Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
näher. Wenn das ein Raumschiff ist, muß es aus Energium bestehen. Der Detektor registriert eine Masse etwa von der Größenordnung des Barrenlagers auf A-27-DO, und das will schon was heißen.“
    Dirks blickte mit zusammengekniffenen Augen durch die Transparentkuppel in Richtung des Sektors, aus dem das Unbekannte kommen mußte.
    Fast unnatürlich ruhig sagte er:
    „Nun werden wir bald wissen, mit wem wir es zu tun haben. Sie suchen den Kontakt, das wenigstens scheint mir sicher zu sein, denn sie wären meiner Meinung durchaus in der Lage, uns zu vernichten, und das ist nicht geschehen. Sie haben uns drei Wochen lang beobachtet, eine Vorsichtsmaßnahme, die wir im umgekehrten Fall ohne Zweifel ebenfalls ergriffen hätten. Wir müssen besonnen handeln und keine unüberlegte Bewegung machen. Wir stehen vor dem bedeutensten Augenblick der menschlichen Geschichte, denn zum erstenmal begegnen wir einer außerirdischen Intelligenz, einer fremden Zivilisation. Seit mehr als hundert Jahren kennen wir die interstellare Raumfahrt – solange hat es gedauert, bis dieses Ereignis eintrat. Wir sollten stolz sein.“
    Nachdenklich schwiegen alle, bis auf Jane. Sie sagte:
    „Fred hat recht, wenn er meint, wir sollten stolz sein. Panik oder Furcht wäre fehl am Platz. Wir vertreten die Menschheit, und wir sollten es würdig tun. Die Ereignisse der vergangenen hundert Jahre haben gezeigt, daß die Realität der interstellaren Raumfahrt die Menschen der Erde zum Positiven gewandelt hat. Statt sich mit unbedeutenden Problemen abzugeben und winziger Landstriche wegen blutige Kriege zu entfesseln, löst die Menschheit gewaltige Aufgaben kosmischen Ausmaßes – und konnte Kriege vergessen. Von jenen Propheten, die jede Forschung in Richtung Raumfahrt mißbilligten und deren Beginn für nutzlose und kostspielige Experimente hielten, spricht heute niemand mehr. Die Raumfahrt brachte uns den Frieden. Und nun werden wir intelligenten Lebewesen gegenübertreten, die uns wahrscheinlich nicht nur ebenbürtig, sondern auch in technischer Hinsicht überlegen sind. Wir sollten es voller Stolz und in dem Bewußtsein tun, einen großen Augenblick zu erleben.“
    Sie schwieg. Es war die längste Rede, die sie je gehalten hatte. Dirks warf ihr einen bewundernden Blick zu, während Jansen seine Verblüffung kaum verbergen konnte. Der Norweger schien sie ganz anders eingeschätzt zu haben und war nun eines Besseren belehrt worden.
    Randell nickte seine Zustimmung und sagte:
    „Sie haben völlig recht, Miß Calder. Keine Panik, keine Furcht! Das heißt aber nicht, daß wir auf jede Vorsicht verzichten wollen. Wir wissen nicht, was die Fremden von uns wollen, und wir haben keine Ahnung von ihrer Ethik und Moral. Vielleicht haben sie die Absicht, uns lebend einzufangen, um wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Tun wir das nicht auch mit Tieren, denen gegenüber wir uns haushoch überlegen fühlen? Tiere, die in gewisser Hinsicht auch ihre Intelligenz besitzen und die wir nur deshalb als primitiv beurteilen, weil sie keine Zivilisation geschaffen haben. Wie sehr können wir uns täuschen!“
    „Hm“, knurrte Jansen, der die Anspielung begriff. „Wir haben ein Raumschiff, das sehen auch die Fremden. Selbst Supergehirne müssen daraus schließen, daß wir intelligent sind.“
    „Die Enttäuschung, wenn man Sie untersucht, Jansen“, sagte Dirks bissig, aber zu seiner Verwunderung reagierte der Norweger nicht, ein sicheres Zeichen seiner Erregung.
    „Zwei Lichtmonate“, stellte Randell mit einem Blick auf den Detektor fest und schaltete den Bordinterkom für alle Stationen ein. „Wir wissen nicht, wer die Fremden sind und was sie wollen, aber es hat den Anschein, als suchten sie Kontakt mit uns. Wir hoffen, daß es ein friedlicher Kontakt ist. Sie sind sehr vorsichtig und haben entsprechende Maßnahmen ergriffen. Kein Grund für uns, beunruhigt zu sein. Wir vertreten die Erde und werden uns entsprechend verhalten. Diese erste Begegnung zwischen zwei Zivilisationen wird entscheidend für die künftigen Beziehungen sein, und wir werden alles tun, um diese erste Begegnung friedlich zu gestalten. So lautet auch der Befehl, den man uns beim Start mitgab. Sollten wir allerdings wider Erwarten angegriffen werden, schlagen wir mit allen Waffen zurück, die uns zur Verfügung stehen. Ich bin jedoch überzeugt, daß es nicht dazu kommen wird. Kranz und Yü, eine Feueröffnung darf nur auf meinen ausdrücklichen Befehl erfolgen. Deaux, schalten Sie

Weitere Kostenlose Bücher