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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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ähnliche Kreisrille wieder ein Schott vermuten ließ.
    Alle in dem fremden Schiff gesprochenen Worte drangen über die Helmsendeanlage zu dem Verstärker im Beiboot, von wo aus sie so weitergestrahlt wurden, daß man sie in der Überwachung im Schiff verstehen konnte.
    Der nächste Raum unterschied sich von dem ersten nur dadurch, daß an der Wand nicht so viele Dinge hingen. Dafür klebten hier mehrere dieser unregelmäßigen grauen Steine herum.
    Bannister irritierte der Anblick dieser Steine. Sie waren so irdisch in all diesem unirdischen Wirrwarr.
    Auch Knowland schien sich darüber Gedanken zu machen.
    „Was wohl diese Steine hier zu suchen haben?“ fragte er.
    „Ich weiß nicht!“ brummte Bannister. „Vielleicht sind es Sitzgelegenheiten, vielleicht ist es Treibstoff, vielleicht sind es Nahrungsmittel! Keine Ahnung!“
    „Schneiden Sie mal ein Stück davon ab und nehmen Sie es mit!“ befahl Knowland einem seiner Männer.
    Der Mann zog aus seiner Montur ein Klappmesser beachtlicher Größe und begann, damit einen der Steine zu bearbeiten. Bannister merkte, wie sein Gesicht immer ratloser wurde.
    „Das Zeug ist so hart, Sir“, sagte er schließlich, „daß mein Messer Scharten bekommt!“
    Bannister sah sich die Stelle an, an der der Mann mit seinem Messer gearbeitet hatte. Auf dem Stein war nicht die geringste Schnitt- oder Kratzspur zu sehen.
    „Gehen wir weiter!“ sagte er halb resigniert.
    Sie untersuchten etwa zehn Räume, von denen ein jeder rund drei Meter lang war. Der eine enthielt mehr Dinge, der andere weniger; aber im Grunde genommen waren sie alle gleich unverständlich.
    Nirgendwo – und das brachte die Leute zur Verzweiflung – entdeckten sie die Spur eines lebenden Wesens.
    Aus dem letzten Raum drang Bannister als erster in etwas vor, was er, halb im Unterbewußtsein, nicht mehr als „Raum“, sondern als „Aggregat“ definierte. Wenn auch hier noch eine Menge der überall beobachteten Dinge an der Wand hingen, so beherrschte den Blick doch ein kesselähnliches Ungetüm, das sich weit in den Schiffsrumpf hinein zu erstrecken schien. Bannister quetschte sich zwischen der Wand dieses Kessels und der Außenwand des Schiffes weiter vorwärts, konnte jedoch nichts Neues entdecken. Er vermutete, daß er hier den Antrieb der fremden Rakete gefunden habe. Nach welchem Prinzip er arbeitete, war für Bannister unmöglich zu erkennen. Er gelangte schließlich an eine weitere Abschlußwand, und nach der Entfernung zu Knowland und seinen Leuten zu schließen, hatte er damit das andere Ende des Schiffes erreicht.
    Sein geistiger Zustand war ein recht seltsamer, als er sich langsam zurückschob. Vor kaum mehr als einer Stunde hatte dieses Schiff sich noch bewegt. Es war vor der Conquest geflohen – und wenn man nicht annehmen wollte, daß es, unendlich weit von der nächsten Sonne und deren vermutetem Planetensystem entfernt, ferngesteuert wurde, dann blieb einem nur die Überzeugung, daß vernunftbegabte Wesen an Bord gewesen sein mußten.
    Jetzt jedoch war von ihnen nicht einmal die leiseste Spur mehr zu finden.
    Bannister tat das einzige, was seiner Ansicht nach zu tun übrigblieb.
    „Rückzug!“ befahl er. „Wir haben hier nichts mehr verloren!“
    Sie kehrten zum Beiboot zurück, vergaßen jedoch nicht, unterwegs einen der grauen Steine mitzunehmen. Einer von Knowlands Männern brachte es sogar fertig, eines der festverankerten Dinge von der Wand abzureißen und in seine Tasche zu stecken, obwohl Bannister im Grunde seines Herzens dieses Vorgehen mißbilligte. Er stellte sich vor, wie schlecht es der Conquest erginge, wenn ein fremder Besucher, der von allem keine Ahnung hatte, in der Überwachung die Zyklotron-Kontrolle abriß und mitnahm.
    Aber im Grunde hatte er keine ernsthaften Einwände und sagte deswegen nichts.
    Die Schotts ließen sich auf dem Rückweg ebenso leicht öffnen wie auf dem Herweg. Bannister grinste sich selbst an, als ihm auffiel, daß er jetzt erst bemerkte, daß das ganze Schiff luftleer sein mußte. Sie hatten nirgendwo eine Luftschleuse passiert, und selbst wenn diese kreisförmigen Schotts luftdicht abschließen sollten, so hätte man beim Eindringen vorhin das Entweichen der Luft doch verspüren müssen.
    Ein völlig luftleeres Schiff!
    Eine Erkenntnis, die gut zu all dem Unverständlichen paßte, das sie bis jetzt gesehen hatten.
     
    Etwas schneller als beim Herflug kehrte das Beiboot zur Conquest zurück. Ob sie es zugeben wollten oder nicht: den Männern

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