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TS 13: Slan

TS 13: Slan

Titel: TS 13: Slan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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und raste mit einer Geschwindigkeit davon, mit der sie schon nach den ersten Sekunden nicht mehr Schritt zu halten vermochten.
    Schwarze Wolken verhüllten eine nächtliche Welt, als Jommy Cross aus der Seite eines Hügels hervorbrach. Er hielt lange genug an, um seinen Tunnel sorgfältig zu unterhöhlen und ihn unter Tonnen von niederstürzender Erde zu begraben. Dann schoß er in den Himmel hinauf. Er schaltete das Radio ein, das auf die Spezialwelle der fühlerlosen Slans eingestellt war, und die Stimme eines Mannes dröhnte:
    „… Kier Gray ist soeben eingetroffen und hat die Leiche in Besitz genommen. Es scheint, daß die Organisation der Schlangen wieder einmal zugelassen hat, daß einer von ihnen getötet wurde, ohne dagegen einzuschreiten. Es wird Zeit, daß wir aus ihren Mißerfolgen die richtigen Folgerungen ziehen und von nun an jegliche Opposition, die sie unseren Plänen entgegenstellen könnten, als unwichtige Faktoren betrachten. Jedoch droht noch immer die ungeheure Gefahr, die dieser Mann Cross für uns darstellt. Es ist erforderlich, daß alle militärischen Operationen gegen die Erde zurückgestellt werden, bis er vernichtet ist.
    Wir besitzen eine Beschreibung seines Wagens und eine Expertenbeschreibung seiner äußeren Erscheinung. Auch mit den besten Maskierungsmethoden kann er nicht die Knochenstruktur seines Gesichts verändern.
    Joanna Hillory, die diese Schlange in allen Einzelheiten studiert hat, hat die Leitung der Suchaktion zugewiesen erhalten. Unter ihrer Anweisung werden die Spähtrupps jeden Bezirk des Landes durchkämmen.
    Mag es auch noch so lange Zeit in Anspruvh nehmen, wir müssen diesen gefährlichen Slan finden. Es kann und darf uns nicht mißlingen. Hier ist das Große Hauptquartier. Wir schalten ab.“
    Ja, dachte er, sie würden ihn finden, aber wie lange würde es dauern?

 
16. Kapitel
     
    Es dauerte vier Jahre, bis zu dem Tag, an dem die Organisation der fühlerlosen Slans mit unerwarteter Gewalt zuschlug.
    Jommy kam an jenem Tag langsam die Verandastufen herunter und blieb auf dem Pfad stehen, der den Garten durchschnitt. Oma kniete auf einem Blumenbeet und jätete. Er dachte an Kathleen und an seine Eltern. Es war kein Gram, geschweige denn Trauer, die ihn berührten, sondern eine tiefe, philosophische Erkenntnis der abgrundtiefen Tragödie des Lebens.
    Aber nichts davon vermochte die Wachsamkeit seiner Sinne zu schwächen. Nichts entging ihm, und so erklang auch plötzlich die scharfe Warnung in seinem Geist, ein stechendes Pulsieren weit entfernter fremder Gedanken. „Flugzeuge!“ dachten zahllose Leute. „So viele Flugzeuge!“
    Es war jetzt Jahre her, daß Jommy Cross den Farmern der Umgebung hypnotisch eingeprägt hatte, ihn durch ihr Unterbewußtsein zu warnen, sobald sie etwas Ungewöhnliches im Tal bemerkten. Diese Vorsichtsmaßregel trug jetzt Früchte, als Welle über Welle von warnenden Gedanken aus Dutzenden von Gehirnen zu ihm strömte.
    Und dann sah er die Flugzeuge. Wie ein Peitschenschlag schnellte ihnen sein Geist entgegen und erreichte die Gehirne der Piloten. Fest verriegelte Gedankenschilder von fühlerlosen Slans widerstanden dem suchenden, bohrenden Ansturm. In vollem Lauf riß er Oma in die Höhe, und dann war er im Haus. Die Zehnpunkt-Stahltür dieses Zehnpunkt-Stahlhauses schwang zu, als sich bereits ein großer, glänzender, düsengetriebener Truppentransporter wie ein riesiger Vogel zwischen den Blumen von Omas Garten niederließ.
    Gross dachte angespannt: „Ein Flugzeug in jedem Farmhof. Das heißt, sie wissen nicht genau, in welchem Haus ich mich befinde. Aber jetzt werden die Raumschiffe kommen, um die Arbeit zu vollenden. Und zwar gründlich!“
    Nun, es war offensichtlich, daß er gezwungen war, seinen eigenen Plan in vollem Umfang durchzuführen. Er fühlte sich ungemein zuversichtlich.
    Aber eine Minute später kamen die ersten Zweifel, als er tief unter der Erde auf seinen Bildschirm starrte. Die Raumschiffe und Bomber rückten drohend näher, aber mit ihnen noch etwas anderes, ein anderes Schiff. Ein Schiff! Ein spiralförmiges Schiff von nahezu einem Kilometer Durchmesser.
    Es erwachte zum Leben! Ein hundert Meter dicker Strahl weißen Feuers schoß herunter – und die riesige Bergspitze löste sich in der unfaßbaren Energie auf. Sein Berg, wo sein Schiff, sein Leben, versteckt lag, zerstört durch kontrollierte Atomenergie!
    Cross stand unbeweglich auf dem Teppich, der den Stahlboden seines Stahllaboratoriums bedeckte.

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