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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Ängste.“ Seine Finger
glitten liebkosend über die glatte Oberfläche der
Kugel. „Können Sie eine Karte in Radialprojektion
lesen? Ja? Nun, dann sehen Sie her und überzeugen Sie sich
selbst. Diese goldleuchtenden Sterne sind kaiserliche
Territorien. Die roten sind unter der Herrschaft der Stiftung und
die blauen sind wahrscheinlich unter ihrem wirtschaftlichen
Einfluß. Nun passen Sie gut auf …“
    Rioses Hand drückte einen runden Knopf, und eine Anzahl
weißer Punkte wurde grün. Diese grünen Punkte
umgaben die roten und blauen wie eine umgestülpte Tasse.
    „Diese grünen Sterne sind von meinen
Streitkräften besetzt worden“, sagte Riose, „und
sie sind immer noch auf dem Vormarsch. Bis jetzt hat uns niemand
aufgehalten. Die Barbaren sind ruhig. Auch die Truppen der
Stiftung haben bisher keinen Widerstand geleistet. Sie schlafen
ruhig und sanft.“
    „Sie verteilen Ihre Streitkräfte ziemlich
dünn, nicht wahr?“ fragte Barr.
    „Das mag so aussehen, aber es stimmt nicht ganz“,
sagte Riose. „Die Stützpunkte, auf denen ich
Garnisonen einrichte und die ich befestigen lasse, sind nicht
besonders zahlreich, aber sie sind gut und sorgfältig
ausgewählt. Dadurch erreiche ich eine gute strategische
Wirkung mit geringem Kräfteaufwand. Es gibt noch eine ganze
Anzahl Vorteile, die aber nur jemand einleuchten können, der
die Raumtaktik sorgfältig studiert hat. Aber auch ein Laie
müßte begreifen, daß ich beispielsweise von
jedem Punkt dieses Kessels angreifen kann und daß die
Stiftung nach Beendigung meiner Bewegungen nicht mehr in der Lage
sein wird, mich in der Flanke oder von hinten anzugreifen.
Für sie werde ich überhaupt keine Flanke
haben.
    Diese Kesselstrategie wurde schon früher angewendet,
besonders im Feldzug von Loris VI vor etwa zweitausend Jahren,
aber bisher nie in so vollkommener Form und immer mit dem
Wissen des Feindes, was natürlich bedeutete, daß er
sich bereits frühzeitig dagegen wehren konnte. Diesmal liegt
der Fall ganz anders.“
    „Also ein Lehrbuchfall, wie?“ Barrs Stimme klang
müde und gleichgültig. Riose ärgerte sich
sichtlich darüber. „Sie glauben also, daß mein
Angriff scheitern wird?“
    „Natürlich.“
    „Sie sind sich darüber im klaren, daß es in
der ganzen Geschichte der Kriegführung keinen einzigen Fall
gibt, wo die Angreifer nach Erstellung eines solchen Kessels
nicht gesiegt hätten, es sei denn, daß eine
genügend kräftige Flotte von außerhalb den Kessel
sprengte?“
    „Sie müssen es wissen.“
    „Und Sie beharren trotzdem auf Ihrer Meinung?“
    „Ja.“
    Riose zuckte die Schultern. „Schön, dann tun Sie,
was Sie wollen.“
    Barr schwieg eine Weile und fragte dann ruhig: „Hat der
Kaiser schon geantwortet?“
    Riose nahm sich eine Zigarette und zündete sie an, dann
sagte er: „Sie meinen meine Bitte um Verstärkung? Ja,
er hat geantwortet. Aber das war alles. Nur eine Antwort, sonst
nichts.“
    „Keine Schiffe?“
    „Nein. Ich habe das fast so erwartet. Ich
hätte mich von Ihnen gar nicht erst dazu verleiten lassen
sollen, sie anzufordern. Das bringt mich in ein ganz falsches
Licht.“
    „Wirklich?“
    „Ganz bestimmt. Schiffe sind rar. Die Bürgerkriege
der letzten zweihundert Jahre haben mehr als die Hälfte der
Großen Flotte vernichtet, und was noch übrig ist,
befindet sich in ziemlich schlechtem Zustand. Wissen Sie, die
Schiffe, die heutzutage gebaut werden, taugen nicht besonders
viel. Ich glaube, es gibt heute in der ganzen Galaxis niemand
mehr, der einen erstklassigen hyperatomischen Motor bauen
kann.“
    „Ich weiß“, sagte der Siwennier. Seine Augen
blickten Riose nachdenklich an. „Aber ich wußte
nicht, daß Sie eswußten. Seine kaiserliche
Majestät kann also keine Schiffe entbehren. Die
Psychohistorik hätte das vorhersagen können,
wahrscheinlich hat sie esauch getan. Man könnte sagen,
daß die tote Hand Hari Seldons die erste Runde gewonnen
hat.“
    Riose antwortete scharf: „Ich habe im Augenblick genug
Schiffe. Ihr Seldon hat gar nichts gewonnen. Und wenn die Lage
sich verschlechtern sollte, dann werde ich Schiffe bekommen,
darauf können Sie sich verlassen. Im Augenblick kennt der
Kaiser noch nicht die ganze Geschichte.“
    „Nein? Warum haben Sie sie ihm nicht
berichtet?“
    „Können Sie sich das nicht selbst denken? Bei aller
Achtung vor Ihrer Phantasie ist die ganze Geschichte doch
ziemlich unwahrscheinlich. Erst wenn die

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