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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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antwortete dann kalt: „Ich glaube, daß meine Ansichten sich mit denen der Mehrzahl der Wähler auf Terminus decken. Genügt Ihnen das?“
    „Nun, eine solche Behauptung müßte natürlich bewiesen werden, aber fahren Sie jedenfalls fort. Sie sind also unzufrieden?“
    „Ja, unzufrieden mit der Politik, die seit dreißig Jahren Terminus jeder Verteidigungsmöglichkeit gegen den unvermeidbaren Angriff von außen beraubt. Und deshalb haben wir eine neue politische Partei gegründet, die sich für die augenblicklichen Bedürfnisse von Terminus einsetzt und nicht für eine mystische ,Berufung’ zu einem zukünftigen Imperium. Wir werden Sie und Ihre speichelleckerische Clique von Kompromißlingen aus dem Rathaus werfen – und zwar bald!“
    „Es sei denn? Sie wissen, es gibt immer ein ,es sei denn’.“
    „In diesem Fall kein besonders großes: Es sei denn, Sie legen sofort Ihr Amt nieder. Ich fordere Sie nicht auf, Ihre Politik zu ändern – so weit traue ich Ihnen nicht. Ihre Versprechungen sind nichts wert. Das einzige, was wir akzeptieren, ist die bedingungslose Niederlegung Ihres Amtes.“
    „Aha.“ Hardin legte seine Beine übereinander und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, bis dieser nur mehr auf zwei Beinen stand. „Das ist also Ihr Ultimatum. Nett von Ihnen, daß Sie mich warnen. Aber sehen Sie, ich glaube fast, daß ich mich nicht darum kümmern werde.“
    „Glauben Sie nicht, daß es nur eine Warnung ist, Herr Bürgermeister. Die neue Partei ist bereits gebildet und wird ihre offizielle Tätigkeit morgen aufnehmen. Wir haben weder die Zeit noch den Wunsch, Kompromisse zu schließen, und, offen gesagt, nur die Anerkennung Ihrer Dienste, die Sie der Stadt geleistet haben, war es, die uns bewogen hat, Ihnen überhaupt die Möglichkeit zu einer friedlichen Lösung zu geben. Ich glaubte nicht, daß Sie akzeptieren würden, aber mein Gewissen ist nun beruhigt. Die nächsten Wahlen werden Sie nachdrücklicher daran erinnern, daß Ihr Rücktritt unvermeidbar ist.“
    Er erhob sich und gab seinen Kollegen das Zeichen, ihm zu folgen.
    Hardin hob die Hand. „Halt, setzen Sie sich!“
    Sef Sermak setzte sich noch einmal und war dabei eine Idee zu schnell. Hardin lächelte innerlich, ohne eine Miene zu verziehen. Trotz seiner Worte wartete er also auf ein Angebot.
    Hardin sagte: „In welcher Beziehung sollen wir denn unsere Außenpolitik ändern? Sollen wir die vier Königreiche sofort angreifen, und alle vier gleichzeitig?“
    „Nein, das habe ich nicht vorgeschlagen, Herr Bürgermeister. Wir wollen nur, daß jedes Entgegenkommen gegenüber den Königreichen aufhört. Während Ihrer ganzen Amtsperiode haben Sie eine Politik der wissenschaftlichen Unterstützung der Königreiche geführt. Sie haben ihnen die Atomkraft gegeben. Sie haben sie beim Bau von Kraftwerken unterstützt. Sie haben Kliniken, Laboratorien und Fabriken aufgebaut und eingerichtet.“
    „Nun? Und was haben Sie dagegen einzuwenden?“
    „Sie haben so gehandelt, um zu vermeiden, daß sie uns angreifen. Mit diesen Bestechungsgeschenken waren Sie der Narr in einer kolossalen Erpressung und haben zugelassen, daß Terminus bis aufs Letzte ausgesogen wurde – und jetzt sind wir auf die Gnade dieser Barbaren angewiesen.“
    „Inwiefern?“
    „Weil Sie ihnen die Atomkraft gegeben haben und Waffen, weil Sie die Schiffe ihrer Kriegsflotten überholt haben; jetzt sind sie unendlich stärker, als sie vor dreißig Jahren waren. Ihre Forderungen steigen, und mit ihren neuen Waffen werden sie schließlich ihre Forderungen selbst erfüllen, indem sie Terminus gewaltsam annektieren. Endet Erpressung nicht meistens so?“
    „Und was für eine Abhilfe schlagen Sie vor?“
    „Hören Sie mit Ihren Bestechungsgeschenken sofort auf, solange Sie es noch können. Verwenden Sie Ihre Mühe lieber darauf, Terminus zu stärken – und greifen Sie zuerst an!“
    Hardin sah den jungen Mann an. Sermak mußte sich sehr sicher fühlen, oder er würde nicht so viel reden. Es bestand kein Zweifel, daß das, was er sagte, der Meinung eines Großteils der Bevölkerung entsprach.
    Seine Stimme verriet den etwas in Unordnung geratenen Gedankenstrom durch nichts. Sie war fast gleichgültig. „Sind Sie fertig?“
    „Für den Augenblick ja.“
    „Nun gut, sehen Sie den eingerahmten Spruch, der an der Wand hinter mir hängt? Bitte lesen Sie ihn vor!“
    Sermaks Lippen zuckten. „Er heißt: ,Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen’. Das ist die Doktrin eines

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