TS 17: Geheime Order für Andromeda
klar“, sagte Rex und erhob sich. „Das ging schneller, als wollten wir nur zum Mars.“ Auch Patterson stand auf.
„Dabei handelt es sich um das wichtigste und gewaltigste Unternehmen, das jemals von der Menschheit gestartet wurde. Eigentlich schade, daß es gewissermaßen in der Routine untergeht.“
Der Start erfolgte am folgenden Nachmittag.
Patterson sah der STARLIGHT nach. In seinem Herzen hatten sich bange Gefühle eingenistet.
Anderthalb Millionen Lichtjahre sind schließlich kein Spaziergang. Außerdem machten ihm die komischen Bems von Xar III Sorgen.
3. Kapitel
In der Messe der STARLIGHT erlosch die Projektionswand.
Schweigend verharrten die elf Menschen. Nicht alle von ihnen hatten bis in jede Einzelheit gewußt, was sich ereignet hatte. Jetzt wußten sie es. Und sie wußten auch noch, daß sie nun plötzlich in den Mittelpunkt des ganzen Geschehens gerückt waren.
Die letzten Geheimnisse bot die versiegelte Order.
Rex Randell schob sie zwischen den Händen hin und her.
„Jetzt wird es Zeit, den uns erteilten Befehl vorzulesen“, bemerkte er völlig überflüssig. „Im Grunde genommen enthält er nichts Neues. Der eben gelaufene Bildbericht besagt eigentlich alles.“
Er nickte den beiden Frauen und den acht Männern zu, ehe er das gewichtige Dokument in die Höhe hob und mit zusammengekniffenen Augen zu lesen begann:
„Hauptquartier der Raumflotte im Auftrag der Weltregierung von Terra. Die STARLIGHT, Schiff der Expeditionsflotte unter General Patterson, erhält den Befehl, den Planeten Xar III im System der Andromeda aufzusuchen. Es ist möglichst offiziell zu landen und Kontakt aufzunehmen. Einmischung in dortige politische Angelegenheiten ist zu vermeiden, im Zweifelsfall jedoch unterstützt die Besatzung des irdischen Schiffes die Gruppe der Bems. Die von dem Fremden angefertigte Zeichnung ist nur solchen Bems vorzulegen. Kriegerische Handlungen haben zu unterbleiben. Das Ziel des Besuchs ist die Herstellung eines freundschaftlichen Kontakts zwischen Terra und Xar III und mit dem dort bestehenden galaktischen Imperium. Bei der Verwicklung in Konflikte kann die STARLIGHT nicht mit der Unterstützung der Raumflotte rechnen, da eine Verbindungsmöglichkeit fehlt. Die Besatzung ist auf sich selbst angewiesen.“
Rex Randell sah auf.
„Das ist alles“, fügte er hinzu. Er legte das Dokument wieder vor sich auf den Tisch und wartete auf Fragen. Fred Dirks stellte die erste:
„Was werden wir tun, wenn die sogenannten Wissenschaftler inzwischen tatsächlich die Bems aus der Regierung gedrängt haben?“
Rex wiegte den Kopf.
„Wir werden versuchen, mit den Wissenschaftlern im Guten auszukommen. Egal, wer auf Xar III regiert, wir haben den Auftrag, die Verbindung zwischen der Erde und dieser Welt herzustellen, ganz gleich, wer dort die Macht besitzt.“
„Nach dem, was uns der Fremde berichtet, wird das bei diesen Wissenschaftlern recht schwierig sein. Die sind es doch gerade, die gegen freundschaftliche Beziehungen waren.“
„Sie haben recht, Dirks“, gab Rex zu. „Dann müssen wir sie eben von der Haltlosigkeit ihrer eigenen Argumente überzeugen.“
Jules Deaux beugte sich interessiert vor.
„Ein kleines Häufchen Menschen gegen ein ganzes Imperium?“ Er schüttelte zweifelnd den Kopf. „Das scheint mir denn doch ein wenig aussichtslos. Sie werden uns mit ihrer gigantischen Technik einfach auslöschen, wenn sie das für richtig halten.“
Rex machte ein ernstes Gesicht.
„Die Möglichkeit besteht, daß man uns nicht zum Reden kommen läßt. Aber auf der anderen Seite rechne ich damit, daß in gewissen Beziehungen hier die gleichen Verhältnisse herrschen wie auf der Erde. Wenn auch ihre Expeditionsschiffe die Erde beobachteten, so werden alle Einzelheiten über unsere Welt, unsere Flotte und unsere Macht nicht der breiten Öffentlichkeit bekannt sein. Die Wissenschaftler von Xar müssen damit rechnen, daß wir ihnen waffentechnisch überlegen sind. Sie werden es sich immerhin zweimal überlegen, ehe sie uns angreifen.“
Der Franzose nickte befriedigt. Er hatte keine weiteren Fragen mehr. Auch Dirks Bedenken schienen beseitigt. Lediglich Rita Randell hob die Hand.
„Eine Frage, Rex. Warum ist der Befehl doppeldeutig und läßt alle Möglichkeiten offen? Auf der einen Seite heißt es: keine Einmischung in das politische Geschehen! Auf der anderen Seite: Unterstützung der Bems, also jener Gruppe, die wahrscheinlich die Schwächere sein wird?“
„Eine
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