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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sind die Samen der Wiedergeburt und die künftigen Gründer des zweiten galaktischen Reiches. Und die gegenwärtige Krise ist für Terminus nur ein Schritt auf diesem langen Weg.
    Das ist übrigens eine ziemlich eindeutige Krise, viel einfacher zu lösen als viele der kommenden. Sie sind ein Planet, der plötzlich von den noch zivilisierten Zentren der Galaxis abgeschnitten ist und werden von Ihren stärkeren Nachbarn bedroht. Sie sind eine kleine Welt von Wissenschaftlern und werden von weiten, sich ausdehnenden Bereichen der Barbarei umgeben. Sie sind eine Insel der Atomkraft in einem wachsenden Meer primitiverer Energiequellen, aber Sie sind trotzdem hilflos, weil Sie keine Metalle haben.
    Sie sehen also, daß Sie handeln müssen, wollen Sie nicht untergehen. Wie Sie handeln müssen, ist natürlich ganz offensichtlich!“
    Die Hand Hari Seldons griff aus dem Gesichtsfeld der Zuschauer hinaus und kam wieder mit dem Buch zurück. Er öffnete es und sagte:
    „Welchen Kurs auch Ihre zukünftige Geschichte nehmen mag, prägen Sie Ihren Nachkommen ein, daß der Weg festliegt, und daß an seinem Ende ein neues und größeres Imperium steht!“
    Während seine Augen sich wieder auf das Buch senkten, verschwand er, und die Lichter wurden wieder hell.
    Hardin blickte auf und sah, daß Pirenne mit zitternden Lippen vor ihm stand.
    Seine Stimme war tonlos. „Es scheint, daß Sie recht hatten. Wenn Sie heute abend um sechs Uhr Zeit haben, wird der Aufsichtsrat sich mit Ihnen über die nächsten Maßnahmen beraten.“
    Sie schüttelten ihm einer nach dem anderen die Hand und gingen. Hardin lächelte. Sie waren Wissenschaftler genug, um einzusehen, daß sie sich geirrt hatten – aber jetzt war es für sie zu spät.
    Er sah auf seine Uhr. Jetzt war schon alles vorbei. Lees Männer hatten die Macht übernommen, und der Aufsichtsrat hatte seine Befehlsgewalt verloren.
    Morgen würden die ersten Raumschiffe der Anacreontier landen, aber das war nicht weiter schlimm. In sechs Monaten würden auch sie keine Befehle mehr geben.
    Es war ganz wie Hari Seldon gesagt hatte und wie Salvor Hardin seit dem Augenblick angenommen hatte, als Anselm haut Rodric ihm verraten hatte, daß Anacreon keine Atomkraft mehr hätte. Die Lösung der ersten Krise lag auf der Hand.

 
Die Bürgermeister
     
    DIE VIER KÖNIGREICHE: Dieser Name wurde den Teilen der Provinz Anacreon gegeben, die in den frühen Tagen der Stiftungsepoche vom Imperium abfielen und unabhängige Königreiche von nur kurzer Lebensdauer bildeten. Das größte und mächtigste dieser Königreiche war Anacreon selbst, dessen Gebiet …
     … der interessanteste Aspekt in der Geschichte der Vier Königreiche ist zweifellos die seltsame Gesellschaftsform, die während der Amtsperiode von Salvor Hardin dort herrschte …
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
     
1.
     
    Eine Abordnung kam.
    Daß Salvor Hardin sie hatte kommen sehen, machte die Sache nicht angenehmer.
    Yohan Lee schlug extreme Maßnahmen vor. „Ich finde nicht, Hardin“, sagte er, „daß wir Zeit verschwenden sollten. Sie können bis zur nächsten Wahl gar nichts anfangen – wenigstens nicht im Rahmen der Gesetze – und das gibt uns ein Jahr Zeit. Wimmle sie einfach ab.“
    Hardin schürzte die Lippen. „Lee, du wirst es nie lernen. In den vierzig Jahren, die ich dich nun kenne, hast du noch nicht einmal gelernt, wie man einen Feind von hinten angeht.“
    „Das ist auch nicht meine Art zu kämpfen“, knurrte Lee.
    „Ja, das weiß ich. Ich glaube, das ist auch der Grund dafür, warum du der einzige Mann bist, dem ich traue.“ Er unterbrach sich und griff nach einer Zigarre. „Wir sind weit gekommen, seit wir vor langen Jahren unseren Coup gegen die Enzyklopädisten unternommen haben. Ich werde alt. Zweiundsechzig. Ist dir schon einmal bewußt geworden, wie schnell diese dreißig Jahre vergangen sind?“
    Lee schnaubte. „Ich fühle mich nicht alt, und ich bin Sechsundsechzig.“
    „Ja, aber ich habe auch nicht deine Konstitution.“ Hardin zog an seiner Zigarre. Er hatte es schon lange aufgegeben, von dem milden Vegatabak seiner Jugend zu träumen. Die Tage, als der Planet Terminus mit allen Teilen des Galaktischen Imperiums Handel und Verkehr betrieb, waren zur ,Guten Alten Zeit’ geworden, genauso wie das Galaktische Imperium. Er hätte gern gewußt, wer wohl gerade Kaiser war – oder ob es überhaupt noch einen Kaiser gab – oder ein Imperium! Heiliger Weltraum! Dreißig Jahre lang, seit dem Zusammenbruch des

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