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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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jeder Zivilisation sein, in der er wiederersteht. Er träumt von Eroberung und wird nicht ruhen noch rasten, bis er der Herr des Universums ist. Er hat Galaxen zerstört; er wird weitere vernichten, wenn er ins Leben zurückkehrt. Tötet ihn! Tilgt alles Wissen um das furchtbare Sirenische Imperium aus eurer …“
    Der Bericht brach mit der letzten hingekritzelten Mahnung des alten Wissenschaftlers Toshmere ab.
    Für lange Augenblicke war es ruhig in der Kammer des Repositoriums. Endlich brach Phyfe das Schweigen: „Wir können die Erweckung Demarzules jetzt nicht riskieren, Del. Denken Sie daran, was es bedeuten würde, eine derartige Mentalität auf die Erde loszulassen.“
    „Wir haben ja auch gar nicht vor, ihn loszulassen“, verteidigte sich Underwood. „Wir werden ihn immer noch in unserer Gewalt haben, wenn er erwacht. Er kann eingekerkert – und schließlich beseitigt werden, wenn es notwendig ist. Die Angelegenheit scheint mir ein Risiko wert, wenn wir ihm dafür die Kenntnisse abringen können, die er besitzt.“
    „Sie vergessen, daß wir ihn keineswegs in unserer Gewalt haben. Wir sind Angestellte des Instituts, das vom Wissenschaftlichen Komitee abhängig ist. Dessen Männer wiederum sind nur Marionetten in den Händen der Jünger, die die Wählerstimmen besitzen. Wenn Demarzule erwacht, wird er ein bereitwilliges Gefolge haben, das ihn nicht nur als Kaiser, sondern als Gott betrachtet. Ich sage Ihnen, wir haben keine andere Wahl, als ihn zu vernichten.“
     
    *
     
    Underwood biß die Zähne zusammen. Eine Wissenschaft, die Jahrtausende normaler Entwicklung im Solarsystem repräsentieren mochte, lag in seiner Reichweite. Er konnte eine Gabe wie die sirenische Kultur nicht zurückweisen, wenn sie ihm angeboten wurde.
    Dann trafen sich seine Augen mit denen Dreyers. Und dort las er die unwiderrufliche Antwort.
    „Sie haben gewonnen“, sagte er. „Sie und Toshmere. Gehen wir hinauf, dann werde ich den Befehl geben, die Strahlung abzuschalten.“
    Rasch klommen sie die Stufen empor, als wollten sie dem Bann der Toten entfliehen. Sie eilten in das Gebäude und in das Büro Phyfes. Dort rief Underwood Illia an.
    Sie antwortete augenblicklich, als hätte sie schon auf seine Botschaft gewartet.
    „Es ist Demarzule, der Eroberer“, erklärte er. „Stelle die Strahlung ab und leere den Tank. Wir wagen nicht, die Wiedererweckung fortzusetzen.“
    Illia biß sich auf die Unterlippe und nickte. „Es hätte die große Chance der Erde sein können“, sagte sie, und etwas wie ein Schluchzen klang durch ihre Stimme. „Ich werde die Bestrahlung sofort unterbrechen.“
    Phyfe bemerkte: „Wissen Sie was, Underwood? Es wird Unannehmlichkeiten geben. Ich werde um meine Zurückversetzung zu der Expedition ersuchen. Hätten Sie Lust, sich uns anzuschließen?“
    „Das schon, aber ich fürchte, das Wissenschaftliche Komitee wird uns nicht so leichten Kaufes davonkommen lassen. Wir beide sind für den Rest unseres Lebens erledigt. Haben Sie nicht daran gedacht, Phyfe? Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir die nächsten Jahrzehnte nicht im Gefängnis verbringen müssen. Aber Dreyer, Sie brauchen sich nicht in diese Angelegenheit verwickeln zu lassen. Verlassen Sie das Gebäude, bevor man uns verhaftet.“
    Ehe Dreyer zu antworten vermochte, meldete sich die Bürosprechanlage. Phyfe schaltete ein, und das verzerrte Gesicht Esmonds, eines der jüngeren Archäologen, erschien.
    „Phyfe!“ rief der Mann. „Ich weiß nicht, worum es sich handelt, aber die Polizei ist auf dem Weg zu Ihrem Büro. Sie hat Haftbefehle gegen Sie und Dr. Underwood!“
    Phyfe nickte. „Danke, Esmond. Ich werde dafür sorgen, daß Sie wegen dieser Mitteilung nicht in Unannehmlichkeiten geraten. Sie haben keine Zeit verloren“, wandte er sich an Underwood. „Aber solange Demarzule getötet ist, haben wir unser Ziel erreicht.“
    „Warten Sie einen Augenblick!“ rief Underwood. „Wissen wir, ob Demarzule wirklich vernichtet ist? Irgend etwas muß schiefgegangen sein; die Polizei erschien zu schnell.“
    „Sehen Sie!“ Aus seiner gewöhnlichen Ruhe gerissen, deutete Dreyer durchs Fenster auf die Stadt.
    Dort, wo, wie sie wußten, das Carlson Museum stand, erhob sich eine große, leuchtende Lichtblase.
    „Eine Energiehülle!“ entfuhr es Underwood. „Aber …“
    „Sie haben offensichtlich seit langem ihre Vorbereitungen getroffen“, stellte Dreyer fest.
    Underwood versuchte, über die Sprechanlage Illia zu erreichen,

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