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TS 16: Einer von Dreihundert

TS 16: Einer von Dreihundert

Titel: TS 16: Einer von Dreihundert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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ernstlicher Streit zwischen uns fast zur Unmöglichkeit, solange ich daran dachte, Leslie oft genug zu sagen, wie sehr ich sie liebte.
    Sammy arbeitete schwer, beklagte sich nicht mehr als alle anderen auch und schien lange nicht mehr so sicher zu sein, daß er nie hätte geboren werden sollen.
    „Was ist mit dir los, Sammy?“ fragte Leslie ihn einmal. „Ich habe dich schon wochenlang nicht mehr Unglück prophezeien hören. Hat dir Bills sichere Landung den ganzen Wind aus den Segeln genommen?“
    Sammy knurrte: „Und ich sage euch, wir werden doch noch eine Katastrophe erleben. Ich weiß nicht, was es sein wird, aber irgend etwas passiert.“
    Obwohl er mit dem ihm eigenen pessimistischen Humor gesprochen hatte, war es klar, daß er halb im Ernst war.
    „Die Katze läßt das Mausen nicht“, seufzte Leslie. „Aber ich glaube, ich weiß, was dir fehlt, Sammy. Du brauchst ein Mädchen.“
    Sammy lächelte nur.
    Caroline und John Stowe taten alles, was zu tun war, ohne zu klagen. Sie waren immer hilfsbereit, aber sie baten niemals selber um Hilfe. Caroline erwartete ein Kind, ebenso wie Leslie und Betty, aber im Gegensatz zu diesen hatte sie es nicht gern, wenn jemand es erwähnte. Sie schämte sich zwar nicht, fand es aber doch nicht schicklich, darüber zu sprechen.
    Jim Stowe war an seinem ersten Geburtstag auf dem Mars vierzehn geworden und fühlte sich ganz als Mann. Er blieb mein persönlicher Assistent. Sein scharfer Verstand war bald überall bekannt, und ich war nach wie vor überzeugt, daß er eines Tages ein großer Mann in der Marssiedlung sein werde.
    Harry Phillips war ganz der alte, freundlich, langsam und bedächtig. Es gab für ihn nun kein Pfeifchen und kein Gläschen Bier mehr, aber das schien ihn überhaupt nicht zu stören.
    Die kleine Bessie bekam ich nicht oft zu sehen. Die Kinder wurden in der Forschungsstation mit leichten Arbeiten und Botengängen beschäftigt. Es würde wohl lange dauern, bis sie wieder zur Schule gehen konnten. Wenn es soweit war, würden Leslie und Caroline zu ihrer früheren Lehrtätigkeit zurückkehren.
    Jedenfalls wußte ich, daß Bessie glücklich war, denn das war sie immer.
    Blieben nur noch Betty und Morgan.
    Betty war tapfer. Sie gab sich immer den Anschein, als sei sie vollkommen glücklich und lebe mit Morgan genau so zusammen wie Leslie und ich oder die Stowes. Wir taten so, als glaubten wir ihr.
    Morgan arbeitete weiterhin nur soviel, wie er unbedingt mußte, und auch das nur oberflächlich, widerwillig, ohne Freude oder Interesse an der Arbeit. Man konnte nicht von ihm erwarten, daß er irgend etwas aus eigenem Antrieb tat.
    „Was ist dir denn nur über die Leber gelaufen?“ fragte ich ihn eines Tages. „Sag mal, war es ein Fehler, daß ich dich mit hierhergebracht habe? Warst du auf der Erde auch schon ein kleiner Drückeberger?“
    Das traf ihn. Er wurde rot.
    „Ich will’s dir sagen“, rief er plötzlich voller Leidenschaft. „Ich habe dich über Menschenrechte reden hören, aber du benimmst dich immer noch wie ein kleiner Diktator. Immer hast du das getan. Schon in Simsville, und dann im Schiff. Aber jetzt habe ich genug von dir. Ich mag mich nicht mehr ‘rumkommandieren lassen und schuften wie ein Sklave und niemals in Ruhe gelassen werden. Ich bin nicht als dein Sklave hierhergekommen. Wer bist denn du, daß du über Menschenrechte sprichst?“
    Ich erinnerte mich nicht, über Menschenrechte gesprochen zu haben, aber vielleicht hatte ich es wirklich getan, und in diesem Punkt war Morgan offenbar besonders empfindlich.
    „Manchmal müssen die Menschenrechte für eine Weile aufgehoben werden“, sagte ich kühl, „besonders das Recht, auf dem Hintern zu sitzen und andere Leute für sich arbeiten zu lassen.“
    Es war etwas Wahres daran, was Morgan über mich als Diktator gesagt hatte. Ich mußte einer sein. In schwierigen Lagen brauchen die Menschen einen, der ihnen Befehle erteilt.
    Aber in Wirklichkeit, so vermutete ich, war Morgan nicht gegen das Prinzip als solches. Er hatte eigentlich gar nichts dagegen, daß jemand Befehle gab und mit der Peitsche knallte.
    Aber Morgan wollte selber derjenige sein, der mit der Peitsche knallte.
    Ich wandte mich an unsere einzige vorgesetzte Dienststelle, das Parlament, von dem Sammy mir damals im Krankenhaus erzählt hatte.
    Das Parlament gab mir einen sehr einfachen Rat: „Schlagt ihn, hungert ihn aus.“ Das war nicht unmenschlich, sondern unvermeidlich.
    Wir kämpften auf dem Mars immer noch um

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