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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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verschlagen zu ihm herauf.
    „Hältst dich wohl für klug, eh“, murmelte sie. „Klug“, wiederholte sie selbstgefällig, „das klügste, was Oma jemals getan hat, sich einen jungen Slan zu fangen. Jetzt wird er aber gefährlich … muß ihn loswerden …“
    „Du alte Närrin“, sagte Jommy Cross ruhig und gelassen. „Vergiß nicht, daß die Todesstrafe darauf steht, einen Slan zu beherbergen!“
    Damit drehte er sich um und verließ den Raum und das Haus. Im Bus dachte er: „Ich werde sie beobachten müssen und so bald wie möglich verschwinden. Es kann sich nur noch um Tage handeln, bis sie gegen mich vorgeht.“
    In der Unterstadt waren die Straßen menschenleer. Jommy Cross kletterte aus dem Bus. Wo hier normalerweise Getöse und Aufruhr die Luft erfüllte, herrschte jetzt tiefes Schweigen. Die Sonne brannte auf das Pflaster herunter. Ein paar Menschen hasteten vorüber. In ihren Gehirnen lag nur reines Entsetzen und panische Angst, beides so kompakt und intensiv, daß er nicht hindurchzudringen vermochte.
    Das Schweigen vertiefte sich, ernste Besorgnis schlich sich in Jommy Cross. Er durchforschte die Gebäude ringsum, stieß aber auf keine fremden Gedanken. Das Dröhnen eines Motors klang plötzlich aus einer Seitenstraße. Zwei Blocks entfernt tauchte eine Zugmaschine auf, die eine riesenhafte Kanone schleppte, deren überlanges Rohr drohend in den Himmel zielte. Die Zugmaschine mahlte sich bis in die Straßenmitte, die Kanone wurde abgehängt und das Fahrzeug rollte wieder in die Seitenstraße zurück. Männer schwärmten jetzt um die Waffe, machten sie schußfertig und gingen dann auf Kampfpositionen, die Augen suchend in den Himmel gerichtet und angespannt wartend.
    Irgend etwas Großes, Bedeutendes spielte sich offenbar ab, und Jommy Cross überlegte, daß der beste Zufluchtsort für ihn die Katakomben sein würden. Er strebte eilig dem Katakombeneingang zu, der von Anfang an sein Ziel gewesen war. Er bog in eine Seitenstraße ein, als ein Lautsprecher an der Ecke zu lärmendem Leben erwachte. Die Stimme eines Mannes brüllte rauh:
    „Letzte Warnung – verlaßt die Straße! Das geheimnisvolle Luftschiff der Slans nähert sich der Stadt mit ungeheurer Geschwindigkeit. Man nimmt an, daß es den Palast anfliegt. Verlaßt die Straßen! Da kommt das Schiff!“
    Jommy erstarrte. Ein silberner Blitz durchzuckte den Himmel, und dann raste ein langer, geflügelter Torpedo aus glitzerndem Metall direkt über ihn dahin. Er vernahm das Stakkatodonnern der Kanone auf der Hauptstraße, das Echo von anderen Abwehrkanonen, und dann war das Schiff ein weit entfernter, schimmernder Punkt, der geradewegs auf den Palast zuhielt.
    Er fühlte seine Verwirrung. Ein geflügeltes Schiff! Unzählige Nächte lang während der vergangenen sechs Jahre hatte er zugesehen, wie die Raumschiffe das Gebäude des von den fühlerlosen Slans beherrschten Luftfahrtzentrums verließen. Flügellose Raketenschiffe – und noch etwas mehr. Etwas, das große metallene Maschinen leichter als Luft machte. Der Raketenteil schien nur zum Antrieb benutzt zu werden. Die Gewichtslosigkeit, die Art, in der sie wie durch Zentrifugalkraft hinaufgeschleudert wurden, mußte Antigravitation sein! Und hier war ein geflügeltes Schiff mit allen damit verbundenen Nachteilen; Düsenmaschinen und strenge Beschränkung auf die irdische Atmosphäre. Wenn das das Beste war, was die echten Slans leisten konnten, dann …
    Zutiefst enttäuscht wandte er sich um und schritt die lange Treppenflucht hinunter, die zum öffentlichen Waschraum führte. Der Ort hier war ebenso leer und still wie die Straßen darüber. Und es war eine einfacheSache für ihn, das Schloß der Stahlgittertür zu knacken, die zu den Katakomben führte. Er öffnete die Tür, huschte hinein und mit höchster Geschwindigkeit die endlosen Stufen hinunter.
    Irgendwo weit vor ihm begann eine Glocke monoton zu klingeln, eingeschaltet durch photoelektrische Zellen, deren Sperre Jommy bei der Öffnung der Tür gekreuzt hatte; eine Schutzanlage, die vor vielen Jahren gegen Slans und andere Eindringlinge errichtet worden war.
    Die Glocke war jetzt nur noch wenige Meter entfernt, aber noch immer rührten sich keine fremden Gedanken indem langen Korridor, der vor ihm gähnte. Anscheinend befanden sich weder Arbeiter noch Katakombenwächter in der Nähe. Er sah die Glocke hoch oben an der Wand, ein glänzendes Stück Metall, das ein Geräusch wie ein Wecker von sich gab. Die Wand war glatt wie Glas

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