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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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fragte Bannister.
    „Wir haben ihn fest“, antwortete Sawyer. „Er fliegt immer noch vor uns her.“
    Koenig verfolgte mit gespannter Miene die Anzeigen einiger Instrumente, die über die atmosphärischen Verhältnisse außerhalb des Schiffes Auskunft gaben. Er schüttelte so lange den Kopf, bis Bannister schließlich auf ihn aufmerksam wurde.
    „Was bedrückt dich?“
    „Draußen herrscht eine Windstärke, die sich mit unseren Maßen kaum mehr ausdrücken läßt. Windgeschwindigkeit knapp unter 100 m/sec. Wenn das auf dem Boden auch so ist, dann können wir mit Zelten nicht arbeiten.“
    Bannister ließ sich nicht beeindrucken. Seine einzige Sorge galt im Augenblick dem fremden Schiff vor ihnen und der Frage, ob sie es bis zur Landung schaffen würden, in seiner Nähe zu bleiben.
    „Sechzig Kilometer Bodenabstand!“ sagte Sawyer monoton.
    „Der Nebel wird lichter“, schloß sich Koenig an.
    Die nächsten Minuten brachten nichts Aufregendes. Das Ofenrohr blieb im Radarbild, die Conquest folgte ihm beharrlich. Der Bodenabstand nahm rasch ab. Bis wenige Kilometer über der Oberfläche blieb der Nebel so dicht, daß über die Bodenbeschaffenheit mit Hilfe der Teleskope nichts zu erfahren war. Lediglich Radar gab darüber Auskunft, daß man sich über einer recht gebirgigen Gegend befand.
    In einer Höhe von fünf Kilometer war die Geschwindigkeit des fremden Schiffes so gering geworden, daß auch die folgende Conquest kaum schneller als ein fallendes Blatt sank.
    Die umgebenden Bergspitzen lagen zum größten Teil schon höher als das irdische Raumschiff. Im Vorbeifliegen hatten die Geräte Berghöhen bis zu zehntausend Meter über dem Niveau des Talkessels angezeigt, auf dessen Grund das Ofenrohr offensichtlich zu landen gedachte. Im grünen Sonnenlicht, das in unerwarteter Intensität durch die dichte Wolkendecke drang, erkannte man, daß der Boden des Talkessels in der Hauptsache aus einer geröllübersäten Ebene bestand. Dort, wo sich die Bergkette wieder schloß und den Talkessel somit zu einem echten Kessel ohne Ausgang machte, lag ein dampfender See, auf dessen Ufer sich das fremde Schiff zusenkte.
    Der Nebel hatte sich längst schon so weit gelichtet, daß die Sicht verhältnismäßig gut war. Die Windstärke war auf sieben gesunken.
    Das fremde Schiff landete auf dem dem Zentrum des Talkessels nähergelegenen Seeufer. Die Conquest fand für ihre riesige Masse noch genügend Platz auf dem gegenüberliegenden Ufer.
    Als das große Schiff zur Ruhe gekommen war, wandte sich Bannister von seinem Teleskop ab und blickte die Männer in der Überwachung der Reihe nach an. Es schien so, als sei ihnen allen nach der aufregenden Verfolgung des fremden Schiffes erst jetzt zum Bewußtsein gekommen, daß dies ein historischer Augenblick war.
    Mit einer beinahe feierlichen Bewegung schlug Bannister das Logbuch auf, das er aus der Zentrale mit herübergebracht hatte, und machte folgende Eintragung:
    Bordzeit: 3. Juli 2015, 17:23 Uhr; Landung auf unbekanntem Planeten einer unbekannten Doppelsonne des Spiralnebels NGC 3031 (im Großen Bären); Schiff unbeschädigt – Mannschaft wohlauf.
    Während er schrieb, empfand er die Eintragung als sinnlos. Von den Initiatoren des Projektes Conquest würde sie keiner mehr lesen können – und sie selbst würden diesen Augenblick ohnehin nie mehr vergessen.
    Auf der Erde waren inzwischen drei Millionen Jahre vergangen. Das Menschengeschlecht existierte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
     
    *
     
    Die Vorbereitungen zum ersten Ausstieg waren nicht allzu umfangreich. Schon eine halbe Stunde nach der Landung schickten sich fünf Männer unter Koenigs Leitung an, das Schiff zu verlasen.
    Die geringe Schwere des Ringplaneten war mittlerweile im ganzen Schiff zu verspüren. Bannister hatte die Rotation abstellen lassen. Durch eine kurze Ansprache war die dreitausendköpfige Besatzung darüber in Kenntnis gesetzt worden, daß man auf einem Planeten gelandet sei und somit ein vorläufiges Ziel erreicht habe.
    Das Schiff hatte bei der Landung dieselbe Lage eingenommen, aus der es vor mehr als zwei Jahren von der Erde gestartet war. Die Schiffsachse war zur Landungsebene etwas geneigt, so daß die untere Luftschleuse frei war. Durch diese Schleuse verließ Koenig mit seinen Männern das Schiff.
    Der direkte Eindruck, den die Landschaft auf sie machte, war weitaus gespenstischer als der, den sie auf den Bildschirmen hinterlassen hatte. Die grünen Felsen, die grünen Berge, der grüne See

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