Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
Vom Netzwerk:
wertvoll genug erscheinen, wird er möglicherweise sogar eure Hafengebühren ermäßigen. Bis dahin ist es jedoch angebracht, daß ihr euch von unseren Gleitern fernhaltet. Vielleicht könntet ihr einige ihrer wichtigen Einzelheiten ermitteln, und in diesem Falle müßten wir euch bedauerlicherweise für Spione halten.“
    Ohne Widerrede begaben sich Barlennan und sein Maat zur Bree zurück. Sie waren mit der erzielten Wirkung mehr als zufrieden und berichteten die Unterhaltung ausführlich den Erdenmenschen.
    „Wie reagierte er auf die Andeutung, daß ihr Gleiter habt, die in der Zone von zweihundert Erdenschweren fliegen?“ fragte Lackland. „Meinst du, er hat euch geglaubt?“
    „Das kann ich leider nicht sagen. Ich glaube jedoch, wir haben unseren Plan auf die richtige Art eingeleitet.“
    Barlennan mochte recht haben. Als der Dolmetscher zurückkehrte, ließ er sich jedoch nichts anmerken. Bevor er zur Bree herabgekrochen kam, hielt er sich eine Weile bei den Gleitern auf. Wahrscheinlich berichtete ihm der Wachhabende, was sich während der Unterredung ergeben hatte. Reejaaren machte jedoch zunächst keine Anspielungen.
    „Der Kommissar für die Äußeren Häfen hat fürs erste entschieden, daß eure Absichten unsere Sicherheit nicht gefährden“, begann er. „Selbstverständlich habt ihr unsere Vorschriften verletzt, indem ihr ohne Erlaubnis an Land gekommen seid. Er sieht jedoch ein, daß ihr euch in einer Notlage befunden habt, und ist geneigt, Nachsicht zu üben. Er hat mich bevollmächtigt, eure Ladung zu untersuchen und die sich danach richtenden Hafengebühren und die fällige Strafe festzusetzen.“
    „Wäre der Kommissar eventuell geneigt, sich selber unsere Ladung anzusehen und ein Zeichen unserer Dankbarkeit für sein Entgegenkommen anzunehmen?“ Barlennan bemühte sich, jedes Anzeichen von Sarkasmus aus seiner Stimme herauszuhalten. Reejaaren machte eine Bewegung, die einem Lächeln gleichkam.
    „Deine Haltung ist lobenswert. Ich bin sicher, wir werden gut miteinander auskommen. Leider wird er durch Geschäfte auf einer der anderen Inseln festgehalten, die ihn wahrscheinlich noch eine Reihe von Tagen in Anspruch nehmen werden. Falls ihr nach Ablauf dieser Zeit noch hier seid, wird er jedoch sicher gern auf dein Angebot eingehen. In der Zwischenzeit können wir uns dem Geschäftlichen zuwenden.“
    Während der Untersuchung der Ladung der Bree gab Reejaaren nichts von seiner Überheblichkeit auf. Alles, was er sah, versuchte er in seinem Wert herabzusetzen. Immer wieder wies er auf das „Entgegenkommen“ seines bisher unsichtbaren Chefs Marreni hin. Schließlich entschied er, daß eine Anzahl „Tannenzapfen“ einen angemessenen Strafwert darstellen würden. An sich hätten diese von hier aus leicht erhältlich sein müssen, da die Entfernung bis zu der Landenge, auf der Barlennan sie eingesammelt hatte, für die Gleiter keineswegs zu groß war. Der Dolmetscher hatte ja auch bereits auf die Bekanntschaft, die er mit den Flußbewohnern gemacht hatte, ausdrücklich hingewiesen. Wenn Reejaaren die Früchte dennoch für wertvoll hielt, konnten dafür nur die ‚Barbaren’ auf der Landenge verantwortlich sein, denen das hochkultivierte Volk des Dolmetschers nicht gewachsen war, und seine Leute waren wohl doch nicht in dem Maße die Herren der Schöpfung, wie sie anderen weismachen wollten. Daraus ließ sich schließen, daß der Plan des Maats gute Aussicht auf Erfolg hatte, denn der Dolmetscher würde sein möglichstes tun, um den Eindruck zu vermeiden, er sei den ‚Barbaren’ der Bree unterlegen. Bei dieser Überlegung hob sich Barlennans Selbstgefühl. Er würde in der Lage sein, diesen Reejaaren zappeln zu lassen wie einen Fisch an der Angel. Seine ganze Geschicklichkeit wandte er für dieses Vorhaben auf, und seine Mannschaft unterstützte ihn in lobenswertem Maße.
    Nachdem die Strafgebühr entrichtet worden war, kamen die Zuschauer in Schwärmen von den Hügeln heruntergekrochen. Barlennan zögerte zunächst, seine gesamten Waren zu verkaufen, da er erwartete, zu Hause mit ihnen gute Preise zu erzielen. Doch dann überlegte er, daß er auf dem Rückweg ja noch einmal das Gebiet durchqueren würde, in dem er diese Artikel erworben hatte.
    Viele der Käufer waren offensichtlich selber von Beruf Händler und führten eine große Menge Handelsgüter mit sich. Einige der Handelsartikel waren äußerst interessant. Zu Barlennans großer Überraschung befanden sich darunter die dehnbaren

Weitere Kostenlose Bücher