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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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eine Gruppe von etwa zehn Leuten unter Bannisters Führung schwer bewaffnet dem größeren der beiden Kameraden folgte. Einer der Männer schrie unaufhörlich weiter, während von dem anderen nichts mehr zu hören war.
    Bannister versuchte, sich mit dem schreienden Mann in Verbindung zu setzen. Er rief ihn beim Namen und wollte Auskunft haben über das, was da weiter vorne irgendwo zwischen den bizarren Felsen des Strandes vor sich ging – aber der Mann schien so erschreckt zu sein, daß er außer zu seinen gellenden Hilferufen zu nichts mehr fähig war.
    Glücklicherweise war die Spur der beiden Männer in dem Ammoniaksalz-Strand deutlich zu erkennen. Daran, daß die Hilferufe immer lauter und deutlicher im Helmsender zu vernehmen waren, erkannte Bannister, daß man sich der Unglücksstelle rasch näherte.
    Die Männer rannten in weiten, grotesken Sprüngen über den glitzernd weißen Strand. Bannister hielt sich an der Spitze.
    Die beiden Hubschrauber hatten sie längst aus den Augen verloren. Die Felsen begannen dichter zu werden. Die Hilfeschreie mußten aus nächster Nähe kommen.
    Bannister umrundete einen nadelspitzen Felsen und bremste dann seinen Lauf so plötzlich, daß sein Hintermann auf ihn aufrannte. Vor sich hatten sie einen ovalen, von Felsen fast freien Platz. Auf der Spitze eines der Randfelsen saß der Mann, der nun seit einer Viertelstunde ununterbrochen um Hilfe schrie. Von seinem Kameraden war nichts zu sehen. Vor dem Felsen, auf dem er saß, strebte ein zweiter in die Höhe – und zwar in derart seltsamer Form, daß es aussah, als wolle er den schreienden Mann aus seiner luftigen Höhe herunterholen.
    Der Mann hatte die Kameraden inzwischen erkannt und schien neuen Mut zu fassen.
    „Schießt!“ schrie er. „Um Gottes willen – schießt!“
    Dabei deutete er auf den Felsen vor sich.
    Bannister überlegte nicht lange. Er ließ das mitgenommene Maschinengewehr in Schußposition bringen und eine Salve auf den Felsen abfeuern. Die Wirkung war verblüffend. An den getroffenen Stellen spritzten Steinsplitter ab. Der Felsen begann zu wanken, aber die Männer stellten bald fest, daß es kein eigentliches Wanken war, wie man es einem Stück Stein als Folge des Beschusses wohl zugetraut hätte, sondern mehr ein Zu-Boden-Gleitenlassen. Es sah so aus, als habe ein Tier bisher auf den Hinterfüßen gestanden, um seine auf dem Felsen stehende Beute zu erhaschen, und kehre jetzt in seine normale Gehstellung zurück, um sich einem neuen Gegner zuzuwenden.
    Wieviel Veränderungen jedoch auch immer in der Form des seltsamen Felsens aufgetreten waren, er sah nach wie vor wie ein Steinklotz aus, und Bannister war heilfroh, daß die Ereignisse jetzt so dicht aufeinanderfolgten, daß keiner seiner Männer mehr darüber zum Nachdenken kam, wieso ein Stein sich offenbar gelenkt bewegen könne.
    Mit rollenden, schaukelnden Bewegungen kam der jetzt etwa drei Meter hohe Koloß auf die Gruppe zu. Moynes, der Mann auf dem Felsen, schrie weiter.
    „Schießt weiter! Schießt es in Fetzen, das Biest! Es hat Brian aufgefressen!“
    Tatsächlich gähnte an der Vorderseite des Felsens ein Loch von beachtlichem Durchmesser. Trotzdem fiel es schwer, sich diese Öffnung als Maul vorzustellen, das Brian gefressen haben sollte.
    Die Männer schossen weiter. Steinsplitter heulten davon. Durch die außen an den Helmen angebrachten Mikrophone hörten die Leute Querschläger davonjaulen, sie hörten das Schaben, das der seltsame Steinklotz bei seiner Bewegung verursachte, und ein unwahrscheinlich tiefes Brummen, das sich in unregelmäßigen Abständen wiederholte.
    Und sie sahen auch schließlich, daß das Ungetüm sich durch ihre MG-Salven offensichtlich nicht aufhalten zu lassen gedachte.
    „Handgranaten!“ befahl Bannister.
    Die Waffen, die die Leute mit sich geschleppt hatten, waren im Vergleich zu ihren irdischen Vorbildern unhandliche, plumpe Geräte, da der Sauerstoff, dessen eine Explosion zu ihrer Ausbreitung bedurfte, jeweils mitgeführt werden mußte. Handgranaten zum Beispiel bestanden nicht nur aus dem Zündkopf, sondern dazu noch aus einem Gefäß mit flüssigem Sauerstoff, der, da er völlig rein war, die Wirkung der Explosion um das Doppelte steigerte.
    Zwei Handgranaten trafen genau die Öffnung an der Stirnseite des Felsens. Sekunden später zwangen schwere Explosionen die Männer, sich fest in den weißen Sand zu drücken. Als der Staub sich zu legen begann, erkannten sie, daß die Handgranaten den Felsen

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