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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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Bradley.
    »Fahren wir fort«, sagte Greeley und setzte sich hin. »Sie sind ein wertvoller Mann für die Prismoid-Werke und die Föderation. Wenn Sie das nicht wären, so würden Sie jetzt weder als restaurierter Bradley Kempton noch als Virgil Lemmen existieren.«
    Greeleys Augen glühten. »Im übrigen gebe ich Ihnen den Rat, Ihre alte Auffassung von der Auslese über Bord zu werfen! Zwar werden gewisse Leute von der Föderation ausgewählt, aber in diesem Bezirk bin ich es, Ernest Greeley, der entscheidet, ob oder wie sie restauriert werden. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Bradley sagte nichts. Alles brach in ihm zusammen.
    »Vor wenigen Jahren befand sich John Hardesty dort, wo Sie jetzt sind,« fuhr Greeley fort. »Einer meiner Verbindungsleute aus der Unterwelt übernahm den Körper des John Hardesty, den Sie ja kennen. Ich brauchte einen Mittelsmann im Prismoid-Werk. Es stellt ein wesentliches Glied in der Organisation dar, die ich hier in Südkalifornien aufgebaut habe.«
    Greeley blickte zu Hardesty. »Das Dumme an der Sache mit Hardesty war nur, daß sein Körper, in den wir unseren Mann setzten, ein schwerkrankes Herz besaß.«
    Hardesty grinste. »Die Dinge haben sich geändert, Brad. Der Körper, den ich jetzt besitze, ist geradezu perfekt, finden Sie nicht auch?«
    »Sie waren mir nie sympathisch, John«, sagte Bradley kalt.
    »Macht nichts«, warf Greeley ein. »Als es klar war, daß Hardesty nicht mehr lange leben würde, mußten wir ihn wieder aufnehmen und nach einem neuen Körper Ausschau halten, der ihm die Weiterarbeit im Prismoid-Werk ermöglichte. Auf Sie, Kempton, fiel unsere Wahl. Ein gewisser Howie Burns erschoß Sie mit einer Acheron-Pistole, als Sie in einem Steinbruch bei Santa Monica saßen und malten.«
    »Wann fand der Mord statt?« fragte Kempton.
    »Vor zwei Wochen. Am 12. Juni.«
    » Juni? «
    »Ja. Wo hört Ihr Erinnerungsvermögen auf?«
    »Vergangenen Oktober, als meine Aufnahme gemacht wurde.«
    »Wir kommen jetzt zu dem Grund für Ihre Restaurierung, Kempton.« Greeley erhob sich und schritt im Zimmer auf und ab. »Virgil Lemmen, der Mann, dessen Körper Sie übernommen haben, war ein Psychopath. Er war ein irrer Verbrecher. Er hatte seine Frau und seine drei Kinder getötet. Sollte es Ihnen gelingen, von hier zu entfliehen, so würde die Polizei Sie unerbittlich jagen; das dürfte Ihnen wohl klar sein.«
    »Schlau, sehr schlau eingefädelt«, warf Hardesty ein.
    »Nicht wahr?« sagte Greeley trocken. »Jetzt aber weiter, Kempton. Ich kann Ihnen nur den guten Rat geben, auf unsere Wünsche einzugehen, sonst pumpen wir Sie mit Drogen voll, die in Ihnen unangenehme geistige Störungen hervorrufen werden.«
    Wut erfüllte Kempton, eine Wut, die mit jedem Wort, das Greeley sprach, heftiger wurde. »Was, darf ich fragen, wird von mir erwartet?«
    »Sie werden ein besseres Quartier bekommen, Kempton. Dort werden Sie für uns arbeiten, genauso, als ob Sie im Werk wären!«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Seien Sie kein Narr«, sagte Hardesty.
    »Wir können Sie uns leicht gefügig machen«, sagte Greeley bedeutungsvoll. »Unsere modernen Methoden, Irrsinn hervorzurufen, haben eine bessere Wirkung als mittelalterliche Folterungen!«

 
11. Kapitel
     
    Der Motor des Enlo-Prinlee summte leise. Der Flugwagen erhob sich langsam von seinem Landeplatz auf dem Dach des Bundeskriminalpolizeigebäudes und stieg auf die für den Stadtverkehr vorgeschriebene Höhe.
    Die beiden Männer in dem Flugwagen schwiegen lange. Der jüngere blickte auf das abendliche Panorama der Stadt unter ihnen, der ältere beobachtete seinen Begleiter von Zeit zu Zeit forschend, während er das Schaltbrett bediente und auf den Kurs achtete.
    Endlich brach Hardesty das Schweigen. »Schade um Howie.«
    Carl wandte sich dem von den Lichtern des Schaltbrettes erhellten Gesicht zu und lächelte dünn.
    »Warum hast du ihn dann getötet?«
    Hardesty erschrak. »So weißt du also auch Bescheid? Als mein Sohn wirst du mich aber nicht verraten!«
    »Ich bin aber nur der Sohn des Körpers, den du trägst!«
    »Du wirst das vergessen, und wir könnten dann miteinander auskommen.«
    Carl betrachtete den Mann. »So erzähltest du den Kriminalern dort, daß ich zu Hause war, als Howie getötet wurde, nur, weil du denkst, wir könnten zu einer Verständigung kommen?«
    »Natürlich. Wie könnte ich mein eigen Fleisch und Blut der Polizei ausliefern!« Hardesty lächelte höhnisch.
    »Angenommen, ich hätte Howie

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