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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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Mittelalter zurück!“
    Norma hob die Hand. „Was ich wissen möchte, Mr. Samson: Kaufen andere Leute diesen besonderen Typ von Robotern auf dem freien Markt, oder gibt es einen schwarzen Markt für diesen Handel?“
    „Ohne Zweifel gibt es den. Ich bin nicht der einzige Käufer, dieses Geschäft vollzieht sich im Großen, und gerade dieser Tatsache gilt mein Kampf. Polizeiroboter, Armeeroboter, Industrieroboter, sie würde ich durchgehen lassen, weil sie für eine bestimmte Arbeit geschaffen sind. Aber alte Männer, die junge hübsche Robotermädchen kaufen, um ihren Freunden und Bekannten vorgaukeln zu können, sie hätten eine Geliebte, sind mir ein Greuel. Gott mag wissen, welche Schändlichkeiten sie sonst noch mit diesen unglücklichen Geschöpfen im Sinn haben, denn ein Roboter muß tun, was sein Herr befiehlt. Er kann sich nicht beklagen oder beschweren, es ist sein Schicksal, zu gehorchen und Befehle auszuführen.“
    „Stimmt, aber es handelt sich ja nicht um richtige Frauen und Mädchen“, sagte Lietz.
    Norma gab ihm einen Wink zu schweigen. „Mr. Samson, Ihr Flugblatt behauptet, die von der Regierung veröffentlichten Zahlen entsprächen nicht den Tatsachen. Können Sie Ihre Behauptung beweisen?“
    „Ich habe auf eine Verleumdungsklage gewartet, um den Wahrheitsbeweis anzutreten. Diese Klage blieb leider aus. Die Quelle für meine Angaben ist das vorjährige Jahrbuch der W. R. O.“
    Russ machte sich eine Notiz, die ihn daran erinnern sollte, einen Blick in das Jahrbuch zu werfen. Die W. R. O. – Welt-Regierungs-Organisation – stellte den vierten Versuch der Menschheit dar, strittige Probleme zwischen den Nationen auf friedliche Art zu lösen. Der erste Versuch, das Haager Abkommen, hatte den Ersten Weltkrieg nicht verhindern können. Der Zweite Weltkrieg brach trotz des Völkerbundes aus. Auch die UNO erwies sich nicht als Allheilmittel, wenngleich der Nahostkrieg 1967 – 68 nur als begrenzter Konflikt bezeichnet werden konnte. Danach hatte die Weltregierungsorganisation die Funktion übernommen, Streitigkeiten zwischen den Nationen zu schlichten und Kriege zu verhindern.
    Russ war sich darüber klar, daß die langanhaltende Friedensperiode weniger dem Wirken der W. R. O. als der Erfindung der Schutzglocken zuzuschreiben war. Keine Nation konnte eine andere mit Erfolg angreifen. Die W. R. O. hatte Befehlsgewalt über verschiedene Schutzglocken, außerdem unterstanden ihr fünf Raumstationen und die Mondbasis. Diese Raumstationen trugen jeweils eine Besatzung von nicht mehr als fünf Männern, während die Mondbasis eine ständige Belegung von dreißig Personen aufwies.
    Die W. R. O. hatte die Befehlsgewalt über Raumstationen und Mondbasis durch einen der seltenen Kompromisse zwischen den großen Machtblöcken erhalten. Ständig bemannte Satelliten verursachten hohe Operationskosten. Über ihren strategischen Wert gingen die Meinungen auseinander. Selbst wenn sie von einer Schutzglocke umgeben waren, die einen Zusammenprall mit Raumobjekten verhinderten, genügte es, jede beliebige Materie in ihre Bahnen zu schießen, um sie vom Kurs abzubringen. So war es eigentlich im Interesse aller Beteiligten, daß die W. R. O. die Verantwortung für die Satelliten und die Mondbasis übernahm. Als Folge des dadurch hergestellten Gleichgewichts der Kräfte verloren die Nationen das Interesse an der Fortsetzung des Rennens um die Weltraumeroberung. Sinclaire begriff, welche strategische Bedeutung Satelliten und Mondbasis bekommen würden, wenn die Pläne für den Penetrator in die Hände des Gegners fielen. Würde die W. R. O.-Polizei imstande sein, den Frieden zu gewährleisten, wenn die Schutzglocken unwirksam wurden? Russ zweifelte daran. Er hatte kein Vertrauen zur W. R. O. Sie war eine Organisation, in der Männer saßen, die große Worte machten und der Ansicht huldigten, der Friede ließe sich durch Reden stabilisieren. Russ Sinclaire wußte es besser: Stärke war das einzige, wovor eroberungslüsterne Angreifer zurückschreckten.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Von der ihm gesetzten Frist waren bereits vier Stunden verstrichen. Würden die restlichen zwanzig Stunden genügen, seine Aufgabe zu erfüllen und die Gefahr abzuwenden, die Amerika drohte?

 
9. Kapitel
     
    Als sie die Fahrt in ihrem Lufttaxi fortsetzten, richtete Sinclaire es so ein, daß er Harry Lietz gegenübersaß.
    „Nun, Harry, was haben Sie zu Samsons Worten zu sagen?“ fragte er geradeheraus.
    Lietz zuckte die Schultern.

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