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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Jetzt haben wir die Antwort in Ihrem versuchten Diebstahl eines Raumschiffs.“
    Joanna Hillory fuhr nach einer kurzen Pause mit triumphierender Stimme fort: „Jetzt wissen wir, was wir schon so lange vermutet haben! Aus irgendeinem Grund, vielleicht weil sie ihre verräterischen Fühler zwingen, dauernd auf der Flucht zu sein, haben sie niemals die Antigravitationsschirme entwickelt, die die Raumfahrt ermöglichen.“
    „Sie und Ihre Logik“, sagte Jommy Cross, „werden allmählich recht ermüdend. Seien Sie nur mal für eine Sekunde vernünftig und nehmen Sie an, daß meine Geschichte wahr ist.“
    Sie lächelte dünn. „Von Anfang an gab es nur zwei Möglichkeiten. Die erste habe ich bereits umrissen. Die andere, daß Sie tatsächlich keinen Kontakt mit den Slans haben, hat uns seit Jahren Sorge bereitet.
    Sehen Sie, wenn die Slans Sie geschickt hätten, dann wäre ihnen bereits bekannt gewesen, daß wir die Lüftfahrt kontrollieren. Aber wenn Sie ein unabhängiger Slan wären, dann wüßten Sie ein Geheimnis, das früher oder später, wenn Sie mit den Schlangen zusammentreffen, für uns gefährlich werden könnte. Kurz gesagt, wenn Ihre Geschichte wahr ist, müßten wir Sie töten, um zu verhindern, daß Sie ihnen später einmal das Geheimnis mitteilen. In jedem Fall sind Sie bereits so gut wie tot.“
    Ihre Worte waren hart und ihr Ton eisig. Aber weitaus drohender als ihr Ton, erkannte Jommy, war die Tatsache, daß weder Recht noch Unrecht, Wahrheit noch Unwahrheit für diese Slanfrau eine Rolle spielte.
    Sein Blick haftete auf ihrem Gesicht, als sie die Stirn in tiefem Nachdenken runzelte. Dann meinte sie:
    „Ich habe Ihren speziellen Fall erwogen. Es steht mir natürlich frei, Sie zu töten, ohne Sie vorher vor unsere Ratsversammlung zu bringen. Es besteht die Frage, ob das Problem, das Sie darstellen, wert ist, vor den Rat gebracht zu werden. Oder wird ein kurzer Bericht genügen? Es ist keine Frage der Gnade, deshalb machen Sie sich keine Hoffnung.“
    Aber die Hoffnung kam. Es würde Zeit in Anspruch nehmen, ihn vor den Rat zu bringen, und in seinem Fall war Zeit mit Leben gleichzusetzen. Er sagte eindringlich: „Ich muß gestehen, daß mein Verstand durch die Fehde zwischen Slan und fühlerlosem Slan etwas gelähmt ist. Erkennt ihr Leute denn nicht, wie ungeheuer sich die gesamte Slanposition verbessern würde, wenn ihr euch mit den ,Schlangen’ zusammentun würdet, wie ihr sie nennt? Schlangen! Dieses Wort allein ist ein Beweis des intellektuellen Bankrotts; es gemahnt an eine Propagandakampagne, die vor Schlagworten strotzt.“
    In ihrer Stimme lag beißender Spott, als sie antwortete: „Ein wenig Geschichte wird Sie in der Angelegenheit der Zusammenarbeit der beiden Slangruppen etwas aufklären. Seit fast vierhundert Jahren gibt es fühlerlose Slans. Wie die echten Slans sind sie eine besondere Rasse. Sie waren bereit, sich auf freundlicher Basis mit den echten Slans gegen den gemeinsamen Feind zusammenzutun – gegen die menschlichen Wesen!
    Wie furchtbar war der Schreck jedoch, als sie von den echten Slans angegriffen und ermordet wurden, während ihre sorgfältig aufgebaute isolierte Zivilisation den Waffen und Flammen der Schlangen zum Opfer fiel! Sie unternahmen verzweifelte Versuche, einen Kontakt herzustellen und mit den echten Slans Freundschaft zu schließen, aber es nützte nichts. Sie entdeckten schließlich, daß sie nur in den von den Menschen kontrollierten Städten Sicherheit finden konnten. Dorthin wagten sich die echten Slans wegen ihrer verräterischen Fühler nicht. Schlangen!“ Der Spott war aus ihrer Stimme verschwunden, nur eine harte Bitterkeit blieb zurück. „Welches andere Wort würde besser passen? Wir hassen sie nicht, aber wir mißtrauen ihnen und haben es aufgegeben, an einen Zusammenschluß zu denken. Wir vernichten sie aus reiner Selbstverteidigung.“
    „Aber sicher könnten eure Anführer mit ihnen in Unterhandlungen treten?“
    „Unterhandlungen mit wem? In den letzten dreihundert Jahren haben wir niemals auch nur ein einziges Versteck der echten Slans gefunden. Sie existieren, aber wo und wie und mit welchen Zielen wissen wir nicht. Es gibt kein größeres Rätsel auf der Erde.“
    Jommy Cross unterbrach sie erregt. „Wenn dies zutrifft, dann – bitte – schirmen Sie für einen Moment Ihre Gedanken nicht ab, damit ich mich vergewissern kann, ob Ihre Worte wahr sind! Auch ich habe diese Fehde als einen Wahnsinn verurteilt, vom ersten Augenblick an, als

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