Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
ohne auch nur ein Milliröntgen Strahlung durchzulassen. Es ist zu gut, Hardin …“
    „Nur nach außen hin, Verisof, nur nach außen. Sie und ich, wir wissen ganz genau, daß die Waffen, die er jetzt hat, vollauf genügen, um Terminus spielend zu besiegen, lange bevor wir den Kreuzer für unsere eigenen Zwecke reparieren könnten. Was macht es denn aus, wenn wir ihm das Schiff auch noch geben? Sie wissen doch, daß es nicht zum Krieg kommen wird.“
    „Ich denke schon. Ja.“ Der Gesandte blickte auf. „Aber, Hardin …“ Er hielt inne.
    „Ja? Fahren Sie fort!“
    „Sehen Sie her. Das geht mich zwar nichts an, aber ich habe die Zeitung gelesen.“ Er legte die Nachrichten auf den Tisch und deutete auf die erste Seite. „Was soll das alles?“
    Hardin warf einen flüchtigen Blick auf das Blatt. „Eine Gruppe von Ratsmitgliedern gründet eine neue politische Partei.“
    „Ja, so steht es hier.“ Verisof biß sich auf die Lippen. „Ich weiß, daß Sie in besserem Kontakt mit der Innenpolitik stehen als ich, aber diese Leute greifen Sie ja mit allem, was sie haben, an. Wie stark sind sie denn?“
    „Verdammt stark. Sie werden wahrscheinlich nach den nächsten Wahlen die Mehrheit im Rat haben.“
    „Nicht vorher?“ Verisof sah den Bürgermeister schräg an. „Es gibt andere Mittel, zur Macht zu kommen, als Wahlen.“
    „Halten Sie mich nicht für Wienis.“
    „Nein, aber die Reparaturen am Schiff werden Monate dauern, und sobald sie abgeschlossen sind, ist der Angriff sicher. Unser Nachgeben wird als Zeichen von Schwäche gewertet werden, und das Hinzukommen des Kreuzers wird Wienis’ Flottenmacht etwa verdoppeln. Er wird angreifen, so wahr ich der Hohepriester bin. Warum sollen wir ein solches Risiko eingehen? Geben Sie doch entweder dem Rat Ihre Pläne bekannt oder bringen Sie die Sache mit Anacreon jetzt und gewaltsam zur Entscheidung.“
    Hardin runzelte die Stirn. „Jetzt? Bevor die Krise kommt? Das ist das einzige, was ich nicht tun darf. Es gibt ja auch noch Hari Seldon und den Plan, müssen Sie wissen.“
    Verisof zögerte und murmelte dann: „Sie sind also sicher, daß es einen Plan gibt?“
    „Daran gibt es kaum einen Zweifel. Ich war bei der Eröffnung der Zeitgruft zugegen, und das 3-D-BiId Seldons nahm mir jeden Zweifel.“
    „Das habe ich nicht gemeint, Hardin. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie es möglich sein soll, die Geschichte tausend Jahre im voraus zu berechnen. Vielleicht hat sich Seldon überschätzt.“ Als er Hardins ironisches Lächeln sah, fügte er noch hinzu: „Nun, aber ich bin kein Psychologe.“
    „Das ist es. Keiner von uns ist Psychologe. Aber ich habe in meiner Jugend eine gewisse Grundausbildung erhalten – genug, um zu wissen, wozu die Psychologie imstandeist, wenn ich auch selbst ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen kann. Für mich jedenfalls besteht kein Zweifel, daß Seldon genau das getan hat, was er behauptet. Wie ersagt, wurde die Stiftung als Zufluchtsort der Wissenschaft gegründet – als ein Mittel, um die Kultur und Wissenschaft des zerfallenden Imperiums über die Jahrhunderte der Barbarei, die nun begonnen haben, hinwegzuretten und um schließlich als Grundstein eines zweiten Imperiums zu dienen.“
    Verisof nickte nachdenklich. „Jedermann weiß, daß es so kommen soll. Aber dürfen wir ein so großes Risiko auf uns nehmen, nur um einer nebelhaften Zukunft willen?“
    „Wir müssen sogar – weil die Zukunft gar nicht nebelhaft ist. Seldon hat sie berechnet und festgelegt. Jede Krise in unserer Geschichte ist genau aufgezeichnet und jede basiert in gewisser Weise darauf, daß die vorhergehende erfolgreich abgeschlossen wurde. Das ist erst die zweite Krise, und der ewige Weltraum weiß, welche Auswirkung eine auch nur geringfügige Abweichung vom festgelegten Weg haben würde.“
    „Ist das nicht eine ziemlich kühne Spekulation?“
    „Ganz bestimmt nicht! Hari Seldon sagte in der Zeitgruft, daß bei jeder Krise unsere Handlungsfreiheit so eingeschränkt würde, daß nur eine Möglichkeit zum Handeln bestünde.“
    „Um uns so auf dem rechten Weg zu halten?“
    „Um uns vor Abweichungen zu schützen. Aber auf der anderen Seite weiß ich, daß die Krise noch nicht gekommen ist, solange mehr als eine Möglichkeit zum Handeln besteht. Solange das noch der Fall ist, müssen wir den Dingen freien Lauf lassen, und genau das habe ich auch vor.“
    Verisof antwortete nicht. Er kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. Erst im letzten

Weitere Kostenlose Bücher