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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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War das unmöglich, so konnte er das Bad mit Wasser fluten und Demarzule ertränken, bevor sich die Wachen dazwischenzuwerfen oder das Schließventil zu erreichen vermochten.
    Die mächtige Gestalt Demarzules hatte sich seit Tagen bewegt, und Underwood wartete auf seinen ersten Versuch, sich zu erheben. Er wünschte, er könnte Illia ins Vertrauen ziehen, aber es ergab sich keine Gelegenheit dazu. Er fürchtete, sie könnte selbst einen verzweifelten Plan hegen.
    Die Haut des Sireniers hatte einen tiefen Bronzeton angenommen; das Haar über der Stirn war kupferfarben, dunkler als die Haut. Demarzules Erscheinung sprach von Macht und Stärke. Seine Gesichtszüge wirkten kühn und ausgeprägt, mit weit auseinanderstehenden Augen und scharfer Nase. Der Mund war streng, fast schroff.
    Unter den Jüngern stieg die Hysterie mit jeder Stunde. Anstatt in ihrem endlosen Strom über den Balkon durch das Gebäude zu fließen, ergossen sie sich in die Halle und blieben, in der Hoffnung, die Auferstehung des Großen zu erleben. Einige wurden über das Geländer gestoßen und durch den Aufprall getötet. Andere überfluteten die Halle und wimmelten um die Geräte. Underwood war dies nur willkommen; er hoffte, der Mob würde die Instrumente beschädigen und so das Ende Demarzules herbeiführen.
    Eines Morgens bemerkte Underwood die erste Bewegung, die darauf hindeutete, daß Demarzule im Begriff stand, sich zu erheben. Underwood deutete auf das Bad und sah fragend auf seine Wache. Der Mann nickte, und Underwood rannte durch den engen Gang, während Demarzule bereits darum kämpfte, sich aufzurichten und seine Lungen den ersten Atemzug terrestrischer Atmosphäre einsogen.
    Underwood warf den Strahlungsschalter herum und drehte das Ventil mit einem mächtigen Ruck, der das Rad von der Welle riß. Wasser ergoß sich in die Kammer.
    Demarzule richtete sich in sitzende Stellung auf; er starrte benommen, seine Gesichtsmuskeln arbeiteten.
    Die Jünger sahen ihn. Ein einziger Schrei der Ekstase dröhnte durch die große Halle des Museums. Und dann plötzlich erscholl ein neuer Laut. Eine einzige Stimme erhob sich über alle anderen.
    „Schlagt zu!“ schrie sie. „Tötet den Eindringling!“
     
    *
     
    Underwood fuhr herum. Auf dem Balkon, dem Platz, den bis jetzt Hennessey eingenommen hatte, stand Terry Bernard.
    Die Waffe in Terrys Hand blitzte auf. Underwoods Wächter stockte in seinem mörderischen Ansturm, drehte sich um seine Achse und fiel. Er allein hatte das plötzliche Ansteigen des Wasserspiegels bemerkt und seine Bedeutung erkannt.
    Die Schreie, welche jetzt die Halle erfüllten, ließen den vorhergegangenen Aufruhr wie Grabesstille erscheinen. Strahlen tödlichen Feuers durchzuckten die Luft, und noch immer begriff Underwood nicht.
    Parteien begannen sich in dem Kampf herauszuschälen. Underwood sah, daß einige der Techniker und Wissenschaftler Waffen besaßen und sich ihrer Wachen entledigt hatten. Jetzt feuerten sie sorgfältig auf die bewaffneten Führer in der Menge um die Geräte.
    In seinem undurchdringlichen Behälter schwankte der riesenhafte Sirenier wie betäubt. Das Wasser stieg rasch über seine Hüften. Die Luft, die durch das Zufuhrrohr entwich, gestattete dem Wasserspiegel, sich in der sonst hermetisch abgeschlossenen Kammer zu heben. In wenigen Minuten würde Demarzule von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten sein. Wie lange es dauern würde, bis er ertrunken war, wußte Underwood nicht. Es hing weitgehend davon ab, wie weit sein Metabolismus wieder in Gang gekommen war. Er bückte sich und hob die Waffe auf, die seinem Wächter entfallen war.
    Der Lärm der Jünger wuchs zu betäubender Intensität an, während die vordersten versuchten, aus der Linie der Kämpfenden zu gelangen und die hinteren vorwärtsdrängten, um Demarzule zu erblicken. Keiner der Wissenschaftler befand sich in Underwoods Nähe, und er entschied sich, in der Nähe des Wasserventils zu bleiben, um sicherzugehen, daß es von keinem der Wachen zugedreht wurde. Dann drängten sich zwei Gestalten zu ihm durch, und eine von ihnen packte ihn am Arm. „Del! Komm, wir müssen zusehen, daß wir hinauskommen.“
    Er wandte sich um. Terrys blutüberronnenes Gesicht war fast nicht wiederzuerkennen. Seine andere Hand umklammerte Illias Arm.
    „Geht ihr beide“, schrie Underwood. „Versucht, euch durchzuschlagen. Ich muß bleiben – um sicherzugehen, daß er ertrinkt.“
    „Die Wasserzufuhr ist abgeschnitten! Kannst du nicht sehen?“
    Underwood

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