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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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ich Jack auf. Dann bückte ich mich und sammelte einige der Gegenstände ein. Eva würde sie kennen, und wir hatten dann Gewißheit.
    Und Eva kannte sie wieder. Sie brach in bitteres Weinen aus, aber niemand von uns bemitleidete sie.
    Wir sollten nicht als herzlos, nur als realistisch bezeichnet werden. Ohne diesen Realismus besaßen wir in dieser Welt keine Existenzberechtigung.
    Niemand erwähnte Clare’s Namen jemals wieder.
    Es war, als habe sie niemals gelabt.

 
19. Kapitel
     
    Es blieb unmöglich, mit Sicherheit festzustellen, ob die Schwärme der Pa-Ratten nur durch unser Gebiet hindurchzogen, oder ob sie sich entschlossen, zu bleiben. Viele Anzeichen jedoch deuteten darauf hin, daß viele die letztere Möglichkeit vorzogen.
    So kam es, daß wir meist mit Paggets zu tun hatten, die uns kannten und damit auch die ihnen drohenden Gefahren, wenn sie uns angriffen. Vielleicht war das die Erklärung dafür, daß Grantharn um so mehr unter ihnen zu leiden hatte.
    Greetham weniger, denn obwohl das Dorf keinen Schutzwall wie Saxham besaß, mieden die Paggets es wegen der unheimlichen Kunst der Messerwerfer. In dieser Hinsicht durfte Greetham als ein Vorposten der Menschheit im Kampf gegen die Paggets gelten. Alle Einwände gegen die Bezeichnung entsprangen moralischen Bedenken, denn die Einwohner von Greetham stellten sich nicht nur gegen die Paggets, sondern gegen alles und jeden, der um sie herum existierte.
    Die Informationen über sie erreichten uns nur tropfenweise.
    Sie überfielen Ortschaften in einem Umkreis bis zu 30 Kilometer, stahlen, mordeten und plünderten. Je mehr wir darüber vernahmen, um so geringer wurden unsere Gewissensbisse, wenn wir an den Empfang dachten, den wir ihnen bereiten wollten.
    Von Cottesmore kamen drei Männer als Vermittler und baten um Unterstützung gegen die Messerwerfer. Der Ort lag knapp 5 Kilometer von Saxham entfernt und besaß etwa 100 Einwohner. Selbst ohne die Gefahr von Greetham wäre das Leben für sie schwer genug gewesen. Aber so, unter dem Eindruck der ständigen Übergriffe und Diebstähle, blutete Cottesmore allmählich aus.
    Denn es war Grimblos Politik, die Dörfer der Umgebung gewissermaßen als Milchkühe zu benutzen. Sie stahlen, töteten so wenig wie möglich und vermieden es so, die Betroffenen zum direkten Abzug zu bewegen. Ein verlassenes Dorf nutzte ihnen nur wenig.
    Blake führte die kleine Delegation an.
    „Wir kommen nicht gegen sie an“, beklagte er sich bitter. „Sie würden uns alle umbringen. Einmal fingen sie zwei Männer und Frauen, prügelten sie besinnungslos und ließen sie auf dem Marktplatz liegen. Als die Morrisons einen der Messerwerfer erschossen, nahmen die Gangster Jim Morrison, seine Frau und ihre beiden Kinder einfach mit. Wir fanden sie am anderen Tage – oder das, was von ihnen übrig geblieben war. Man hatte sie an einen Zaun gebunden und die Nacht über allein gelassen. Die Paggets …“
    Er schwieg; und wir schauderten zusammen.
    Dann erzählte er eine weitere Geschichte. Tontine war ein ähnlicher Platz wie der unsere. Auch dort existierte eine regelrechte Mannschaft mit organisierter Wache gegen die Paggets. Grimblo verlangte Tribute und erhöhte die Ablieferungen von Woche zu Woche, bis Tontine sich der Erpressungen erwehrte. Grimblo überrumpelte Tontine, verschleppte ein vierzehnjähriges Mädchen auf das nahe Feld, ließ es an einen Pfahl binden und zog sich dann zurück. Die Befreier wurden zurückgetrieben. Auch hier kamen die Ratten.
    Grimblo tötete nur aus Abschreckung. Er wollte das ganze Gebiet unter Kontrolle halten, um sich dadurch seine Existenz zu sichern. Und es gab nur eine Gruppe, die ihm echten Widerstand entgegensetzte: wir!
    Wir konnten den Leuten von Cottesmore nicht direkt helfen, denn es war unmöglich, ihnen unsere Pläne und Absichten zu verraten. Wir konnten nur einige von ihnen zu uns nach Saxham kommen lassen, um unsere eigene Macht zu vergrößern. Auch einige Überlebende von Tontine befanden sich darunter – und der ersehnte Stier.
    Aber wir gaben den Leuten von Cottesmore einige gute Ratschläge. Sie würden sehr bald in der Lage sein, sich gegen die Angriffe der Messerwerfer zu wehren und sich selbst zu schützen. Und vor allen Dingen: vielleicht würde es nach dem beabsichtigten Überfall auf Saxham sowieso anders aussehen.
    Das jedoch blieb abzuwarten.
     
    *
     
    Erneut versuchten es die Ratten.
    Sie mußten diesen Angriff sorgsam geplant und vorbereitet haben. Plötzlich, am hellen

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