Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
Vom Netzwerk:
Untersuchungskommission?“
    Lietz suchte nach Worten und sah dabei Freida Spitzmeier an. „Freida, Sie hatten recht, als Sie von, Unregelmäßigkeiten sprachen. Ich hätte mich darum kümmern müssen. Sie haben ihre Pflicht getan, und darum werde ich Sie für meinen Posten empfehlen. Vorher brauche ich aber eine Woche, um reinen Tisch zu machen. Nehmen Sie acht Tage Urlaub und melden Sie sich dann wieder.“
    Sie musterte Lietz mißtrauisch. „Ist das Ihr Ernst, Mr. Lietz? Oder wollen Sie mich auf diese Weise nur loswerden?“
    „Voller Ernst, Freida. Sie können sich auf mich verlassen.“ Er sah ihr nach, wie sie den Raum verließ und wandte sich Sinclaire zu. „Sie hat nichts damit zu tun, sondern hat im Gegenteil immer wieder darauf hingewiesen, daß etwas nicht stimmt. Sie ist in Ordnung!“
    „Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Harry“, ließ sich Duke vernehmen. „Wer sind die beiden? Was wollen sie hier?“ Er baute sich direkt vor Lietz auf, als wolle er die Antwort erzwingen.
    Lietz sah an Duke vorbei zu Sinclaire. „Ich möchte warten, bis Bert Cooper hier ist. Ihm untersteht die Abteilung, in der die menschenähnlichen Roboter hergestellt werden.“
    Russ nickte, und sie warteten schweigend. Bert Cooper kam nach wenigen Minuten. Er war ein großer, muskulöser Mann mit riesigen öl verschmierten Händen. Beide, Avery Duke und Cooper, waren Lietz körperlich so überlegen, daß es schwerfiel, sich vorzustellen, sie würden seinem Befehl gehorchen.
    Lietz setzte sich an die Mitte des Tisches und wartete, bis die anderen Platz genommen hatten. „Fällt mir verdammt schwer, euch das zu sagen, aber wir sind erledigt“, begann er. „Die Sache ist herausgekommen. Ich wußte, daß es eines Tages so weit sein würde. Ich versuche nicht, mich reinzuwaschen und zu behaupten, ihr hättet mich dazu überredet. Ihr beide habt zwar den Verkauf arrangiert, aber das entbindet mich nicht von der Verantwortung. Ich hatte meinen Anteil daran, und ich gebe das zu. Mr. Sinclaire hat mir versprochen, daß wir frei ausgehen und sogar das Geld behalten können, wenn wir von unseren Posten zurücktreten und ihn ungehindert die Werke besichtigen lassen. Ich denke, das ist mehr als anständig. Wir werden also die Karten aufdecken und von hier verschwinden.“
    Duke und Cooper wechselten Blicke, die Sinclaire nicht gefielen.
    Er räusperte sich und fragte Lietz: „Wie viele Roboter haben Sie auf eigene Kappe verkauft, Harry?“
    „Siebenhundertvierzehn, wenn Sie von dem neuen Typ sprechen.“
    Sinclaire pfiff durch die Zähne. „Das bedeutet allein für Sie eine steuerfreie Nebeneinnahme von sieben Millionen Dollar, wenn Sie zehntausend pro Stück erhielten. Kein Wunder, daß Sie Norma und mir eine Million bieten konnten.“
    Lietz blickte auf, er blinzelte verwundert. „Ich halte mein Angebot aufrecht.“
    „Bleiben vierzigtausend Dollar pro Roboter, die sich Duke und Cooper teilten“, fuhr Russ unbeeinflußt fort.
    „Das müssen Sie uns erst einmal beweisen“, sagte Cooper frech. „Sie bekamen jeder zehntausend, genau wie ich“, korrigierte Lietz.
    „Wissen die beiden alles über unser Geschäft?“ fragte Duke und wies mit dem Daumen auf Russ und Norma.
    „Ja“, gab Harry Lietz zu. „Aber das geht euch nichts an. Noch bin ich hier Chef, und ich mische die Karten, wenn es auch zum letzten Spiel ist.“
    „Kommen Sie, wir wollen einen Rundgang machen“, schlug Russ vor. „Vielleicht nehmen Norma und ich danach die Million an. Wir sind hinter etwas anderem her, nicht hinter kleinen Gaunern, die sich am ungesetzlichen Roboterverkauf bereichern.“ Er hoffte, daß seine Worte echt klangen und Duke und Cooper zugänglicher machten. Nur so konnte er erwarten, daß bei dem Gang durch das Werk etwas herauskam. Norma Cummings schien seine Gedanken zu erraten; sie zeigte sich keineswegs erstaunt, als Russ davon sprach, eventuell Bestechungsgelder anzunehmen. Sinclaire mußte lächeln, als er sie ansah. Sie war ein kluges Kind, und nicht nur klug, sondern auch verteufelt reizvoll.
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann erhob sich Lietz und ging, von den anderen gefolgt, voraus. Sie traten auf ein Fließband, das sie zu einer großen Montagehalle brachte. Duke und Cooper blieben am Ende der kleinen Gruppe, während sie durch den riesigen Raum schlenderten, in dem die Roboter ihren letzten Schliff bekamen. Fasziniert beobachtete Russ, wie das Haar mit winzigen Stichen auf der Schädelplatte befestigt wurde; in

Weitere Kostenlose Bücher