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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Handschuhablage steckten, lauteten nicht auf meinen Namen. Man hatte mich also geschnappt!
    „Ich komme ohne Widerrede mit“, sagte ich zu dem Polizisten.
    „Sehr freundlich von Ihnen“, antwortete er zynisch. Er notierte meine Vergehen in einem Notizbuch: Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit, unvorsichtiges Fahren usw. usw.
    „Rücken Sie zur Seite, Cornell, ich übernehme jetzt das Steuer!“ sagte er kurz.
    Ich gehorchte.
    Er fuhr mich zum Schnellgericht und übergab mich Richter Hollister.
    Richter Hollister, ein älterer Mann mit einem kantigen Kinn und stahlhartem Blick gehörte zu den nur noch wenigen normalen Menschen ohne jegliche Psifähigkeit. Das war das erste, was ich feststellte. Es war mir bekannt, daß diese Menschen uns andersgeartete verabscheuten, ja – haßten, und so bereitete ich mich im stillen schon auf eine hohe Strafe vor.
    Vor mir wurden noch etliche kleinere Verkehrsdelikte behandelt, und ich mußte warten. Ein Prickeln am Ringfinger meiner linken Hand ärgerte mich, und ich wetzte den Finger mehrmals an meiner Hose, um das lästige Jucken dadurch zu vertreiben.
    Dann wurde ich aufgerufen.
    Richter Hollister musterte mich eiskalt und fragte sarkastisch: „Bekennen Sie sich zu den Punkten der Anklage: schuldig oder nicht schuldig?“
    „Schuldig“, gab ich zu.
    Er strahlte vor Selbstgerechtigkeit. Zu den eben verlesenen Anklagepunkten fügte er noch den der Transportgefährdung hinzu und hielt mir einen langen Vortrag über Gut und Böse.
    Wieder peinigte mich das Jucken meines Fingers, und wieder versuchte ich, dieses unangenehme Gefühl durch Reiben loszuwerden.
    Endlich kam er zum wichtigsten Punkt: „Das Gesetz sieht für diesen Fall eine Bestrafung von 1000 Dollar oder 90 Tagen Haft vor –“
    Ich wartete ungeduldig. Das Prickeln in meinem Finger wurde stärker; Nervosität?
    „Nun, Mr. Cornell?“
    Ich blinzelte. „Ja, Euer Ehren?“
    „Welche Strafe wünschen Sie? Ich gestatte Ihnen, eine von den beiden Möglichkeiten zu wählen!“
    ,Wenn ich persönliche Wertgegenstände verkaufte und dazu mein Bankkonto völlig abhob, würde ich die 1000 Dollar zusammenbekommen’, dachte ich.
    „Euer Ehren, ich würde es vorziehen, den Betrag von 1000 Dollar als Sühne zu zahlen – wenn Sie mir ein wenig Zeit ließen, das Geld zu beschaffen –“
    Er schlug mit seinem kleinen Holzhammer auf den Tisch. „Mr. Cornell“, rief er wütend, „einem Dieb kann man nicht vertrauen. Entweder Sie zahlen sofort, oder Sie sitzen die Strafe von 90 Tagen ab! Gerichtsdiener!“
    Ich gab auf.
    Mein Finger brannte wie Feuer; ich kratzte heftig die Stelle mit meinem Daumennagel und riß dabei ein kleines Stück hartes Fleisch, so groß wie ein Stecknadelkopf, heraus. Die verletzte Stelle blutete. Nervös betrachtete ich das kleine, herausgerissene Stückchen. Ich esperte meinen Finger mit aller mir zur Verfügung stehenden Konzentration.
    Meine Perzeption sagte mir die Wahrheit: es gab keinen Zweifel, ich hatte die Mekstromsche Krankheit! Ich, der bisher Immune, hatte mich angesteckt!

 
16. Kapitel
     
    Der Gerichtsdiener wiederholte: „Kommen Sie mit, Cornell.“ Dann fügte er hinzu: „Oder muß ich Ihnen erst Handschellen anlegen?“
    Es blieb mir im Moment nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Wenn ich erst in meiner Zelle war, konnte ich Pläne schmieden und sehen, was sich tun ließ.
    Aber bevor ich einen Schritt zur Tür hin machen konnte, rief hinter mir irgend jemand in den Gerichtssaal hinein:
    „Euer Ehren, einen Augenblick bitte, ich habe einige äußerst wichtige Informationen in dieser Angelegenheit hier!“
    Der Richter blickte irritiert auf. Seine Stimme raspelte: „Wirklich?“
    Ich drehte mich erschreckt um.
    Dr. Thorndyke schritt zum Richtertisch! Er stellte sich vor, erklärte sein Erscheinen und belegte es mit einer Menge von Unterlagen. Der Richter sah die Papiere durch und nickte schließlich zustimmend. Thorndyke lächelte selbstbewußt. Dann fuhr er fort, wobei er mich anschaute.
    „Es wäre gegen mein ärztliches Berufsethos, wollte ich zulassen, daß Sie diesen Mann hier inhaftieren“, sagte er mit öliger Stimme. „Denn Mr. Cornell hat die Mekstromsche Krankheit!“
    Jeder der Anwesenden wich entsetzt zurück. Schrecken zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab. Ein paar von ihnen wischten sich ihreHände mit Taschentüchern, einige Zuschauer verließen sogar eiligst den Saal.
    Der Richter wurde bleich. „Sind Sie sicher?“ fragte er Dr. Thorndyke

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