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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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eine Andeutung des Plans in seinem Gehirn las.
    Er nickte. „Ja. Er ist tatsächlich sehr einfach. Alle echten Slans, die ich jemals gekannt habe, mein Vater, meine Mutter, ich selbst und jetzt Sie, waren sanftmütige, freundliche Wesen. Und dies trotz allen menschlichen Hasses, trotz aller Bemühungen der Menschen, uns auszurotten. Ich kann nicht glauben, daß wir vier eine Ausnahme sind; es muß deshalb eine vernünftige Erklärung für alle die Greueltaten geben, die man den echten Slans zuschreibt.“
    Kathleens Augen lagen auf ihm. Sie nickte ihre Zustimmung. „Ja, ich kann jetzt auch verstehen“, sagte sie, „warum wir noch länger hierbleiben müssen.“
    Er nickte.
    „Ich werde ein wenig schlafen, während Sie wachen. Achten Sie aufmerksam auf Ihre Umgebung. Schließlich können wir ein menschliches Wesen mit unserem Wahrnehmungssinn schon auf fünfhundert Meter ausmachen, selbst wenn wir schlafen. Aber entfernen Sie sich nicht weiter als bis zur Küche.“
     
    Er erwachte mit einem Schreck, der sämtliche Muskeln seines Körpers elektrisierte. Ein schriller Gedanke von Kathleen hatte seinen Geist durchzuckt. Die seltsame, grelle, drängende Schwingung:
    „Jommy – die Küchenwand öffnet sich! Jemand …“
    Abrupt brach ihr eigener Gedanke ab, und sie übermittelte die Worte eines Mannes:
    „Nun, wenn das nicht Kathleen ist!“ sagte John Petty im Tonfall kalter Befriedigung. „Und bereits im siebenundfünfzigsten Versteck, das ich durchsucht habe. Ich war natürlich persönlich in allen von ihnen gewesen, da nur wenige andere Menschen so viel Willenskraft besitzen, daß sie dich nicht bei ihrer Annäherung mit ihren Gedanken warnen. Was hältst du von der Psychologie, diesen Geheimgang zur Küche bauen zu lassen? Anscheinend müssen selbst Slans hin und wieder etwas für ihren Magen tun.“
    Unter Jommy Cross’ blitzschnellen Fingern sprang der Wagen vorwärts. Er empfing Kathleens kühle und gelassene Antwort:
    „Sie haben mich also gefunden, Mr. Petty. Soll ich Sie jetzt um Gnade anflehen?“
    Die eisige Erwiderung strömte durch ihren Geist zu Jommy Cross. „Gnade ist nicht meine Stärke. Auch pflege ich nicht zu zögern, wenn sich eine langerwartete Gelegenheit bietet.“
    „Jommy, schnell!“
    Der Schuß echote von ihrem Gehirn zu dem seinen.
    „Oh, Jommy, wir hätten so glücklich sein können. Leb wohl, mein Liebster …“
    Das waren die letzten Gedanken, die er von Kathleen empfing.

 
15. Kapitel
     
    Jommy Cross’ Gehirn war völlig erstarrt. Doch sein für normale Begriffe unvorstellbar reaktionsschneller Körper handelte instinktiv. Sein Wagen hielt mit kreischenden Rädern; er sah John Petty, der hinter dem zusammengesunkenen Körper Kathleens stand.
    „Beim Himmel!“ schnappten die Gedanken des Mannes, „noch einer von ihnen!“
    Seine Pistole entlud sich gegen die undurchdringliche Panzerung des Wagens. Verblüfft über seinen Mißerfolg zog sich der Polizeichef zurück. Seine Lippen teilten sich zu einem Wutschrei.
    Ein Druck auf einen Knopf, und er wäre zu Nichts zerschmettert worden. Aber Jommy Cross machte keine Bewegung. Kälter und härter wurde sein Geist, als er wartete. Sein frostiger Blick starrte unpersönlich auf den Mann, dann auf den toten Körper von Kathleen. Und schließlich kam der Gedanke, daß er sich als einziger Besitzer des Geheimnisses der Atomenergie keine Liebe, kein normales Leben erlauben konnte. In dieser ganzen Welt von Menschen und Slans, die sich so ungeheuer haßten, gab es für ihn nur die unbarmherzige Dringlichkeit seiner Bestimmung.
    Andere Männer ergossen sich in Strömen aus dem geheimen Eingang, Männer mit schweren Maschinengewehren, deren Garben nutzlos gegen seinen Wagen hämmerten. Und unter ihnen wurde er abrupt der Gedankenschilde gewahr, die ihm die Anwesenheit von zwei fühlerlosen Slans verrieten. Seine suchenden Augen fanden einen von ihnen nach einem Moment, als sich der Mann gerade in eine Ecke zurückzog und eine rasche Nachricht in ein Armbandradio flüsterte. Die Worte liefen deutlich erkennbar über die Oberfläche seines Geistes:
    „… ein 7500er Modell, Radstand fünf Meter … Allgemeiner Körperbau Typ 7, Kopf 4, Kinn 4, Mund 3, Augen braun, Typ 13, Augenbrauen 13, Nase 1, Wangen 6 … Ende!“
    Er hätte sie alle zerschmettern können, die ganze verbrecherische Bande. Aber kein Rachegefühl vermochte in den gefrorenen Bezirk einzudringen, der sein Gehirn war.
    Sein Wagen setzte sich rückwärts in Bewegung

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