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TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes

Titel: TS 25: Die Reise des schlafenden Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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Sichtplatten der Kommandobrücke eingestellt worden war.
    In ihrer näheren Umgebung gab es keinen weiteren Stern, aber Matchett hatte keine Möglichkeit, aus dem gezeigten Abbild zu erkennen, wie viele Lichtjahre die nächste Sonne von diesem Stern entfernt war. Er stellte bei sich fest, daß noch mehrere Stunden vergehen würden, bis die Sonne auf planetarische Entfernungen herangerückt war, und vertiefte sich alsbald in die Zeitung.
    Es war wenige Stunden später, als ein harmonisch abgestimmtes Glockensignal aus den Lautsprechern des Schiffes klang.
    Matchett erhob sich unverzüglich und strebte dem Ausgang zu, aber er war nicht der einzige. Überall standen Männer auf und eilten zu den Aufzügen.
    Das Signal bedeutete die Einberufung aller Abteilungschefs des wissenschaftlichen Kontingents zu einer Besprechung.
    Als der Aufzug hielt, verließ ihn Matchett in einer Gruppe von etwa zwanzig anderen Männern. Wenige Minuten später betrat er die Kommandobrücke durch eines der großen Portale und nahm seinen Platz in der vorderen Reihe ein. Aus allen Richtungen kamen Wissenschaftler, teils in der leichten Bordkleidung, teils in ihren weißen Arbeitsmänteln. Grüppchenweise strebten sie, eifrig diskutierend, ihren Plätzen zu.
    Matchetts erster Blick galt den Bildschirmen. Die blau-weiße Sonne hing jetzt in riesenhafter Größe vor dem Bug der TELLUS, und er sah an den Instrumenten, daß das Expeditionsschiff nahezu zum Stillstand gekommen war.
    Direktor Rufus Carlson kam durch ein Portal geschritten. Er stieg die Stufen empor und wandte sich dem Auditorium zu.
    „Meine Herren“, begann er und wies auf die Sichtplatten, „wir sind an unserem ersten Ziel angelangt. Die Astronomie-Abteilung ist noch mit der Untersuchung dieser Sonne beschäftigt, aber Dr. Tilden und sein Stab haben bereits eindeutig festgestellt, daß sie Planeten besitzt, und daß wir es hier demnach mit einem mächtigen Sonnensystem zu tun haben. Dr. Tilden hat bis jetzt zehn verschiedene Planeten ausfindig gemacht, aber weitere Meldungen treffen pausenlos ein. Es bleibt noch abzusehen, wie groß diese Planetenfamilie wirklich ist, aber wir können bereits jetzt mit mindestens fünfzig rechnen. Kapitän Tchekhov hält es in Anbetracht der besonderen Umstände, die uns hierher geführt haben, für erforderlich, daß wir jeden einzelnen Planeten einer gründlichen Untersuchung unterziehen.“
    „Das möchte ich mir auch ausbedungen haben“, sagte ein Mann in Matchetts Nähe. Er blickte hinüber und erkannte Professor Pankraz, den Chef der geologischen Abteilung.
    Im Hintergrund meldete sich ein anderer Wissenschaftler zum Wort. Carlson nickte ihm zu, und der Mann erhob sich und fragte:
    „Soll das heißen, Herr Direktor, daß dies das System ist, aus dem das fremde Raumschiff gekommen war?“
    „Ganz recht, Mr. Mizushima“, entgegnete Carlson. „In Zusammenarbeit mit dem Navigationsstab der TELLUS hat meine Abteilung aus den Flugbeobachtungen des fremden Raumschiffs seinen Kurs berechnet. Er läßt sich bis in diesen Raumsektor zurückverfolgen und führt genau zu diesem Sonnensystem. Natürlich kann das Kugelschiff auch von jenseits dieser Sonne gekommen sein und das System nur durchquert haben, aber darauf können wir später noch zurückkommen, wenn sich unsere Untersuchungen als negativ erweisen.“
    Matchett bemerkte, daß der Pilot seine Hände bewegte. Das riesige, blauweiße Kugelgebilde der Sonne rückte etwas zur Seite, und das Expeditionsschiff nahm Geschwindigkeit auf. Im nächsten Augenblick erschien auf dem zentralen Bildschirm ein winziger, heller Punkt; der sich beim Näherkommen als eine Planetenscheibe entpuppte.
    Währenddessen hatte der Direktor weitergesprochen und in großen Zügen das Programm umrissen, nach dessen Punkten die Untersuchung der Planeten ablaufen sollte.
    „Wir nähern uns jetzt“, sagte er, „dem innersten Planeten, auf dem noch Leben möglich wäre. Acht weitere Welten befinden sich noch näher an der Sonne, aber die Untersuchungen von Dr. Tilden und seinem Stab haben gezeigt, daß sie glutflüssige Flammenhöllen sind, die von derSonne derartig erhitzt werden, daß sie primäre Strahler darstellen. Auf ihnen ist jegliches Leben unmöglich.“
    Abrupt bewegte der Pilot einen Hebel, und im nächsten Augenblick schwebte der fremde Planet in riesiger Größe vor dem Bug der TELLUS. Und es dauerte nur relativ kurze Zeit, bis Beweise dafür erbracht waren, daß auch er keinerlei Leben auf seiner

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