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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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ging auch er hinaus und überließ mich meinen wirren Gedanken und meiner Pein. Der kleine Manipulator bewegte rhythmisch mein zweites Fingergelenk, und mit jeder Bewegung kam neuer Schmerz.
    Bis zu einem gewissen Punkt war alles ganz logisch und leicht zu verstehen. Catherine war hier, weil man sie dazu gezwungen und ihr gesagt hatte: „Kommen Sie zu uns und arbeiten Sie für uns, dann werden wir dafür sorgen, daß Ihr Geliebter nicht qualvoll zugrundegehen muß.“ Soweit war die Sache vernunftgemäß, aber die weiteren Überlegungen blieben rätselhaft. Unter normalen Umständen wäre Catherine so schnell wie möglich zu mir geeilt, genau, wie ich es im umgekehrten Falle getan hätte.
    Aber Catherine war klug genug, um zu wissen, daß ich, als der einzig bekannte Träger der Mekstromschen Krankheit, nur als Lebender für das Medizinische Forschungszentrum von Wichtigkeit war und mir somit keine direkte Gefahr drohte.
    Warum hatte sich dann Catherine hierher und in die Hände der Bande begeben?
    Plötzlich kam mir der böse Gedanke:
    Reorientierung!
    Catherines freundliche Willigkeit, ihnen zu helfen, war bestimmt auf nichts anderes als Reorientierung zurückzuführen.
    Der Gedanke, daß man in Catherines Bewußtseinsinhalt herumgepfuscht hatte, erfüllte mich mit maßloser Wut. Ich vergaß darüber meinen Schmerz und begann, wild umherzuespern.
    Aber es kam nicht viel dabei heraus. Ich esperte Patienten, Krankenschwestern, Pfleger und ein paar Ärzte. Und endlich fand ich Catherine, die im Laboratorium über einem Autoklaven gebeugt stand. Sie nahm die Anweisungen einer älteren Berufsschwester entgegen, die ihr genau erklärte, was sie zu tun hatte.
    Tief holte ich Atem. Ihr Geist war zu beschäftigt, um meine düsteren Gedanken aufnehmen zu können. Das war gut, denn ich wollte nicht, daß mein geliebtes Mädchen erfuhr, in welchem Dilemma ich steckte.
    Da ich zu sehr mit Catherine und meinen eigenen Gedanken beschäftigt war, überhörte ich das Klopfen an der Tür. Der Gast stand bereits in meinem Zimmer, als ich in die Richtung der Tür blickte.
    Miß Gloria Farrow stand da! Das hatte mir noch gefehlt, und ich rief fast hysterisch: „Nun, das ist ja das reinste Klassentreffen!“
    Miß Farrow erwiderte meine Begrüßung nicht. Sie stand wie angewurzelt an ihrem Platz, und ihre telepathische Fähigkeit schien außer Kraft gesetzt zu sein.
    „Sie sind ein Dummkopf! Sie –“ brachte sie endlich mühsam hervor.
    „Was habe ich denn jetzt schon wieder verbrochen?“ brüllt« ich los.
    Miß Farrow stürzte plötzlich auf mich zu und fiel wie ein Steinblock in meine Arme. Laut weinte sie auf, den Kopf in meine Schulter gegraben.
    Es gelang mir, mich von ihr zu befreien. Ich schüttelte sie sanft und fragte: „Was ist denn los, Miß Farrow?“
    „Steve“, sagte sie, jetzt ganz ruhig, „ich bin ein völliger Narr gewesen! Sie müssen weg von hier, solange Sie noch sicher sind!“
    „Was? Wo brennt’s denn?“
    „Ich war ein schöner Dummkopf, Steve. Wenn James Thorndyke mir befohlen hätte, vom Dach herunterzuspringen, so hätte ich es getan. Verstehen Sie?
    Steve, ich führte Sie an der Nase herum. Ich tat alles, was Thorndyke von mir verlangte. Alles, was ich zu tun hatte, war, Sie immer tiefer in diesen Schlamassel zu verstricken. Dann sollte ich auf seltsame Weise verschwinden. Thorndyke versprach, mich zu heiraten, nachdem ich meine Mission erfüllt hatte.“
    Dann blickte sie mich mitleidig an. „Armer Esper“, sagte sie sanft. „Sie konnten wirklich nicht wissen –“
    „Was?“ fragte ich scharf.
    „Er hielt mich auch zum Narren“, flüsterte sie. Er ist ein hochgradiger Telepath; er besitzt Gedankenkontrolle –“
    „Gedankenkontrolle?“ fragte ich tonlos.
    „Sie wissen davon nichts“, fuhr sie fort, „aber ein guter Telepath ist in der Lage, einen Schutzschirm zu errichten, der verhindert daß ein Telepath mit geringeren Fähigkeiten die wirklich tiefen Gedanken lesen kann. Thorndyke ist Experte auf diesem Gebiet, er besitzt den Scholarengrad. Er –“
    „Lassen Sie uns zur Sache kommen, Miß Farrow“, unterbrach ich.
    Tränen standen in ihren Augen. „Ihre süße Catherine hat sich Thorndyke an den Hals geworfen!“
    Ich blickte sie mit wachsender Verwunderung an und wollte meinen eigenen Gedankengang entwickeln, aber da fuhr sie fort: „Ihr Unfall war das größte Glück, das Ihnen jemals passieren konnte, Steve!“
    Ein entsetzlicher Verdacht stieg in mir auf.
    „Seit

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