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TS 18: Der strahlende Phönix

TS 18: Der strahlende Phönix

Titel: TS 18: Der strahlende Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Mead
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Sie werden sich damit befassen. Sie werden für uns von großem Wert sein.“
    „Ich hoffe, von Nutzen zu sein“, sagte ich, nachdem ich merkte, daß er eine Antwort von mir erwartete.
    Meine Worte schienen ihn wieder zu elektrisieren. Seine Hände flatterten. „Ja, ja.“ Er hatte eine pfeifende Stimme. „Ja, es ist keine Zeit zu verlieren. Gar keine Zeit. Mr. Schultz wartet.“ Er erhob sich und klopfte an eine Tür am anderen Ende des Raumes. Dann ging er hinein, und ich blieb allein zurück. Als Jacobson wiederkam, schien er peinlich berührt zu sein. Seine Hände flatterten mehr als zuvor. „Mr. Schultz ist auf der Terrasse, er wird Sie dort empfangen. Gehen Sie geradeaus.“
    Ich kam in einen Raum, der ebenfalls mit zwei großen Schreibtischen ausgestattet war. Einer davon, so vermutete ich, war Auroras. Ich durchschritt diesen Raum und trat auf eine Terrasse, von der aus man auf einen Rasenplatz auf der Rückseite des Hauses blickte. Auf der Terrasse saßen Schultz, Aurora und ein gelbhaariger, junger Riese, der nur Hero sein konnte. Ich hatte mich jetzt schon an die Kolonistenuniform gewöhnt. Aurora und Hero sahen gut darin aus. Schultz, der, wie ich bemerkte, die ungefärbte Kolonistenkleidung trug, sah aus, als hätte er einen Bademantel an.
    Sie drehten sich alle um und blickten mich an, als ich auf die Terrasse trat.
    Keiner von ihnen stand auf oder kam mir entgegen, und Hero, nachdem er mich gemustert hatte, drehte sich wieder weg, um hinunter auf den Rasen zu schauen. Schultz war liebenswürdig, wie immer.
    „Ah, Waterville, mein Lieber! Ich freue mich, Sie hier zu sehen. Und erholt haben Sie sich, wie Blackler mir erzählt. Es gibt auch nicht viel Zeit zu verlieren. Sie wissen, es muß manches geleistet werden.“
    „Ich freue mich auf meine Arbeit“, sagte ich. „Ich hasse das Nichtstun.“ Ich lauschte meiner eigenen Stimme und wünschte, sie hätte ein wenig enthusiastischer, ein wenig freundlicher geklungen. Ich sah, wie Hero mich für einen Moment ins Auge faßte.
    „Es wird eine Menge Arbeit für Sie geben“, nahm Schultz die Unterhaltung wieder auf. „Bald wird es losgehen. Bevor Sie anfangen, werde ich Ihnen Ihre Instruktionen geben. Aber jetzt – nehmen Sie sich einen Stuhl, Waterville! Es wird Ihnen nichts schaden, wenn Sie sich’s ein bißchen bequem machen. Wir sind gerade dabei, einem kleinen Ringkampf der Kolonisten zuzuschauen. Sie werden ihn bestimmt sehr interessant finden.“
    Ich zog einen Stuhl heran und setzte mich. Unter uns auf dem Rasen standen sich ein Dutzend Kolonistenfrauen gegenüber. Sie waren unbekleidet, und obwohl ihre Körper schön waren und im Sonnenlicht glänzten, bereitete mir ihr Anblick Pein.
    Ich atmete auf, als der Ringkampf beendet war.
    Die anderen standen auf, und ich schloß mich ihnen an.
    „Nun, was denken Sie davon?“ fragte mich Schultz.
    „Bemerkenswert.“ Ich sprach zynisch. Doch als ich sah, wie sich sein Gesicht plötzlich verdüsterte, erkannte ich, daß ich ein Narr war.
    „Sie waren ausgezeichnet“, fügte ich hinzu.
    „Sie sind bewundernswert“, erwiderte er, „so wie alle Kolonisten. Sie sind eine große Errungenschaft. Sie und andere wie sie werden die Mütter der neuen Menschheit sein, Waterville – das perfekte Volk. Es ist ein Privileg, ihnen zu dienen. Vergessen Sie das nicht. Denken Sie immer daran!“
    „Ja“, sagte ich. Ich gab ihm den Blick zurück.
    Ich glaubte, einen Ausdruck der Belustigung aus seinem Gesicht zu entnehmen. „Sie sind ein bärbeißiger Kerl“, grollte er, „aber ich sehe darüber hinweg, wenn Sie Ihre Pflicht tun. Ich glaube mich zu erinnern“, fuhr er fort, „daß Sie daran zweifelten, als ich Ihnen erzählte, Sie würden ein Kind in Auroras Händen sein.“
    „Zweifelte ich?“
    „Ja. Nun, laßt uns sehen, wer von uns recht hat. Wollen Sie jetzt einen Ringkampf mit Aurora versuchen?“
    „Ja“, rief Aurora. „Das wird einen Spaß geben.“
    Für einen schrecklichen Augenblick dachte ich, sie würde, wo sie gerade stand, sofort ihre Kleider ablegen.
    „Nein!“ sagte ich. „Ich tue so etwas nicht.“ Ich achtete nicht auf den scharfen Ton, den ich in diesem Augenblick Schultz gegenüber anschlug. „Ich bin hier, um zu arbeiten, nicht, um mit Frauen zu ringen.“
    „Nun, Spaß beiseite“, hörte ich Schmitz sagen. „Ich habe Instruktionen für Sie, Waterville, und ihr anderen beiden geht jetzt an eure Arbeit.“
    Sie gingen. Ich begleitete Schultz in sein Büro. Er ließ

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