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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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biete Ihnen die Chance, als Carl Kempton weiterzuleben. Als Gegenleistung erwarten wir von Ihnen, daß Sie John Hardesty beim Spielen der Rolle Ihres Vaters unterstützen.« Greeleys Augen begannen zu funkeln. »Wenn Sie sich weigern, so werden wir andere Maßnahmen ergreifen. Ich kenne verschiedene Leute, die sich freuen würden, Ihren Körper zu übernehmen!«
    Carl zitterte vor unterdrückter Erregung. Seine als Stabi jahrelang geübte Selbstkontrolle verließ ihn.
    Mit einem Satz stürzte er sich auf Greeley. Immer wieder stieß er seine großen Fäuste in das Gesicht des Gegners. Vor Furcht geweitete Augen starrten ihn an. Ein Schrei entrang sich Greeleys Kehle. Schützend hob er seine Hände vor das Gesicht, um die unerbittlichen Schläge abzufangen. Carls innere Befriedigung, seine aufgespeicherte Wut an diesem gehaßten Manne auslassen zu können, währte jedoch nicht lange.
    Ein jäher Schlag auf seinen Hinterkopf ließ ihn betäubt zu Boden stürzen.
    Als er seine Augen öffnete, sah er Greeley vor sich stehen. Der Doktor hielt sich ein Taschentuch vor die Nase. Hardesty stand neben ihm und wischte vorsichtig das Blut aus dem angeschlagenen Gesicht des Doktors.
    Carl grinste.
    Dieses Grinsen trug ihm einen harten Fußtritt in die Rippen ein.
    »Sie haben Ihre Wahl getroffen. Ich hoffe, Sie werden sehr glücklich sein!« schäumte Greeley.
    Carl versuchte, sich aufzurichten. Wieder sah er den Fuß auf sich zukommen, duckte sich; der Stoß traf ihn an der Schläfe und machte ihn v,:;uer halb bewußtlos.
    »Ruinieren Sie nicht seinen Körper für den nächsten Besitzer!« protestierte Hardesty.
    »Vielleicht sollte es gar keinen nächsten Besitzer geben.«
    »Das können Sie nicht wagen. Es wäre zu gefährlich. Die Kripo der Föderation könnte uns schnappen!«
    »Wir könnten ihn einfach verschwinden lassen«, lachte Greeley hart. »Sie könnten ihn im Auftrage der Prismoid-Werke zum Mond schicken. Dort könnten wir einen tödlichen Unfall für ihn vortäuschen.«
    »Sie sagten doch aber selbst, daß wir ihn brauchen!«
    Der Doktor seufzte. »Leider werden wir ihn brauchen, so sehr ich es auch hasse, dies zuzugeben. Vielleicht kann ich Norovak davon überzeugen, daß wir schnell handeln müssen. Sein grinsendes Gesicht hier wird mir allmählich unsympathisch. Verdammt! Bringen Sie endlich den Blutstiller, Hardesty!«
    Carl dachte darüber nach, wer Norovak wohl sein konnte. Er hatte diesen Namen vorher noch nie gehört.
    »Stehen Sie auf!« befahl Greeley und strich sich über seinen Permaanzug, um die Spuren des vorangegangenen Kampfes zu verwischen.
    Carl massierte die Beule hinter seinem rechten Ohr und erhob sich. Er sah eine Acheronpistole in Hardestys Hand.
    »Ist dies die Waffe, mit der Sie Burns erschossen?«
    »Stecken Sie das Ding weg, John«, befahl Greeley, als sie zur Tür gingen. »Ich mag keine Feuerwaffen, und Acheronpistolen schon gar nicht. Mr. Kempton wird auch ohne sie unseren Anordnungen gehorchen, nachdem er weiß, daß Sie die Waffe besitzen.«
    Als Carl dem Doktor über den Vorplatz zum Flugwagen folgte, schaute er zur Klippe hinauf und wünschte, daß Marilla dort noch Wache hielte. Das war jedoch unwahrscheinlich. Nach Lage der Dinge mußte sie annehmen, daß er immer noch von der Polizei verhört wurde.
    Er mußte sich neben Hardesty in den Fond des Flugwagens setzen. Der Doktor übernahm die Steuerung. Sie stiegen in die Nacht auf, und Carl blickte noch einmal zum Haus zurück, das jetzt in völliger Dunkelheit lag. Ob er es wohl jemals wiedersehen würde?
    »Wenn es nicht zu vorlaut von mir ist«, sagte Carl sarkastisch, »möchte ich fragen, was jetzt geschieht?«
    »Sie sind geistesgestört und werden deshalb in ein Krankenhaus eingeliefert«, erklärte der Doktor. »Dort wird man eine Gehirnaufnahme von Ihnen machen. Dann, wenn es feststeht, wer Sie ersetzen und Ihren Körper übernehmen wird, werden Sie eingeschläfert, und der Austausch findet statt.«
    »Nun, und was geschieht mit – mir? «
    »Sie meinen, mit Ihrem Gedächtnis?« Der Doktor lachte höhnisch. »Was vermuten Sie denn?«
    »Dasselbe, was mit meinem Vater geschah.«
    Greeley schüttelte den Kopf. »Nein. Ihres Vaters Gedächtnis wurde nicht ausgelöscht, so, wie es mit Ihrem geschehen wird. Ihr Erinnerungsvermögen wird niemals mehr erwachen. Neue Erinnerungen werden in Ihr gegenwärtiges Gehirn eingesetzt, Erinnerungen, die von einer anderen Person stammen. Es gibt, wie gesagt, verschiedene Gehirnduplikate,

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