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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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verstärkte Demarzule die Wucht seiner Angriffe. Aber Underwood lernte, die anbrandenden Energiewellen zu kontrollieren und mit ihnen seine eigenen Schläge zu verstärken, die immer noch auf die Erdenmenschen in der Kammer gerichtet waren.
    Die letzten beiden auf jeder Seite Demarzules fielen. Der Sirenier schien es nicht bemerkt zu haben, denn seine ganzen Energien und seine ganze Konzentration waren jetzt auf Underwood gerichtet.
    Underwood ermüdete schnell. Die Kräfte, die aus ihm abgezogen wurden, schienen jede Faser seines Wesens lahmzulegen, und seine Qual spiegelte sich unwillkürlich auf seinen physischen Zügen an Bord der Lavoisier. Die ihn beobachteten, litten mit ihm.
    Das Tempo des Kampfes verschärfte sich langsam. Obgleich er fast bis zum Punkt der Niederlage erschöpft war, suchte er in sich nach weiterer Energie und fand, daß sie ihm zur Verfügung stand. In ihm wie in Demarzule spielte sich der gleiche Prozeß ab, und das Ergebnis würde von dem schließlich resultierenden Fluß zerstörender Energie entschieden werden.
    Underwood wußte, daß er sich jetzt zurückziehen konnte. Aber damit wäre nichts gewonnen. Er drängte mit verstärkter Kraft weiter. Plötzlich verspürte er, wie sein Gegner strauchelte.
    „Du bist alt und schwach“, frohlockte Underwood. „Vor fünf Jahrhunderttausenden verwarf dich die Zivilisation. Heute verwerfen wir dich!“
    Er schlug jetzt fast ungehindert zu. Demarzule krümmte sich schmerzverzerrt auf dem Thron – und schleuderte eine letzte, verzweifelte Energiewelle nach ihm.
    Underwood fing sie auf und kehrte sie gnadenlos gegen Demarzule. Er tastete sich in die Tiefen des sirenischen Geistes vor. Und auf seinem Weg verbrannte und zerstörte er die lebenswichtigen Ganglienknoten.
    Demarzule schrie laut im Todeskampf, und dann stürzte seine gigantische Gestalt zu Boden.
     
    *
     
    Die Erleichterung, die Underwood überkam, grenzte an Agonie. Die wilden Kräfte der Dragbora rissen sich unbarmherzig von ihm los und erfüllten den Raum mit ihrer tödlichen Energie, bevor sie erstarben.
    Dann, in größerer Ruhe, betrachtete er sein Werk. Es war vollbracht, und er vermochte fast nicht daran zu glauben.
    Aber es gab noch mehr für ihn zu tun. Er verließ das Gebäude und suchte die Wachen und Diener und flüsterte ihnen ein: „Demarzule ist tot! Der Große ist gestorben, und ihr seid wieder Menschen.“
    Er fand die Kontrollen der Energiehülle und zwang den Operateur, den Schirm fallen zu lassen. Dann wisperte er: „Der Große ist tot“, und gleich dem Wind umspielte seine Stimme die Tausende, die sich angesammelt hatten.
    Die Botschaft sank unausgesprochen in ihre Gedanken, und jeder blickte seinen Nachbarn an, als wollte er ihn fragen, woher sie gekommen war. Sie drängten vorwärts, ein entfesselter, wahnsinniger Mob. Sie ergossen sich in das Gebäude, stießen sich, trampelten sich nieder. Sie fanden den Körper des gefallenen Sireniers, und bald würde die Nachricht sich um die Erde verbreiten.
    Underwood blickte auf die wogende Menschenmasse. Konnte Dreyer recht haben? Würde sie je enden – die gedankenlose Gier der Menschen nach Führerschaft, ihre Suche nach Königen und Götzen, während in ihnen ihre eigenen Kräfte brachlagen? Immer war es dasselbe gewesen; Führer erhoben sich, fütterten das Volk mit Illusionen und führten es durch Höllen gebrochener Versprechen und zerstörter Träume.
    Ja, es würde anders werden, dachte Underwood. Die Dragbora hatten bewiesen, daß es anders sein konnte. Die Menschheit war ihrem Ziel nähergerückt – weitaus näher, jetzt, da Demarzule tot war. Underwood schickte ein schweigendes Gebet zum Himmel, daß das Schicksal gnädig sein und nicht einen neuen Demarzule senden würde.
    Mit einem letzten Blick auf die Szene unter ihm, eilte er zurück in den Raum. Was er dort sah, ließ ihn zutiefst erschrecken. Die große Flotte war zerbrochen, untergegangen im atomischen Feuer. Nur zwei der Schlachtschiffe boten den Angreifern noch Trotz.
    Die Lavoisier selbst trieb mit geschwächter Energiehülle dahin, während die flammenden Disruptoren dreier Kolosse sich auf sie konzentrierten.
    Underwood schleuderte sich zu dem nächsten der gegnerischen Schiffe. In seinem Inneren suchte er die Kanoniere und tötete sie, bevor sie seine körperlose Gegenwart gewahr wurden. Rasch richtete er die Strahlen der Energiewaffen auf die beiden anderen Schiffe und sah, wie sie explodierten und in Flammen aufgingen.
    Andere traten an

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