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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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und ihre Mannschaften waren weiterhin auf den Hügeln zu sehen. Wie erwartet und beabsichtigt, hatte Reejaaren die Matrosen versteckt auszuhorchen versucht, wie es mit der Flugkunst ihres Volkes bestellt sei. Sie hatten geschickt ausweichende Antworten gegeben, die nichtsdestoweniger beträchtliche aerodynamische Kenntnisse verrieten. Selbstverständlich vermieden sie zu erwähnen, wie kürzlich diese Kenntnisse erworben worden waren, und vor allem auf welche Art. Barlennan hielt es danach für sicher, daß die Inselbewohner – oder zumindest ihr offizieller Repräsentant – annahmen, sein Volk könne ebenfalls fliegen.
    „Wir haben all unsere Handelswaren vertauscht“, wandte er sich an den Dolmetscher. „Ebenso, denke ich, haben wir alle Gebühren entrichtet. Können wir jetzt aufbrechen?“
    „Wohin wollt ihr von hier aus segeln?“
    „Südwärts in die Zonen angemessener Schwere. Wir wissen von diesem Ozean nur, was von unseren Händlern berichtet wurde, die die Überlandreise gemacht haben. Ich würde gern mehr von ihm sehen.“
    „Nun gut. Es steht euch frei zu fahren. Wahrscheinlich werdet ihr auf eurer Reise noch weiteren von unserem Volk begegnen. Auch ich selbst begebe mich mitunter in den Süden. Nehmt euch jedoch vor Stürmen in acht.“ Der Dolmetscher wandte sich den Hügeln zu.
    Barlennan kroch zum Schiff zurück und wollte gerade Anweisung zur sofortigen Weiterfahrt geben, als ihm einfiel, daß die Speere ja immer noch der Bree den Weg versperrten. Einen Augenblick dachte er daran, den Dolmetscher zurückzurufen und zu verlangen, daß sie entfernt würden. Dann besann er sich jedoch eines Besseren. Die Mannschaft der Bree würde allein mit den Speeren fertig werden.
    An Bord gab er die erforderlichen Befehle, und die Leute mit den Handsägen gingen erneut an die Arbeit. Dondragmer unterbrach ihn jedoch.
    „Ich bin froh, daß diese Arbeit nicht umsonst war“, sagte er.
    „Welche Arbeit“, fragte der Kapitän. „Ich habe bemerkt, daß du während der letzten vierzig oder fünfzig Tage mit irgendwelchen anderen Dingen beschäftigt warst, hatte jedoch keine Zeit, mich darum zu kümmern. Was hast du während der ganzen Zeit getan?“
    „Es war ein Gedanke, der mir einfiel, gleich nachdem wir hier durch die Speere festgehalten wurden; deine Bemerkung, Maschinen wären erforderlich, um die Speere herauszuziehen, brachte mich darauf. Ich fragte den Flieger später, ob es solche Maschinen gäbe. Sie dürften jedoch nicht allzu kompliziert sein, damit wir sie auch verstünden und selbst bauen könnten. Er sagte mir, wie ich es machen müßte, und das ist es, was ich während der Zeit getan habe. Wenn wir über einem der Speere ein dreibeiniges Gestell errichten, werden wir sehen, ob es funktioniert.“
    „Was ist denn das für eine Maschine? Ich dachte, alle Maschinen der Flieger wären aus einem Metall, das wir nicht formen könnten, weil unsere Feuer nicht heiß genug sind.“
    „Das hier ist sie.“ Der Maat wies auf zwei Teile, die er gefertigt hatte. Eines war eine einfache breite Rolle mit einem Haken daran. Das andere war eine doppelte Riemenscheibe von ähnlicher Form; ebenfalls mit einem Haken versehen. Darüber lief eine doppelte Gurtschlinge, deren Löcher auf die kleinen Zapfen der beiden Scheiben paßten. Der Riemen war aus Leder; die übrigen Teile hatte der Maat aus Hartholz geschnitzt. Er wußte selber noch nicht, wie die Maschine – wenn überhaupt – arbeiten würde und breitete sie auf dem Deck vor einem der Radios aus.
    „Ist sie so richtig zusammengebaut?“ fragte er.
    „Ja. Wenn dein Riemen hält, müßte sie funktionieren“, kam die Antwort des Fliegers. „Den Haken der einzelnen Rolle mußt du an dem Speer befestigen, den du herausziehen willst. Mit euren Seilen läßt sich das sicher machen. Die andere Rolle mußt du an der Spitze des Dreibeins einhängen. Was du weiter tun mußt, habe ich dir bereits gesagt.“
    Die Mannschaft der Bree schleppte inzwischen das Dreibein zu der zuerst errichteten Speerbarrikade. Barlennan rief sie jedoch zurück.
    „In dem Kanal, den wir beinahe fertiggestellt haben, stecken weit weniger Speere. Während wir die Maschine aufrichten, @kann ein Teil schneller voran. Don, hat der Flieger gesagt, wie rasch wir mit der von euch den Kanal bis zum Ende ausgraben; dadurch kommen wir Maschine arbeiten können?“
    „Für jeden der Speere würden wir etwa einen Tag brauchen, meinte er. Das ist immer noch schneller, als wenn wir sie

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