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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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und die Reihe fanatischer Gläubiger hielt inne und sank auf die Knie.
    Der Anblick empörte Underwood und stieß ihn zugleich ab. Als er die Gesichter derer, die kamen und an dem Altar beteten, beobachtete, stellte er fest, daß sie sich verwandelten, als hätten sie eine Vision geschaut. Runen der Sorge durchfurchten die Züge von alt und jung, die kamen, doch sie gingen mit leuchtenden Augen und aufwärts gewandten Gesichtern. Selbst Kranke und Verkrüppelte schleppten sich heran und ließen Krücken, Augengläser und Verbände zurück.
    Dann empfing Underwood gegen Ende des vierten Monats einen dringenden Ruf Phyfes.
    „Kommen Sie sofort herüber!“ forderte der Archäologe. „Wir haben die Antwort in dem Repositorium gefunden. Wir wissen, wer der Große ist.“
    „Wer?“
    „Ich möchte, daß Sie sich selbst überzeugen.“
    Underwood fluchte, als Phyfe die Verbindung unterbrach. Er verließ das Gebäude und begab sich zu der lexikographischen und philologischen Sektion des Instituts hinüber, die in einem alten Block auf der anderen Seite der Stadt, in der Nähe des Raumhafens, untergebracht war, zusammen mit der Abteilung für Semantik.
    Dreyer und Phyfe erwarteten ihn. Der alte Archäologe zitterte vor Erregung. „Ich habe die Mumie gefunden!“ überfiel er Underwood.
    „Welche Mumie?“
    „Die Mumie desjenigen, der in dem Repositorium getötet wurde.“
    „Wer war es?“
    „Sie werden sehen. Er hinterließ einen Bericht für die Entdecker des Repositoriums.“
    Sie stiegen hinunter in die Hauptkammer der fremden Struktur, welche das Protoplasma des Großen beherbergt hatte. Dann bemerkte Underwood eine Öffnung, die weiter in die Tiefe führte.
    „Ihr habt einen Zugang zu den übrigen Teilen des Repositoriums gefunden?“
    „Ja, und es war unser Unglück, daß wir diesen Weg nicht zuerst entdeckt haben. Aber kommen Sie.“
    Phyfe verschwand durch die schmale Öffnung, und sie passierten drei Stockwerke, die mit unbekannten Gegenständen angefüllt waren. Schließlich erreichten sie eine winzige Kammer, die durch die Krümmung der Außenhülle gebildet wurde. Sie war zu klein, um aufrecht darin zu stehen, und füllte sich rasch mit Dreyers Zigarrenrauch.
    „Dort liegt er, so, wie wir ihn fanden“, erklärte Phyfe.
    Underwood musterte das unkenntliche Etwas. Es wirkte, als wäre eine verhältnismäßig große, vertrocknete Fledermaus nachlässig in die Ecke der Kammer gestoßen worden.
    „Vollkommen mumifiziert“, ergänzte Phyfe. „Der Zeitraum, der zwischen seinem Tode und der Zerstörung des Planeten verging, war nicht lange genug, als daß die Verwesung hätte einsetzen können. Er trocknete einfach aus, als die Wassermoleküle froren und sich zerstreuten. Jetzt ist er so formlos, daß man kaum noch sagen kann, wie er aussah.“
    „Aber wer ist es?“
    „Hier ist der Bericht, den er hinterließ. Anscheinend trugen die Stroid irgendein handliches elektrisches Schreibgerät bei sich, das für metallene Oberflächen bestimmt war. Dies sind Photographien seiner Botschaft. Wir haben sie sichtbar gemacht.“
    Underwood nahm die Abzüge entgegen. Sie zeigten die Wände der Kammer und im Vordergrund die zusammengeschrumpfte Mumie, die unbeweglich auf der Stelle lag, an der sie schmerzverzerrt im Todeskampf zusammengebrochen war. In scharfen weißen Buchstaben hob sich eine Inschrift ab, die vor Äonen von dem Geschöpf verfaßt worden war.
    „Können Sie es lesen?“ fragte Phyfe.
    Underwood überflog die Zeilen und nickte langsam.
    Der erste Teil der Botschaft wiederholte in kurzen Zügen die Geschichte der unglücklichen Flüchtlinge, die er bereits kannte, aber dann kam er zu einem neuen Absatz.
    „Demarzule hat mich erschlagen!“ besagte die Mitteilung.
    Die Worte trafen ihn wie Peitschenhiebe. Er sah auf und in die leidenschaftslosen Gesichter der beiden anderen Männer und las darin die Entscheidung, die sie getroffen hatten.
    Er senkte den Blick wieder auf die Photographie und las langsam weiter.
    „Ich habe versucht, in die Hauptkammer zu gelangen und die Umformer zu zerstören, aber ich bin nicht dazu imstande. Demarzule hat gelernt, die Geräte zu bedienen.
    Ich bin kein Kämpfer, und es war nicht schwer für Demarzule, mich zu überwinden. Ich sterbe bald, deshalb liegt alles an euch, die ihr dies in kommenden Ären lesen mögt. Meine Botschaft, meine Warnung an euch lautet: Vernichtet ohne Gnade den Inhalt der Protoplasmakammer. Demarzule liegt dort, und er wird die Geißel

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