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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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freien Roboter dann tun?“
    „Was sollen sie tun?“ entgegnete Samson. „Natürlich das gleiche, was freie Menschen tun. Dasselbe, zum Beispiel, was auch Sie tun!“
    „Aber Roboter sind keine Menschen“, sagte Lietz.
    „Und Menschen sind keine Roboter“, entgegnete Samson.
    „Hören Sie, Roboter wollen ja gar nicht frei sein“, knurrte Harry Lietz ärgerlich.
    „Haben Sie je einen Ihrer Roboter danach gefragt, Mr. Lietz?“
    „Freie Roboter!“ spottete Lietz. „Freie Maschinen, befreite Maschinen! Warum nicht auch befreite Kühlschränke, befreite Lufttaxis, befreite hydraulische Pressen!“
    „Ja – warum nicht auch das?“ wiederholte Samson langsam und betont.
    Russell war sich nicht klar darüber, ob Samson meinte, was er sagte, oder ob er Lietz nur reizen und herausfordern wollte. Oder war es Lietz, der versuchte, das Gespräch auf diese Weise von dem Thema abzubringen, das ihm unangenehm war?
    „Wer will bestreiten, daß Roboter ein Recht auf Freiheit haben?“ begann Samson sein altes Lied.
    „Warum fangen Sie nicht bei Ihrer Sekretärin an?“ fragte Sinclaire spitz. „Ist sie etwa frei?“
    „Ganz gewiß“, nickte Samson. „Natürlich muß sie Geld verdienen für ihren Lebensunterhalt. Da Roboter nicht die Bildungsmöglichkeiten wie Menschen haben, schloß ich einen Vertrag mit der jungen – Dame. Sie arbeitet fünf Stunden täglich – nicht länger als alle anderen Angestellten. Der Rest des Tages gehört ihr.“
    „Ist das Ihr Ernst?“ fragte Russ verblüfft.
    „Über dieses Thema scherze ich nicht“, erwiderte Samson würdevoll.
    „Aber ein Roboter ohne Aufsicht – allein in den Straßen der großen Stadt …“
    „Sie hat ihre eigene Wohnung.“
    „Wozu?“ fragte Lietz. „Wozu braucht ein Roboter eine eigene Wohnung?“
    „Wozu haben Sie eine Wohnung?“ schnaubte Samson. „Glauben Sie, daß Sie wertvoller seien als ein Roboter? Sie können nicht so klar und logisch denken – Sie beweisen es mit jedem Wort! Sie können nicht so schnell und ausdauernd laufen! Sie haben keine Aussicht, jemals so alt wie ein Roboter zu werden! Ihre Konstitution ist wesentlich schlechter, und von Schönheit kann man bei Ihnen überhaupt nicht sprechen! Sie sind engstirnig und voller Vorurteile und bilden sich ein, ein Recht zu haben, unsere metallenen Freunde zu versklaven!“
    Lietz’ graues Gesicht färbte sich rosa, dann wurde es dunkelrot. Er war so wütend, daß er vergeblich nach einer passenden Antwort suchte. Russ übernahm diese Aufgabe für ihn.
    „Ihre Sekretärin hat eine Wohnung, gut! Meine Wohnung dient mir zum Schlafen, zum Einnehmen der Mahlzeiten. Ihre Sekretärin tut weder das eine noch das andere. Sicher hat sie auch keine Freunde, mit denen sie plaudert, Karten spielt oder trinkt. Was tut sie also nach der Bürozeit? Hängt sie sich zu den Sachen in den Schrank, bis es Zeit ist, wieder an die Arbeit zu gehen?“
    Russ sah, daß es ihm gelungen war, den Panzer Samsons zu durchstoßen. Wild gestikulierend, lief der Mann im Zimmer auf und ab, um endlich mit geballten Fäusten vor Sinclaire stehenzubleiben.
    „Hätte ich nur die Macht, der Welt zu zeigen, daß sie auf dem falschen Weg ist!“ schrie er heiser. „Ich würde weder mit Ihnen noch mit Ihresgleichen Mitleid verspüren. Sie bilden sich ein, wertvoller als jene Wesen zu sein, aber sie sind Ihnen und Ihresgleichen hundertfach, nein, tausendfach überlegen! Ich verachte Sie, Sir, ich verabscheue Sie!“
    Norma Cummings schob sich zwischen die beiden Männer, bevor Russ antworten konnte. „Wir verstehen Ihre Gefühle, Mr. Samson“, sagte sie mit ihrer sanftesten Stimme. „Wir stimmen zwar in unseren Ansichten nicht überein, aber ich möchte Sie trotzdem bitten, uns einige Fragen zu beantworten.“
    Samsons Arme sanken herab, er nickte. „Fragen Sie!“
    „Ist es wirklich jedem, der das Geld besitzt, möglich, einen Roboter, wie Sie ihn besitzen, zu kaufen?“
    „Meine Organisation hat zweiundvierzig Roboter erworben. Jeder von ihnen kostete hunderttausend Dollar. Nach meiner Erfahrung kann ich zu –diesem Preis soviel Roboter bekommen, wie ich will, obwohl mir kürzlich nahegelegt wurde, über diese Käufe nicht in der Öffentlichkeit zu sprechen.“
    „Haben Sie alle diese Roboter freigegeben?“
    „Sicher.“
    „Gut. Kaufen auch andere Leute Roboter?“
    „Natürlich, warum nicht? Wir sind auf dem besten Wege, die alten Zeiten der Sklaverei wieder aufleben zu lassen. Wir kehren ins finstere

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