Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
waren sie im nächsten verschwunden – ausgelöscht von dem Schwall intensiven Feuers.
    Jommy sah auf seine Hand hinunter. Sie zitterte. Der Gedanke, drei Menschenleben restlos ausgelöscht zu haben, erfüllte ihn mit Übelkeit.
    Der Gedanke verging, von der Notwendigkeit des Augenblicks getrieben. Es gab keine Zeit zu verlieren. Er mußte hier verschwinden, und zwar rasch! Er schob die Waffe in seine Jackentasche, nahm diePapiere aus dem Kästchen und stopfte sie in seine anderen Taschen. Dann warf er den jetzt leeren, nutzlosen Behälter in das Loch zurück und schob die Steinplatte an ihren Platz. Er lief den Korridor hinunter, in die Richtung, aus der er gekommen war, die Stufen hinauf – und verhielt seinen Schritt abrupt, als er des Waschraums ansichtig wurde. Vor kurzer Zeit noch war er leer und still gewesen. Jetzt wimmelte er von Männern. Er wartete.
    In der Ferne läutete noch immer die Glocke. Ihr pausenloses Brrrr der Warnung diktierte ihm schließlich, was er zu tun hatte. Indem er die Waffe in seiner Tasche mit einer Hand umfaßte, trat Jommy federnden Schrittes vor und schob die Türe auf. Er schloß sie leise hinter sich, bereit, beim ersten Zeichen von Gefahr zu handeln.
    Aber die Menge beachtete ihn nicht, als er sich durch sie hindurchzwängte und zur Straße hinaufging. Auch hier wimmelte es von Menschen. Lange Ströme von ihnen preßten sich auf den Gehwegen und den Fahrbahnen entlang. Der Verkehr war zum Stillstand gekommen. Schwitzende, fluchende Fahrer ließen ihre Wagen mitten auf der Straße stehen und gesellten sich den Gruppen bei, die vor den Straßenradios standen und die Bekanntmachungen anhörten.
    „Vorläufig ist noch nichts Genaues bekannt. Niemand weiß sicher, ob das Slanschiff beim Palast gelandet ist oder eine Botschaft abgeworfen hat, um dann zu verschwinden. Es ist möglich, daß es abgeschossen wurde. Es ist ferner möglich, daß die Slans in diesem Augenblick mit Kier Gray im Palast eine Besprechung haben. Ein Gerücht in diesem Sinne hat sich bereits verbreitet, trotz der neutralen Erklärung, die vor wenigen Minuten von Kier Gray selbst abgegeben wurde. Für die Hörer, die erst jetzt hinzugekommen sind, werde ich sie wiederholen. Meine Damen und Herren, die Erklärung Kier Grays war wie folgt:
    Hegen Sie keine Befürchtungen. Das außergewöhnliche Erscheinen des Slanschiffes hat die bisherige Situation, soweit sie die Machtstellungen der Slans und der Menschen betrifft, nicht im geringsten Grad geändert. Die menschlichen Wesen sind den Slans in einem Verhältnis von etwa einer Million zu eins überlegen, und sie werden unter diesen Umständen niemals wagen, sich in einer offenen, organisierten Kampagne gegen uns zu stellen. So bleiben Sie deshalb ruhig …“
    Das Geschnatter ging weiter und weiter. Immer und immer wieder wurde die Erklärung Kier Grays wiederholt und die gleichen Begleitphrasen bekanntgegeben. Neue Nachrichten kamen jedoch keine, und schließlich kletterte Jommy in einen Bus und fuhr nach Hause. Die Dunkelheit senkte sich über einen heißen Frühlingstag herab. Eine Turmuhr zeigte siebzehn Minuten nach sieben.
    Er näherte sich dem kleinen, abfallgefüllten Hof mit seiner gewöhnlichen Vorsicht. Sein Wahrnehmungssinn langte hinein in die von außen so ärmlich und baufällig erscheinende Hütte und traf auf Omas Geist.
    Er seufzte. Noch immer betrunken! Er schob die Tür auf, trat ein, schloß sie hinter sich – und erstarrte!
    Sein Geist hatte ihre Gedanken aufgefangen.
    „Darf ihn nicht wissen lassen, daß ich nach der Polizei telephoniert habe. Muß es aus meinen Gedanken ausschließen … kann keinen Slan hier brauchen … gefährlich, einen Slan zu haben … die Polizei wird die Straßen abriegeln …“

 
8. Kapitel
     
    Kathleen Layton ballte ihre Fäuste. Ihr schlanker, junger Körper bebte vor Abscheu, als sie die Gedanken erkannte, die aus einem der Korridore zu ihr drangen. Der siebzehn Jahre alte Davy Dinsmore suchte nach ihr und näherte sich dem Marmorwall, von dem sie auf die Stadt hinunterblickte, die in die weichen Dunstschwaden eines feuchten, heißen Frühlingsnachmittags gehüllt war.
    „Oh“, sagte Davy Dinsmore, als er aus einer Tür trat, „hier bist du ja!“
    Sie blickte ihn an, ohne zu lächeln. Davy Dinsmore näherte sich mit einer Aggressivität, die seine geteilten Gefühle ihr gegenüber verdeutlichten. Auf der einen Seite war der Wunsch nach physischer Eroberung und auf der anderen Seite der feste Entschluß,

Weitere Kostenlose Bücher