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TS 30: Die Söhne der Erde

TS 30: Die Söhne der Erde

Titel: TS 30: Die Söhne der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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her.“
    Wortlos gab ihm Ryerson das Instrument, und Sverdlov schaute nach, ob der Ring radioaktiv war. „Nicht genug, um ins Gewicht zu fallen“, meinte er. „Wir werden den Ring nicht zu ersetzen brauchen. Wir haben Gott sei Dank rechtzeitig abgeschaltet. Wenn wir die Magnetspulen neu justieren, sollte das genügen.“
    Ryerson sagte immer noch nichts. Guter Gott, dachte Sverdlov, habe ich ihn so sehr gekränkt?
    „Hallo, Pilot! Gib mir mal ein Mikroamp auf eine Sekunde.“
    Sverdlov drückte sich aus der Bahn. Selbst ein Feuerstoß von einem millionsten Teil eines Ampere war tunlichst zu vermeiden, wenn es sich um einen Antiprotonstrahl handelte.
    Elektrische Funken krochen wie Efeu über die Verästelungen des Beschleunigergerüsts. Sverdlov, der die Instrumente ablas, die er entlang der Ringe installiert hatte, nickte. „Was sagt das Potentiometer, Dave? Falls es sich überhaupt wiederholen läßt.“
    „Normal“, antwortete Ryerson wortkarg.
    Vielleicht sollte ich mich entschuldigen, dachte Sverdlov. Aber er tat es nicht.
    Die Sterne schwärmten gerade außer Reichweite. Manchmal, bei einer bestimmten Kopfbewegung, konnte man meinen, sie bewegten sich. Wie Fliegen. Eine Million Feuerfliegen. Sverdlov holte mechanisch mit der Hand aus, als wolle er sie verscheuchen, und knurrte dann ärgerlich über seine eigene Gedankenlosigkeit.
    „In Ordnung! Gib mir noch einen Mikroamp Stoß.“
    „Versuch mal, Nummer Zwei ein paar Zentimeter weiter nach vorn zu schieben“, sagte Ryerson.
    „Du bist wohl verrückt!“ schnaubte Sverdlov. „Ja, ich denke, wir sind alle nicht mehr ganz normal. Schau her, wenn der abgelenkte Strom hier auftrifft, dann …“
    „Schon gut.“ Er konnte natürlich Ryerson unter seinem Panzer nicht erkennen, aber Sverdlov glaubte zu sehen, wie er sich mit einem verächtlichen Achselzucken abwandte. Er benötigte ein paar Minuten des Herumprobierens, bis er merkte, daß der Junge das Wechselspiel der Kräfte korrekt vorausgesehen hatte.
    Er schluckte. „Du hast recht“, gab er zu.
    „Gut. Dann wollen wir sie wieder zusammenbauen“, sagte Ryerson kalt.
    Zu Befehl, Erdsnob, Sir. Sverdlov arbeitete noch ein paar Minuten länger. Probestoß. Haut nicht ganz hin. Nochmal. Jetzt schien alles in Ordnung zu sein. „Gib mir diesmal ein Milliamp … ein volles Ampere …“ Hm, der Strom war nicht lang genug geflossen, um einen der Ringe merkbar zu erhitzen, aber die Zeiger wedelten wild.
    „Ein paar der Partikel werden immer noch abgelenkt“, sagte Sverdlov. „Liegt an der Geschwindigkeitsverteilung. Ein bestimmter kleiner Teil der Partikel bewegt sich abnorm schnell und …“ Er wurde sich bewußt, daß er das Selbstverständliche erklärte und brach ab. „Ich werde den hier noch eine Kleinigkeit weiter verschieben. Gib mir den Justierschlüssel … So, ein Amp, bitte.“
    Die Instrumente blieben ruhig. Ryerson seufzte erleichtert. „Wir scheinen es geschafft zu haben“, sagte er.
    Wir, dachte Sverdlov. Na ja, du hast mir ein paar Werkzeuge zugereicht. Laut sagte er: „Sicher können wir erst sein, wenn die Motoren mit Kraft laufen.“
    „Ja, natürlich.“ Ryerson sprach zögernd. Sverdlov hörte den Unterschied im Ton. Es sollte warm klingen. Ryerson schien seinen Ärger überwunden zu haben.
    Na schön, aber jetzt mag ich nicht, dachte Sverdlov.
    „Es wird uns nichts anderes übrigbleiben als zu warten, oder?“ fuhr der junge Mann fort.
    „Um dann, falls der Strom immer noch abgelenkt wird, wieder in die Anzüge zu steigen und wieder hier bin auszukriechen – vielleicht ein Dutzend Mal? Ohne mich!“
    „Aber so haben wir es doch vorher auch gehalten.“
    „Ich habe es allmählich satt“, sagte Sverdlov. Plötzlich brach es aus ihm heraus. „Ich habe die Nase voll von deinem und meinem Gestank, von den gleichen blöden Gesichtern und den gleichen blöden Bemerkungen, ja, sogar von den gleichen blöden Sternen. Mir reicht’s.
    Geh du wieder ‘rein, ich bleib hier draußen und sehe, wie die Ringe sich unter Beschleunigung benehmen. Wenn etwas schiefgeht, bin ich sofort an Ort und Stelle, um den Schaden in Ordnung zu bringen.“
    „Aber …“
    Nakamuras Stimme krächzte in den Kopfhörern. „Was hast du vor, Chang. Zwei g würden dich vom Schiff wegreißen, und wir sind nicht manövrierfähig genug, um dich wieder anzufangen.“
    „Diese Rettungsleine ist auf eine Belastung von zweitausend Kilo getestet“, erwiderte der Krasnier. „Außerdem ist es üblich, die

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