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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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was ihm beliebte. Er starrte Duke wütend an, hütete sich aber, noch einmal das Wort zu ergreifen.
    „Legen Sie Ihre Handtasche auf den Tisch, Miss!“ befahl Duke. „Sieh nach, ob sie einen Revolver hat, Bert!“
    Bert Cooper leerte die Tasche und schüttelte den Kopf. Dann trat er hinter Sinclaire und tastete seine Kleidung mit schnellen Griffen ab. Sinclaires Lippen wurden schmal. Er hätte sich ohrfeigen können. Er hätte damit rechnen müssen, daß die Mitwisser Harrys nicht daran denken würden, ihr einträgliches Geschäft aufzugeben. Er musterte die beiden kräftigen Männer abschätzend und wußte, daß er ohne Waffe gegen sie nicht ankommen würde. Norma tat ihm leid; er fühlte sich für ihre Sicherheit verantwortlich, nun hatte er sie ebenfalls in Gefahr gebracht.
    „Setzen Sie sich auf die Couch da drüben!“ befahl Duke Norma und Russ.
    Sinclaire zögerte. Solange er auf den Füßen stand, hatte er vielleicht noch eine Chance, die Männer zu überrumpeln. Er begann zu sprechen, um die Aufmerksamkeit abzulenken.
    „Hören Sie zu! Sie haben etwas in den falschen Hals bekommen.
    Wir sind nicht hinter Ihnen her. Die Roboterproduktion kümmert uns einen Dreck. Wir sind hinter gestohlenen Zeichnungen her. Wenn wir uns für Roboter interessieren, so nur aus dem Grund, weil wir einen ganz bestimmten Roboter suchen – den, der die Pläne stahl. Aus diesem Grund sind wir hier ins Werk gekommen, das ist alles. Los, Harry, bestätigen Sie, daß es so ist!“
    „Es stimmt, ihr könnt ihm glauben“, sagte Harry heiser.
    „Was für Zeichnungen?“ wollte Duke wissen.
    „Zeichnungen, die von einem Roboter gestohlen wurden“, sagte Sinclaire schnell. „Nur dieser eine interessiert uns. Macht weiter, wenn ihr wollt, wir werden uns nicht mehr darum kümmern. Wir nehmen die Million, und damit ist der Fall ausgestanden.“
    Duke lachte, aber es war kein angenehmes Lachen. „Soso, Sie wollen also die Million nehmen. Setzen Sie sich endlich hin! Wir wollen über die Sache sprechen.“
    Russ setzte sich und zog Norma neben sich nieder. Sie versanken fast in der weichen Polsterung. Es war eine sehr weiche Couch, fast so weich wie die Haut von Normas Arm, die Sinclaires Rechte berührte. Seine Gedanken gingen sonderbare Wege. Er war nie verheiratet gewesen. Er hätte es tun sollen. Wenn er jetzt starb, wußte er nicht, wie es war, immer eine Frau an seiner Seite zu haben. Er hatte immer nur seinem Beruf gelebt, nun spürte er, wieviel er in seinem Leben versäumt hatte.
    Avery Dukes harte Stimme riß ihn in die Gegenwart zurück. „Harry“, sagte Duke, und sein Gesicht verzog sich zu einem zynischen Lächeln, „wenn diese beiden die einzigen sind, die über unsere Geschäfte im Bilde sind, werde ich sie töten. Sie brauchen sich darum nicht zu kümmern, ich übernehme es auch, sie verschwinden zu lassen, ohne daß jemand etwas bemerkt. Wo kein Ankläger ist, ist auch kein Richter.“
    „Für wen arbeiten Sie eigentlich?“ fragte Norma Cummings. „Wieviel zahlen die Asiaten Ihnen für Ihre schmutzigen Dienste?“ Ihre Stimme klang kühl und unpersönlich, aber es war, als lade sie den Raum mit Elektrizität auf. Sinclaire begann zu sprechen, um die Wirkung von Normas Worten abzuschwächen, aber Duke unterbrach ihn.
    „Halten Sie den Mund! Noch ein Wort, und Sie sind ein toter Mann!“
    Russ preßte Normas Arm, um ihr zu bedeuten, daß sie nicht weitersprechen sollte.
    Duke wandte sich an Lietz und richtete die Mündung der Waffe auf ihn. „Also, wie ist es, Harry? Spielen Sie mit, oder …?“
    Lietz antwortete nicht. Er schaukelte unentschlossen und starr vor Furcht in seinem Stuhl, dann warf er sich mit einem hysterischen Schrei zu Boden und begann, um sein Leben zu betteln.
    Russ versuchte zu überlegen, was ein Mann wie Dave Talbert in dieser Situation täte. Er fand die Antwort nicht, denn er war kein Dave Talbert. Soviel aber glaubte er zu wissen, daß Dave nie so einfältig in eine Falle rennen würde, wie er und Norma es getan hatten.

 
10. Kapitel
     
    Dave Talbert saß noch immer auf dem harten Stuhl in dem großen rechteckigen Raum. Von allen Seiten wirkten kleine Schutzglocken mit ihren Kraftfeldern auf den selbstgeschaffenen Schirm, der seine Energie aus den Elementen in der kleinen Armbanduhr schöpfte. Es war vier Uhr durch. Seit zweieinhalb Stunden hatte Dave Muße und Gelegenheit gehabt, nach einer Möglichkeit des Entkommens zu suchen. Es schien keine Lösung zu geben, so sehr er sich

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