TS 17: Geheime Order für Andromeda
gekämpft wird“, gab der Franzose seinen Zweifeln Ausdruck. „Entweder beginnt der Umsturz erst gerade, oder er ist in vollem Gange. Da sind wir ja gerade zurechtgekommen, um Randell aus dem Gefängnis zu holen.“
„Und wenn man uns nicht läßt?“
Jules Deaux ging zum Wandschrank und öffnete ihn. In Reih und Glied hingen die verschiedenen Waffen in den Haltern. Deaux wählte einen schweren Strahler und eine Maschinenpistole mit atomaren Sprenggeschossen.
„Man wird uns lassen, glauben Sie mir! Diese netten Babys werden den Leuten Vernunft beibringen, falls das überhaupt notwendig ist. Eigentlich sollten sie ja wissen, daß wir selbst Ärger mit den Wissenschaftlern haben. Hoffentlich haben sie auch welchen …“
„Ich werde Kranz und Yü an die Strahler schicken“, versprach Dirks. „Und – Jules – seien Sie vorsichtig!“
„Keine Sorge“, beruhigte ihn der Franzose. „Auf keinen Fall werde ich zuerst schießen.“
Ohne sich mehr Gedanken als unbedingt notwendig zu machen, ging Deaux zur Luftschleuse und öffnete die Außenluke. Als sie langsam nach außen schwang, verstummte das Gemurmel der Massen vor dem Schiff. Als Deaux jedoch den Kopf herausstreckte und den Körper vorsichtig folgen ließ, hoben die Xarer ihre Arme in die Höhe und brachen in ein frenetisches Jubeln aus, daß Deaux zumindest genauso erschreckte wie eine Gewehrsalve. Dann aber erkannte er die Freude auf den Gesichtern der Xarer.
Nach kurzem Überlegen behielt er die beiden Waffen bei sich, statt sie in der Schleuse zurückzulassen, als er die Leiter herabkletterte. Unten angekommen, umringten ihn die Xarer. Da jedoch kein Sprachzylinder vorhanden war. konnte Deaux nicht ein einziges Wort verstehen. Er schüttelte den Kopf, grinste freundlich und setzte sich in Richtung auf die Stadt in Bewegung.
Der größte Teil der Xarer blieb beim Schiff, aber mehr als hundert Menschen folgten ihm, nachdem eine breite Gasse entstanden war, die den Weg zur Stadt frei gab. Männer und Frauen waren es, mit dem gleichen Umhang bekleidet, der keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machte. Lediglich die etwas längeren Haare der Frauen und die feingeschnitteneren Gesichtszüge ließen Deaux erkennen, daß die Mehrzahl der ihn Begleitenden Männer waren. Grimmige Entschlossenheit stand in ihren Augen.
Die Straßen von Bradox waren im Gegensatz zum Landefeld fast verlassen. Hin und wieder eilte jemand hastig von einem Haus zum anderen und verschwand, ehe man ihn richtig zu erkennen vermochte. Je mehr man sich dem ehemaligen Kaiserpalast und jetzigen Sitz der wissenschaftlichen Regierung näherte, desto weniger Menschen sah Deaux.
Gern hätte er seine Begleiter gefragt, was inzwischen auf Xar III geschehen sei, aber das Unterfangen schien ihm völlig sinnlos. Ohne den Übersetzer verstand keiner vom anderen auch nur ein Wort.
Der Palast selbst, in dessen Nähe sich auch das Gefängnis befand, war von Soldaten bewacht. Sie hielten kleine Silberröhren in ihren Händen, durch spiralige Drähte mit kleinen, schwarzen Kästchen im Gürtel verbunden. Aha, dachte Deaux, die Stahlpistolen!
Die anrückenden Xarer zögerten und warfen dem Erdenmenschen fragende Blicke zu. Jules Deaux mußte sich entschließen, wollte er die offensichtlichen Hoffnungen seiner Freunde nicht enttäuschen.
Er faßte seine Maschinenpistole fester und schritt voran, den abwartenden Soldaten entgegen. Die Xarer seiner Begleitung folgten ihm, allerdings etwas langsamer in ihren Bewegungen.
Einer der Soldaten hob die Silberröhren und richtete sie auf den Franzosen. Der blieb stehen. Verdammt, wie sollte er dem Burschen nur klarmachen, was er wollte?
„Xar Bem!“ rief er, in der vagen Hoffnung, man möge wenigstens diesen einen Namen verstehen. Sie mußten ihn doch wiedererkennen und wissen, daß er zusammen mit Randell in Xar Bems Zelle gewesen war.
Die Soldaten verstanden ihn allerdings.
Aus der ersten Röhre kam ein feiner, weißer Strahl und zischte an ihm vorbei in die Masse der nachfolgenden Xarer. Einer der Männer stieß einen gräßlichen Schrei aus und sackte zu Boden. Der weiße Strahl hatte ein Bein einfach verdampft.
Grenzenlose Wut packte Deaux.
Diese Kreaturen erschossen einfach ihre Landsleute, ohne überhaupt zu wissen, was man von ihnen wollte. Wahrscheinlich gab es nur eine Sprache, die von ihnen verstanden wurde: die Sprache der rohen Gewalt.
Entschlossen riß Jules Deaux den Abzug der Waffe durch.
Die winzigen Geschosse hatten die
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