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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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allen Instinkten in ihrem ausgemergelten Körper war der Lebenstrieb der stärkste. Sie preßte sich gegen das schimmernde Metall, die knochigen Hände flach und hart ausgebreitet, die Beine mit aller Kraft gegen die Metallfläche gestemmt, an der sie hinunterglitten; und es half.
    Abrupt ragte die Schiffsnase hoch über Jommy auf, höher, als er erwartet hatte. Mit verzweifelter Kraft langte er hinauf zu dem ersten dicken Ring von Raketenkammern. Seine Finger berührten das wulstige, versengte Metall, rutschten – und verloren sofort den Halt.
    Er fiel zurück. Er stürzte hart und schmerzhaft, aber noch im gleichen Augenblick warf ihn die unfaßbare Kraft seiner Slanmuskeln wieder in die Höhe. Seine Finger umklammerten eines der großen Düsenrohre des zweiten Rings von Feuerkammern mit derartiger Kraft, daß die wilde Reise abrupt endete. Elend von den Nachwirkungen der Überanstrengung ließ er los und kauerte sich halb nieder, um den Schwindel aus seinemKopf zu vertreiben und Luft zu holen. Es war in diesem Augenblick, daß er den Lichtfleck weiter unten bemerkte.
    Der Raumschiffkörper kurvte hier so scharf zum Tunnelboden hinunter, auf dem er ruhte, daß sich Jommy eng zusammenkauern mußte, um zu der erhellten Öffnung zu gelangen. Er dachte: Eine offene Schleuse, jetzt, ein paar kurze Sekunden vor dem Start des großen Schiffes! Eine Öffnung von sechzig Zentimeter Durchmesser in der fußdicken Metallwand des Raumschiffs, die Schleusentür in ihren Angeln nach innen geschwenkt. Er schob sich ohne Zögern in die Öffnung, seine Atompistole schußbereit. Aber da war niemand.
    Noch mit dem ersten Blick hatte er erkannt, daß er sich im Kontrollraum befand. Er enthielt einige Sessel, eine komplizierte Instrumententafel und mehrere riesige, gewölbte glühende Platten zu beiden Seiten davon. Und er bemerkte eine offene Tür, die zur zweiten Abteilung des Schiffs führte. In der nächsten Sekunde befand er sich im Innern des Kontrollraums und zog die protestierende alte Frau herein. Dann huschte er auf die Verbindungstür zu.
    Auf der Schwelle verhielt er seinen Schritt und spähte vorsichtig hinein. Der zweite Raum, der vor ihm lag, enthielt mehrere Sessel, die gleichen tiefen, bequemen Sessel wie im Kontrollraum. Aber der größte Teil des Raums war mit festgezurrten Kisten angefüllt. Jommy bemerkte zwei Türen, von denen die eine offensichtlich zu einer dritten Abteilung des langen Schiffes führte. Sie stand teilweise offen und gestattete den Blick auf weitere Transportkisten und – weit im Hintergrund – eine Tür, die zu einer vierten Abteilung führen mußte. Aber es war die zweite Tür im zweiten Raum, die Jommy Cross veranlaßte, unbeweglich an der Stelle zu verharren, an der er sich befand.
    Es war eine Schleuse, und sie stand offen. Eine Flut strahlenden Lichts ergoß sich aus der großen Halle dort draußen in das Schiff, und in der Halle bewegten sich Gestalten. Seine Fühler zitterten, und im gleichen Augenblick traf ihn eine wahre Sturzflut von Gedanken aus so vielen Gehirnen, daß es ihm zunächst unmöglich war, einzelne Gedankenfetzen zu lesen. Aber die Obertöne entgingen ihm nicht. Es waren drohende, wachsame Gedanken, als ob Dutzende von fühlerlosen Slans dort draußen auf etwas warteten.
    Er wartete nicht länger, sondern schnellte zu der Instrumententafel, die den ganzen Vorderteil des Kontrollraums beherrschte. Die Tafel selbst war etwa einen Meter hoch und zwei Meter lang, eine auf Metall montierte Bank glühender Elektronenröhren und blitzender Mechanismen. Sie wies mehr als ein Dutzend Schalthebel verschiedenster Art auf, die sich alle innerhalb Reichweite von dem sorgfältig konstruierten Sessel befanden, der vor ihnen stand.
    Es war unmöglich, das fremdartige Kontrollsystem in den wenigen Augenblicken zu enträtseln, die ihm zur Verfügung standen. Mit zusammengepreßten Lippen warf er sich in den Pilotensessel. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, betätigte er entschlossen jeden Schalter und Hebel auf der Instrumententafel.
    Eine Tür schloß sich mit metallischem Klingen. Abrupt machte sich ein wunderbares Gefühl der Schwerelosigkeit bemerkbar, dann eine rasche, fast unerträgliche Vorwärtsbeschleunigung und schließlich ließ sich ein leises, pulsierendes Baßgrollen hören. Zur gleichen Zeit klärte sich das Rätsel der gewölbten Platten. Auf der einen zur Rechten erschien ein Bild des Himmels vor ihm.
    Es war der linksseitige Bildschirm, der atemberaubende Pracht

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