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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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über sechshundert Meilen nordöstlich ihres gegenwärtigen Standortes bis ans Meer erstreckte. In entgegengesetzter Richtung verlief sie mit nur langsam abnehmender Höhe nahezu zwölfhundert Meilen weit. Außerdem befand sich der Schleppzug zwischen zwei breiten und wahrscheinlich sehr reißenden Flüssen, über die sich die Bree kaum würde übersetzen lassen.
    „Wie zum Teufel kann sich eine derartige Kante bilden?“ fragte Lackland ärgerlich, als er all dies gehört hatte. „Eine achtzehnhundert Meilen lange Klippe, gerade hoch genug, daß sie ein Hindernis bildet, und wir müssen natürlich ausgerechnet quer in sie hineinfahren. Ich möchte wetten, daß es ein Ding wie dieses auf dem ganzen Planeten nicht noch einmal gibt.“
    „Wette lieber nicht zu hoch, Charly“, kam die Stimme des Vermessers zurück. „Die Leute von der physiographischen Abteilung haben nur zustimmend genickt, als ich es ihnen erzählte. Einer von ihnen sagte, er wundere sich, daß du nicht schon früher auf eine derartige Klippe gestoßen bist. Dann kam ein anderer dazu und meinte, daß du weiter südlich des Äquators noch eine ganze Reihe weiterer antreffen würdest. Es war also durchaus keine Überraschung für sie. Du hast Glück, daß dein kleiner Freund dir den größeren Teil der Reise abnimmt.“
    „Du bringst mich damit auf einen Gedanken“, entgegnete Lackland. „Dazu würde ich gern wissen, ob zwischen hier und dem Meer noch weitere Kanten liegen. Müßtest du dafür neue Aufnahmen machen lassen?“
    „Nein; ich habe mit den Geologen gesprochen. Wenn du diese Klippe heil hinunter kommst, hast du freie Fahrt bis zum östlichen Ozean.“
    „Vielen Dank für die Auskunft, Hank. Ich denke, ich sehe jetzt einen Weg. Vielleicht muß ich dich in dieser Sache noch einmal bemühen. Bis dann also.“ Lackland lehnte sich zurück und dachte angestrengt nach. Er hatte die Bree noch niemals schwimmen sehen; als er Barlennan kennenlernte, hatte sie bereits auf dem Strand gelegen. Er wußte also nicht, wie weit sie dabei aus den mesklinischen Methan-Ozeanen ragte. Allzu schwer konnte sie jedoch nicht sein, da flüssiges Methan nur halb so dicht wie Wasser ist und die Bree keinerlei Hohlräume aufwies. Ein einzelnes Floß konnte daher nicht viel mehr als hundert Gramm wiegen. Er würde also imstande sein, mehrere davon gleichzeitig die Klippe hinunterzulassen, sofern er über ein entsprechendes Seil verfügte. Und davon waren genügend an Bord des Schiffes selbst. Die technische Seite war also kein großes Problem; weit eher waren es die Meskliniten mit ihren verständlichen Vorurteilen gegen Heben, Springen und Werfen. Vielleicht würden sie sich weigern, die Klippe hinuntergelassen zu werden. Zu diesem Punkt mußte er erst noch Barlennans Meinung hören. Er schaltete den Sender ein und rief seinen kleinen Freund.
    „Bari, ich habe mir gerade etwas überlegt. Könnten deine Leute nicht das Schiff an Seilen über die Klippe hinunterlassen, jeweils ein Floß nach dem anderen, und es unten wieder zusammensetzen?“
    „Und wie würdest du selbst hinunterkommen?“
    „Gar nicht! Dreißig Meilen südlich von hier fließt ein Strom, der nach Hank Stearmans Bericht auf dem ganzen Weg bis zum Meer schiffbar ist. Mein Vorschlag lautet, daß ich euch bis zu diesem Fluß ziehe, euch helfe, die Bree über die Kante hinunterzulassen, zusehe, wie ihr sie ins Methan setzt und euch dann Hals- und Beinbruch wünsche. Alles, was wir von da an für euch tun könnten, wäre, euch laufend Wetterberichte und Navigationsanweisungen durchzugeben, wie wir vereinbart hatten. Du hast doch genügend Seile. Weißt du, ob sie das Gewicht eines Floßes aushalten?“
    „Selbstverständlich. In dieser Gegend würden sie das ganze Schiff auf einmal tragen. Wir müßten die Seile nur um ein paar Bäume wickeln oder an deinem Schlepper befestigen, damit wir einen Widerhalt haben. Die ganze Mannschaft zusammen müßte es dann leicht schaffen können. Ich möchte sagen, daß du die Antwort auf unsere Frage gefunden hast, Charles.“
    „Wie steht es mit den Leuten? Werden sie sich nicht weigern, an Seilen hinuntergelassen zu werden?“
    Barlennan überlegte einen Augenblick. „Ich denke, es wird gehen. Ich lasse sie auf den Flößen hinunter und gebe ihnen den Auftrag, zu verhüten, daß die Flöße an der Klippenwand scheuern, oder so etwas Ähnliches. Das beschäftigt sie und hält sie davon ab, in die Tiefe zu schauen. So machen wir es also. Am besten fährst du

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