keiths erste Reaktion war Erleichterung: ihm drohte nichts. Aber was meinte der Mann? Gefährlich? Was hatte sich in New York ereignet? Nun, jetzt war es zu spät, zurückzutreten. Außerdem, dachte er grimmig, befand er sich überall in Gefahr, bis er begriffen hatte, was hier gespielt wurde.
    „Ich hab’s nicht weit“, entgegnete er daher so beiläufig wie möglich. „Ist schon in Ordnung.“
    „Das ist Ihre Sache“, wehrte der Polizist ab.
    „Und hoffentlich nicht Ihr Begräbnis“, grinste der andere, während er die Tür öffnete.
    Keith wäre fast zurückgezuckt. Die Tür war nicht schwarz übermalt. Draußen war – Schwärze. Absolute schwarze Dunkelheit, wie er sie noch nie gesehen hatte. Nirgends zeigte sich ein Lichtschimmer. Als er nach unten blickte, konnte er das Pflaster kaum für einen halben Meter vor der Tür ausmachen.
    Und – lag es nur an seiner Einbildung, oder trieb tatsächlich ein wenig von dieser Schwärze durch die Tür herein, als sei diese Dunkelheit gasförmig und fühlbar?
    Aber was immer ihn auch dort draußen erwartete, er konnte jetzt nicht eingestehen, daß er nicht darüber Bescheid wußte. Er trat hinaus, und die Tür schloß sich hinter ihm. Hier herrschte mehr als Schwärze; es mußte – er erinnerte sich an einen Satz aus der New York Times – die Vernebelung sein.
    Er sah hoch,

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