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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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um herauszufinden, ob Sie immer noch ein Träger sind!“
    So etwas hatte ich erwartet.
    Zitternd fragte sie mich: „Wie bekomme ich sie, Mr. Cornell?“
    Mitleidig blickte ich sie an.
    Dann nahm ich ihre Hand in meine Linke und führte sie an meinen Mund. Blitzschnell biß ich sie in einen Finger. Er blutete. Das Mädchen zuckte zusammen. Ihre Augen waren geschlossen. Tief holte sie Atem, aber kein Laut entrang sich ihren Lippen.
    „Wenn das nichts hilft, dann kann irgend etwas anderes auch nicht helfen“, sagte ich trocken.
    Plötzlich riß sie sich los und rannte zur Tür hinaus, während sie an ihrem blutenden Finger sog.
    Ich brauchte keine weitere Erklärung. Ich konnte mir denken, was dahintersteckte. Irgend jemand wollte aus ihr einen Makstrom machen. Vielleicht wurde das Mädchen von einem Mekstrom geliebt, der sie zu seiner Frau begehrte. Oder aber man hatte ihr zu verstehen gegeben, daß sie als Mekstrom in die Gemeinschaft der Übermenschen des Medizinischen Forschungszentrums aufgenommen werden würde.
    Nun, ich hoffte, daß, wenn sie selbst es wünschte, sich der Erfolg meines Bisses einstellen würde.
    Am Nachmittag holte man mich wieder und schleppte mich zum Laboratorium. Tests über Tests wurden aneinandergereiht, und müde kehrte ich am Abend in mein Zimmer zurück. Ich warf mich auf mein Bett und war sofort eingeschlafen.
    Am nächsten Morgen gegen acht Uhr klopfte es wieder an meiner Tür.
    Und wieder trat die Sekretärin ein. Dieses Mal lächelte sie fröhlich.
    „Sehen Sie nur!“ rief sie aufgeregt und hielt mir ihre Hand entgegen. Ich esperte sie und nickte. Es bestand kein Zweifel, das erste Anzeichen der Raumpest war zu bemerken.
    „Sie sind infiziert“, sagte ich.
    „Das weiß ich“, rief sie glücklich. „Dafür könnte ich Sie küssen!“
    Ehe ich recht wußte, wie mir geschah, lag sie in meinen Armen und bedeckte mein Gesicht mit warmen Küssen. Als ich jedoch begann, ihre Küsse mit Begeisterung zu erwidern, befreite sie sich aus meinen Armen und trat zurück.
    Ein wenig atemlos stieß sie hervor: „Harry wird Ihnen dafür dankbar sein!“ Und sie meinte damit die Infektion in ihrem Finger.
    Als sie gegangen war, dachte ich: ,Harry sollte lieber tot umfallen!’
    Dann grinste ich vor mich hin.
    Ich war also trotzdem ein Träger geblieben und würde nicht zu sterben brauchen, denn ich blieb weiterhin ein wertvolles Objekt, das noch seinen eigenen Willen besaß. Ich konnte mich entweder auf Phelps Seite schlagen, um nur seine auserwählten Aristokraten zu beißen, oder zu den Versteckten Straßen zurückgehen, um jeden zu beißen, der mir in den Weg lief.
    Ich lachte meinem Spiegelbild zu. ,Steve, altes Raubtier’, dachte ich, ,bevor du jedoch irgend jemand beißen kannst, mußt du erst einmal deinen Weg aus dem Medizinischen Forschungszentrum herausbeißen!’

 
19. Kapitel
     
    Eine Stunde später zogen sie mir meine Raubtierzähne ohne Betäubung.
    Thorndyke kam, um den Fortschritt meiner Infektion zu inspizieren und teilte mir mit, daß ich nun für die eigentliche Behandlung, die in wenigen Tagen stattfinden würde, genügend vorbereitet sei. Er drückte auf eine Klingel. Bald darauf öffnete sich die Tür, und ein vollbeladener Instrumentenwagen wurde von einer Hilfsschwester hereingeschoben.
    Mir stockte der Atem.
    Die Schwester, die vor mir stand, war Catherine!
    Ganz berufsmäßig zog sie eine Spritze auf, die sie Thorndyke reichte. Ein tiefer, beruhigender Blick traf den meinen; ihre Augen lächelten. Ihr Griff war fest, als sie meinen Arm nahm. Thorndyke setzte die Hautgebläsespritze an mein zweites Fingergelenk. Ganz kurz nur flüsterte Catherine mir zu: „Steve, ich bin so froh!“ dann wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu.
    Unmittelbar darauf überkam mich wieder die Welle des Schmerzes. Das einzige, woran ich mich noch zu erinnern vermag, war, daß Catherine mir den Schweiß von der Stirn wischte. Dann schnallte man mir den Manipulator an. Catherine senkte ihre Augen tief in die meinen, und ich wußte, daß sie später zurückkommen würde, um mit mir allein zu sprechen. Dies schien alles im Einvernehmen mit Dr. Thorndyke zu geschehen.
    Nachdem Catherine gegangen war, lächelte Thorndyke zynisch: „Sie ist unser Druckmittel, Steve!“ sagte er voller Selbstvertrauen.
    „Wie haben Sie das nur fertiggebracht, Thorndyke?“ rief ich.
    „Nehmen Sie einmal an, Catherine liebt Sie und möchte nicht, daß Ihnen etwas zustößt!“ sagte er spöttisch.
    Dann

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