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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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Er würde es tun, wenn er überzeugt war, daß es ihn beherbergen sollte. Die Vorstellung würde seinem egoistischen Hirn gefallen; der Gedanke, daß seine eigene Persönlichkeit Äonen überlebte, während die Zivilisation, die er kannte, verfiel und hinweggeschwemmt wurde, würde ihn entzücken.
    Die hundert Schiffe der Sirenier verfolgten ihren stetigen Kurs weiter, während der Gegner, obgleich noch Galaxen entfernt, beständig aufholte. Endlich sichtete der Ausguck ein geeignetes System, in dem der fünfte Planet Zeichen der Bewohnbarkeit erkennen ließ. Demarzule befahl, die Vorbereitungen für einen Halt zu treffen.
    Der Planet, den sie fanden, wies eine sterbende Zivilisation auf, die fast in ihr Kindheitsstadium zurückgesunken war. Der Widerstand, der geleistet wurde, war schnell abgetan, und die sirenischen Flüchtlinge begannen mit der hoffnungslosen und überstürzten Aufgabe, Verteidigungsanlagen gegen die erdrückende Übermacht der Dragbora zu errichten.
    Aber während gigantische Schirmgeneratoren aufgebaut und Strahlerstellungen gegraben wurden, waren die besten und weisesten Wissenschaftler damit beschäftigt, das Repositorium für den Hetrarra, Demarzule, vorzubereiten.
    Der mächtige, kristallähnliche Behälter, den keine bekannte Gewalt außer der Schlüsselfrequenz, deren Formel auf der Außenseite eingegraben war, durchdringen konnte, würde Hunderte von Metern in die großen Erzlager des Planeten versenkt werden, in der Hoffnung, der endgültigen Vernichtung zu entgehen, die über den Planeten hereinbrechen mußte.
    Zwei Männer würden dieses Repositorium betreten, aber nur einer von ihnen konnte die Äonen überleben.
    Toshmere war der einzige, der mit dem gesamten Prozeß völlig vertraut war, so daß er die Instrumente bedienen mußte. Aber Toshmere wußte, daß Demarzule nicht die Absicht hatte, ihm zu gestatten, das Repositorium mit dem Wissen um seine Geheimnisse zu verlassen – ebensowenig, wie Toshmere damit einverstanden war, daß Demarzule derjenige war, der seinen Nutzen aus diesen Geheimnissen zog.
    Drei tor-ela hindurch arbeiteten die Sirenier in rasender Eile, dann meldete ihr Späher, der hunderttausend Lichtjahre entfernt im Raum postiert war, das Auftauchen der dragborischen Flotte – einen Augenblick, bevor eine Feuerzunge aus dieser Flotte nach ihm griff und ihn in die Ewigkeit riß.
    Toshmere suchte Demarzule in seinem Hauptquartier auf, als die Nachricht eintraf. „Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit, Hetrarra. Das Repositorium steht bereit.“
    Demarzule blickte auf die gewaltigen Anlagen und großen Maschinen hinaus, die so erbärmlich auf einem fremden Planeten zusammengedrängt waren. Dann wandte er sich zögernd um und sah Toshmere an.
    „Ich bin bereit“, versetzte er.
    Sie gingen zum Eingang des Schachts, der in das Herz des Planeten führte. Er war mit dem Wissen nur weniger Sirenier erbaut worden, und keiner von ihnen kannte seinen Zweck. Niemand sah den Hetrarra mit Toshmere den Fahrstuhl betreten, der sie für immer in die Tiefen unter der Oberfläche des Planeten trug.
     
    *
     
    Underwood und Illia kamen zu dem Ende der Seite, und Underwood fluchte unterdrückt, während er die wenigen verbliebenen Platten überflog. Doch mit keinem Wort wurden Demarzule und Toshmere nochmals erwähnt.
    Bei dem Verfasser des Berichtes hatte es sich anscheinend um einen der sirenischen Wissenschaftler, einen Freund und Vertrauten Toshmeres, gehandelt, aber auch er konnte nicht sagen, was geschehen war, nachdem sie den Grund erreicht und das Repositorium verschlossen hatten.
    Er wußte nicht, wer den mächtigen Kampf überlebt hatte, der in der Tiefe stattgefunden haben mußte.
    Illias Augen trafen sich mit denen Underwoods. „Wer könnte gesiegt haben?“ fragte sie. „Wenn es Toshmere war, würde der Fremde alle Hoffnungen erfüllen, die wir auf ihn gesetzt haben. Ist es Demarzule, dann hatte Terry recht – er sollte vernichtet werden.“
    Underwood sah hinüber zu dem Bad, in dem der Fremde schlief, in dem bereits die schattenhaften Umrisse einer annähernd menschlichen Gestalt in den trüben Tiefen der Nährlösung erschienen.
    „Es muß Toshmere sein“, versetzte er und hoffte, daß er recht hatte.

 
6. Kapitel
     
    Der Balkon über dem Boden der Museumshalle war vollendet worden, und die Jünger des Großen begannen in einem nicht enden wollenden Strom hindurchzufließen. Zweimal täglich stand William B. Hennessey auf dem Balkon und betete zu dem Großen,

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