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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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wann bin ich als Mekstrom-Träger bekannt?“ fragte ich tonlos.
    „Seit nicht mehr als drei Wochen, bevor Sie Catherine Lewis kennenlernten“, gab sie zurück. „Diese Zeit brauchte das Medizinische Forschungszentrum, um Ihr Zusammentreffen mit Catherine zu arrangieren.“
    Das erklärte einwandfrei Catherines freiwilliges Hiersein. Aber ich wollte es nicht wirklich glauben. Wenn das, was Miß Farrow sagte, der Wahrheit entsprach, so hätte meine Heirat mit Catherine mich unweigerlich Phelps und seiner Clique in die Hände gespielt. Der Unfall mußte wirklich ihre Pläne durchkreuzt haben.
    „Das hat er auch“, fiel Miß Farrow ein, die meinem Gedankengang gefolgt war. „Denn dadurch wurde die Untergrundbewegung gezwungen einzugreifen, um Sie vor dem sicheren Tode zu retten. Auf diese Weise wurden für beide Saiten die Pläne umgeworfen.“
    „Beide Seiten?“ fragte ich völlig verblüfft.
    Sie nickte. „Bis zum Zeitpunkt des Unfalls wußte das Medizinische Forschungszentrum nichts von der Existenz der Versteckten Straßen. Aber als Catherine verschwand, wurde Thorndyke mißtrauisch. Er grub in Ihrem Bewußtseinsinhalt und stieß auf das Ereignis mit dem Straßenzeichen und den geistigen Eindruck, den der ältere Harrison bei Ihnen hinterlassen hatte, als er das brennende Auto anhob, damit Phillip Sie herausziehen konnte. Dann wußte er …“
    „Miß Farrow“, schnappte ich, „da gibt es noch eine Menge zu erklären. Zum Beispiel …“
    Sie hob ihre Hand und gebot mir Schweigen. „Steve“, sagte sie ruhig. „Ich verstehe Sie und weiß, wie schwer es für einen Nichttelepathen ist, einen Menschen zu finden, dem er vertrauen kann. Aber ich versuche, Sie zu überzeugen, daß …“
    Jetzt unterbrach ich Miß Farrow. „Und wie kann ich Ihnen jetzt glauben?“ fragte ich bestimmt, „nachdem Sie ja schließlich auch auf der Seite der Banditen standen!“
    Ein bitterer Zug umspielte ihre Lippen. „Ich bin eine Frau“, erklärte sie einfach. „Und ich bin leicht zu beeinflussen. Gerade habe ich erfahren müssen, daß diese Bande hier in uns Frauen nur die Fortpflanzungsmöglichkeit für ihre Rasse von Auserwählten sieht – sonst nichts. Ich aber habe andere Vorstellungen von einer Ehe, Steve. Ich will nicht Kinder aufziehen, denen das Dogma eingeimpft wird, auserwählte Herrscher über die übrige Menschheit zu sein.“
    Wieder schickte ich meine Perzeption aus.
    Wieder esperte ich das Laboratorium. Catherine stand immer noch über ihre Arbeit gebeugt. Sie war jetzt allein.
    Da öffnete sieh die Tür. Thorndyke trat ein; Catherine sah von ihrer Arbeit auf und sagte etwas, das ich natürlich nicht erfassen konnte.
    „Was sprechen sie miteinander? Miß Farrow, sagen Sie es mir!“ wandte ich mich erregt an die Schwester.
    „Ich weiß nicht. Meine telepathische Reichweite ist zu gering für so eine Entfernung.“
    Ich fluchte. Aber es bedurfte keiner Worte; Das Benehmen der Beiden sprach eine beredtere Sprache.
    Catherine drehte sich um und tätschelte Thorndykes Wange. Sie lachten sich zu. Dann reichte Catherine ihm die Instrumente aus dem Autoklaven. Sie verfolgte seine Bewegungen und machte eine Bemerkung; dann drohte sie ihm kokett mit einem Instrument. Das Ganze war ein Spiel und verriet eine Art Intimität, die nur Menschen zeigen, die sich schon lange kennen. Und jetzt standen sie eng beieinander, lehnten sich an die Wand und unterhielten sich, plötzlich wieder ganz ernst, als gäbe es etwas Wichtigeres zu diskutieren.
    Es könnte eine reorientierte oder aber auch die wirkliche Catherine gewesen sein. Ich konnte noch nicht ganz glauben, daß sie falsches Spiel mit mir getrieben hatte. Meine Gedanken gingen verschiedene Wege, bis sich mir eine Frage auf die Lippen drängte: „Miß Farrow, welchen Grad der Telepathie besitzt Catherine?“
    „Den Doktorgrad“, antwortete sie.
    Wenn Miß Farrow die Wahrheit sagte, war Catherine Telepath genug, um ebenfalls die Gedankenkontrolle zu beherrschen. Sie konnte demnach denken und planen wie sie wollte, selbst in der Gegenwart eines anderen Telepathen, ohne ihre tieferen Gedanken dabei preiszugeben.
    Und sie war bestimmt auch klug genug, einen nicht besonders gut ausgebildeten Perzeptiven an der Nase herumzuführen. Mich zum Beispiel. Ich war genauso ein Narr wie Miß Farrow.

 
20. Kapitel
     
    Nurse Farrow ergriff meine Hand. „Steve“, sagte sie schnell, „denken Sie immer nur einen Gedanken! Konzentrieren Sie sich darauf und denken Sie, daß

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