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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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Hotels nicht anders hätte sein können. Er aß schweigend, ließ seine Blicke wandern und hörte den Gesprächen der anderen zu. Lietz versuchte, Myra Mars klarzumachen, daß Sinclaire und Norma Cummings lediglich Freunde seien, die er zu einem Besuch der Fabriken eingeladen habe. Andererseits bemühte er sich, bei Russ und Norma den Eindruck zu erwecken, Myra sei tatsächlich nicht mehr als seine Sekretärin. Beide Versuche mißlangen kläglich, und Lietz wußte es.
    Als das Mahl vorüber war, lehnte sich Russ in. seinem Sessel zurück. „Das Essen war ausgezeichnet, Harry. Wir wollen aber darüber den eigentlichen Zweck unseres Besuches nicht vergessen.“
    Lietz stand auf, winkte seiner Sekretärin einen Abschiedsgruß zu, und sie verließen das Gebäude, um auf ein Fließband zu treten, das zu den eigentlichen Werkhallen führte. Russ zerbrach sich dien Kopf, wo Terry und Dave Talbert steckten. Er hatte gehofft, daß sie noch während des Essens auftauchen würden, und das Gefühl, daß nicht alles nach Wunsch verlief, überkam ihn von neuem. Harrys Geständnis hatte ihm einen Schock versetzt, obwohl er darauf vorbereitet gewesen war; der Gedanke, daß Harry nicht der einzige war, daß dieses Amerika in vielen Positionen Männer sitzen hatte, die Unredlichkeiten und Bestechung zugänglich waren, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.
    Das Fließband trug sie an Montagehallen vorbei. Ein anderes, kleines Verwaltungsgebäude wuchs zur Rechten auf, und Russ bedeutete seinen Begleitern, das rollende Band zu verlassen.
    „Das Gebäude, in dem wir aßen, war das Hauptverwaltungsgebäude“, erklärte er. „Es enthält die Abteilungen Buchhaltung, Statistik, Einkauf und Werbung. Dazu die Personalabteilung. In diesem Bau hier ist der Verkauf untergebracht, der von meinen Assistenten Freida Spitzmeier und Avery Duke geleitet wird. Duke ist speziell für den neuen Robotertyp zuständig.“
    „Und wofür außerdem?“ fragte Sinclaire betont.
    „Für die Stadtzentrale. Für Polizei- und Armeeroboter. Ich weiß, was Sie denken, aber Sie irren sich. Duke ist kein Saboteur.“
    „Avery Duke untersteht also der Roboterverkauf, nicht wahr? Er ist der Mann, der die überzähligen Roboter unter der Hand an den Mann bringt.“
    „Ja“, nickte Lietz zögernd. „Aber nicht etwa für hunderttausend Dollar, wie Sie vielleicht denken. Jeder von uns beiden hat nicht mehr als zehntausend am Stück.“
    „Wer sagt Ihnen, daß Duke nicht mehr bekommt?“ fragte Russ zweifelnd. „Er kann Ihnen viel erzählen. Ich halbe den Eindruck, daß die Dinge völlig Ihrer Hand entglitten sind, Harry. Hängt das. mit Myra Mars zusammen? Steuern Sie diesen ganzen Betrieb nur noch vom Büro aus, ohne sich wenigstens jede Woche einmal im Betrieb sehen zu lassen?“
    „Ich weiß nicht, was Sie wollen“, murmelte Lietz. „Man muß sich doch auf seine Mitarbeiter verlassen können.“
    „Wie lange ist Duke schon in den Werken beschäftigt?“
    „Seit sechs Jahren. Aber wir arbeiten erst seit drei Jahren – in dieser Weise zusammen. Duke kam damals, als die neuen Roboter diese Vollendung erreichten, auf den Gedanken, einige auf eigene Rechnung zu verkaufen.“
    Es war fünf Minuten nach drei, als sie das Gebäude betraten. Russ überlegte, ob es Sinn habe, Bockerson von dem Ergebnis seiner bisherigen Nachforschungen zu unterrichten und um Verlängerung des Termines zu bitten. Er wußte, daß es keinen Sinn hatte. Die Antwort würde ein glattes Nein sein. Entweder er war in der Lage, die verschwundenen Pläne um zehn Uhr auf Bockersons Tisch zu legen, oder er hatte seinen Abschied zu nehmen.
    In dem großen Büroraum, den sie betraten, klapperten Schreibmaschinen, Rechenmaschinen surrten, Elektronengehirne klickten. Die an den Maschinen beschäftigten Männer und Frauen blickten bei Harrys Eintritt erstaunt auf. Es war offensichtlich, daß sich Lietz seit Monaten um den Gang der Dinge nicht mehr gekümmert hatte. Er stieß schnell die Tür zu einem kleineren, elegant eingerichteten Raum auf und machte Sinclaire und Norma mit Freida Spitzmeier und Avery Duke bekannt.
    Freida Spitzmeier war von maskulinem Typ. Ihr Haar war ergraut, ihre Augen blickten kühl und ablehnend. Duke entpuppte sich als großer, gutgebauter Mann, dem man ansah, daß er lange Jahre hindurch eifrig Sport getrieben hatte. Er begrüßte Norma und Russ mit einem kräftigen Händedruck und lächelte Russ vielsagend zu.
    „Freundschaftlicher Besuch, Harry, oder die staatliche

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