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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Markt gekauft werden?“
    „Natürlich.“ Die rosa Krawatte wurde erneut zurechtgezerrt. „Sie haben die grundlegendsten Anstandsgesetze vergessen. Man sollte sie anzeigen, daß sie solche betrügerische Ware verkaufen.“
    Danforth betrachtete die Handvoll Erde. „Vielleicht hat er sie nicht in einem Versandhaus gekauft. Vielleicht hat er sie in seinem Garten ausgegraben.“
    Moskowitz lächelte überlegen. „Seltene Erden werden nicht in Gärten gefunden. Unmöglich.“
    „Nein? Soviel ich mich erinnere, wurde Uran auch nicht eher in Kalkstein entdeckt, bis jener Indianer zufällig darüber stolperte.“
    „Ein Zufall“, sagte Moskowitz. „Seltene Erden werden in Mineralien gefunden, die nur vereinzelt vorkommen. Monazit, Gerit, Gadolinit, Samarskit – hatte es etwas von diesen im Garten?“
    „Ich weiß es nicht. Ich habe den Garten noch nicht gefunden. Wie gewinnt man sie, wie werden sie abgebaut?“
    „Ziemlich einfach. Die Trennung von seltenen Erdmetallen und gewöhnlichen Metallen erfolgt gewöhnlich durch Ausscheidung mittels eines geeigneten Lösungsmittels. Es gibt eine Menge davon.“
    „Das freut mich; du kannst sie mir später einmal aufzählen. Aber jetzt, was haben wir vor uns?“
    Moskowitz hielt die Erde sorgfältig albwägend in seiner Hand. „Ich habe hier“, sagte er feierlich, „in meiner Hand eine winzige Menge seltener Erde, die auf hinterlistige Weise mit gewöhnlicher Erde vermengt wurde. Letztere stammt aus einem Garten, erstere nicht. Ich vermute, daß erstere aus einem Versandhaus stammt, das sie mit betrügerischer Absicht verkauft hat.“
    Danforth setzte sich.
    „Ich warte seit einer Viertelstunde darauf, das zu hören.“
    Moskowitz sah zu ihm hinüber, den Sarkasmus in seiner Stimme heraushörend.
    „Ich werde in der Lage sein, dir anzugeben, um welche seltene Erde es sich handelt, nachdem ich einige Versuche damit angestellt habe. Es gibt eine Menge davon.“
    „Natürlich“, stimmte Danforth zu. „Was ist eigentlich außergewöhnlich an dem Zeug?“
    „In welchem Sinn? Du mußt dich deutlicher ausdrücken. Es wird in der Industrie verwendet.“
    „In einer Bombe, beispielsweise.“
    Der Techniker warf ihm einen überraschten Blick zu. „Das Attentat von gestern nacht?“ vermutete er scharfsinnig.
    Danforth nickte.
    „Nun“, rief Moskowitz aus, „ich bin verblüfft! Natürlich unmöglich. Die meisten Zusammensetzungen von seltenen Erden sind stark paramagnetisch, wenn dir das weiterhilft.“
    „Paramagnetisch?“
    „Ja. Ein Körper, der magnetische Polarität aufweist in der gleichen Richtung wie die magnetische Kraft selber, wird paramagnetisch genannt, als Gegensatz zu diamagnetisch.“
    „Ach so, das erklärt natürlich alles! Nun, dann wurde Simon Oliver durch Paramagnetismus in ein frühes Grab gesandt. Falls die einzelnen Bestandteile seines Körpers noch aufzufinden sind.“
    „Das ist Stoff für ein Witzblatt!“
    „Ich bezweifle, daß Simon Oliver lachen würde“, spottete Danforth.
    „Ich nehme nicht an, daß du in der Lage warst, den aufgefundenen Mechanismus auszuprobieren?“
    „Die Überreste schon, den kompletten Apparat nicht. Ich habe den Behälter, die Tabakdose, zwei Batterien, einen Haufen Draht und eine tote Katze, aber keine blasse Idee, wie alles zusammengehört. Ein Draht steckte in der Dose, bevor ich sie herausnahm, und ich vermute, daß weitere Drähte an den Polen der Batterien angeschlossen waren. Eine Weckeruhr fand ich nicht – wenn ich eine gefunden hätte, so würde ich sagen, sie sei der Zeitzünder gewesen. Unmöglich, aber dennoch eine Bombe.“
    „Eine tote Katze?“ forschte Moskowitz. „Wozu?“
    „Als Pilot“, schlug Danforth vor.
    Moskowitz ‘setzte sich. „Du tust mir leid“, sagte er.
    „Weshalb?“
    „Du schaust dich doch nach einer anderen Stelle um, oder?“
    „Das hat noch Zeit.“
    „Du wirst schwer haben, eine Stelle zu finden ohne Referenzen von deinem früheren Arbeitgeber. Wenn ich dieser Arbeitgeber wäre, so würde ich besagte Referenzen nicht abgeben. Du bist noch nicht alt genug für eine Pension, wie?“
    Danforth lachte. „Ich erwarte noch reich zu werden. Ich halte mir als Ansporn immer das Bild jenes armen alten Indianers vor Augen, der sich über ein Kalkgebirge schleppte und Uran entdeckte.“
    „Das war ein Zufall, nichts als ein Zufall“, schnappte Moskowitz.
    „Das Erz hatte kein Recht, dort zu sein.“
    „Dasselbe kann für die Erde in meinem Garten

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