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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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sterben würden, bevor wir unsere Untersuchungen beendet hätten. Und eine dritte Gruppe wiederum ist der Ansicht, daß die Zeit ausreicht, um herauszufinden, ob Sie noch ein Träger sind, in welchem Falle Sie der Behandlung unterzogen würden.“
    Ziemlich bitter sagte ich: „Ich nehme an, daß ich selbst dabei gar nichts mitzureden habe.“
    „Kaum“, war die brutale Antwort.
    „Dann hören Sie endlich auf, in Rätseln zu sprechen! Kommen Sie zur Sache!“ brüllte ich unbeherrscht.
    „Sie waren ein Träger, Mr. Cornell, und sollten Sie immer noch einer sein, können Sie von großem Nutzen für das Medizinische Forschungszentrum sein. Verstehen Sie jetzt?“
    Natürlich verstand ich. Es war mir klar, daß ich in diesem Falle für die Bande arbeiten sollte, jedoch würde man mich vorher von Behandlung zu Behandlung schleifen, um die Gewißheit über mich zu erlangen. Würde sich herausstellen, daß ich keine Trägerfähigkeit mehr besaß, würde ich wertlos sein, und man ließ mich qualvoll zugrunde gehen.
    Da riß mich Phelps Stimme aus meinen Überlegungen. „Das wenigste, das wir tun können, ist, Ihren Finger zu behandeln, Mr. Cornell. Es wäre mir unangenehm, wenn Sie uns beschuldigten, wir hätten uns nicht um Sie gekümmert.“
    Er steckte seinen Kopf zur Tür heraus und winkte einer Schwester, die daraufhin mit einer schwarzen Tasche in der Hand eintrat. Scholar Phelps entnahm dieser Tasche eine sogenannte Hautgebläsespritze, deren Inhalt mittels Überdruck direkt durch die Haut in die Blutbahn gejagt wird, ohne dabei die Haut selbst zu verletzen, und einen dünnen, aus Gliedern zusammengesetzten Metallstab. Diesen befestigte er wie eine Schiene unter meinem Finger, verband das daran hängende Kabel mit der Steckdose und schaltete den Strom ein. Die einzelnen Glieder des Stabes bewegten sich und beugten und streckten im gleichmäßigen Rhythmus meinen Finger.
    „Ich will Ihnen nichts vormachen“, sagte Phelps trocken, „das wird Ihnen jetzt wehtun!“
    Dann setzte er die Hautgebläsespritze an und ließ den Inhalt in das kranke Glied meines Fingers dringen. Für einen Augenblick spürte ich den Finger kalt und empfindungslos werden. Es war nicht unangenehm. Doch unmittelbar darauf fühlte ich einen wütenden Schmerz in meiner ganzen Hand. Der Schmerz zog sich den Arm hinauf bis zum Ellbogen, und die Muskeln in meinem Unterarm waren zum Zerreißen gespannt.
    Phelps zog eine neue Spritze auf und gab sie mir in die Schulter. Der wahnsinnige, fast unerträgliche Schmerz ließ dadurch etwas nach, war jedoch immer noch so stark, daß ich die Zähne zusammenbeißen mußte, um nicht laut aufzuschreien.
    „Sie können den Manipulator in etwa einer Stunde abnehmen“, sagte Phelps zu mir. „Inzwischen werden wir mit unseren Tests fortfahren.“
    Dann ließ er mich allein.

 
18. Kapitel
     
    Am nächsten Morgen, etwa gegen acht Uhr, klopfte es an die Tür; ein Mädchen trat ein und brachte mir das Frühstück. Es war nicht meine Pflegerin, sondern die blonde Sekretärin aus dem Hauptbüro, die ich bei meinem ersten Besuch kennengelernt hatte.
    Sie stellte das Tablett auf den Tisch, blickte sich im Zimmer um und musterte mich dann eingehend.
    Da ich von meinem ersten Besuch her wußte, daß sie kein Telepath war, fragte ich laut: „Wo ist die für mich bestimmte Pflegerin?“
    „Ich vertrete sie heute“, antwortete sie. Ihre Stimme zitterte.
    „Warum?“
    Furcht stand in ihren Augen.
    „Ist es schrecklich?“ stieß sie flüsternd hervor, ohne meine Frage zu beantworten.
    „Was?“
    „Die Me…Me…Mekstromsche Kr…Krankheit“, stotterte sie ängstlich. „Tut sie weh?“
    Ich dachte an den Schmerz in meinem Finger und versuchte zu lügen. „Ein bißchen“, sagte ich.
    Ich griff nach meinen Zigaretten und bot ihr eine an. Langsam, fast zögernd, nahm sie die Zigarette, vermied es jedoch, dabei meine Hand zu berühren. Sie hatte Angst.
    „Warum sind Sie hier, und was geht vor sich?“ fragte ich.
    Mit spröder Stimme erklärte sie: „Ich – ich wurde hergeschickt, um –“
    Ich verstand.
    „Etwa auch ein Versuchskaninchen?“ fragte ich schonungslos.
    Sie verlor vollständig ihre Beherrschung. Ihr Kopf ruhte plötzlich an meiner Schulter, und sie schluchzte wie ein Kind. Ich streichelte sie sanft, aber sie wich vor meiner Hand zurück, als enthielte sie Gift.
    Schließlich nahm sie sich wieder zusammen. „Sie sind ein Träger der Makstromschen Krankheit; und mich hat man zu Ihnen geschickt

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