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TS 34: Sie starben auf Ragnarok

TS 34: Sie starben auf Ragnarok

Titel: TS 34: Sie starben auf Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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reduzieren und mehr Gruppen auf Erzsuche schicken. Wir müssen ein Schiff haben, um den Gerns gegenüberzutreten.“
    Als der Herbst kam, machte sich Bill mit Bob Craig und dem jungen Anders nach Süden auf. Nach Hunderten von Meilen erreichten sie die Tiefebene, ein Land mit viel Wasser und Vegetation und großen Herden von Einhörnern und Waldziegen. Es war ein ausgesprochen gefährliches Land. Daß sie die vielen Gefahren überhaupt überlebten, hatten sie nur ihrer Wachsamkeit und ihren automatischen Armbrüsten zu verdanken.
    Sie sahen die Sumpfkriecher – vielfüßige, riesige Biester mit sechs Beißzähnen in ihren Mäulern, aus denen eine stinkende Flüssigkeit tropfte. Der Biß eines Sumpfkriechers war giftig, er wirkte augenblicklich lähmend – selbst auf ein Einhorn.
    Während die Einhörner die Sumpfkriecher fürchteten, haßten die Tigerwölfe sie mit fanatischer Intensität und machten sich ihre eigene außergewöhnliche Gewandtheit zunutze, um jeden Sumpfkriecher, den sie aufspürten, zu töten.
    Die drei jungen Männer trugen zusätzlich zu ihren Armbrüsten auch noch einen mächtigen Langbogen bei sich. Eines Tages brachten sie damit einen der Sumpfkriecher zur Strecke. Unmittelbar darauf sahen sie sich plötzlich auf kürzeste Entfernung hin einem Rudel von etwa zwanzig Tigerwölfen gegenüber.
    Die Tigerwölfe hätten sie innerhalb kürzester Zeit zerreißen können! Statt dessen aber setzten die Tiere ihren Weg fort, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben.
    „Warum wohl haben sie uns nichts getan?“ fragte Bob Craig nachdenklich.
    „Sie haben gesehen, daß wir gerade einen Sumpfkriecher abschossen“, erklärte Bill.
    „Und diese Sumpfkriecher sind ihre Feinde, und ich nehme an, daß die Tigerwölfe uns am Leben ließen, um uns auf diese Weise ihren Dank auszusprechen.“
    Ihre weiteren Exkursionen im Tiefland verliefen ergebnislos – kein Erz war zu entdecken, und sie hätten sich nicht mehr in diesem Gebiet aufzuhalten brauchen, wenn eine Rückkehr zu den Höhlen zu diesem Zeitpunkt nicht unmöglich gewesen wäre. So waren sie dazu verurteilt, bis zum Frühjahr zu warten, und es blieb ihnen nichts anderes übrig, als im Wald eine feste Blockhütte zu errichten, in der sie den Winter überstehen konnten.
     
    *
     
    Mit den ersten Herden der Waldziegen schritten auch sie nordwärts.
    Bevor die Männer die Höhlen erreichten, kamen sie durch das unfruchtbare Tal, in dem die Gerns die Untauglichen aus ihren Kreuzern abgesetzt hatten, und zu der Stelle, wo einst die Hütten gestanden hatten. Es war nun ein verlassener Platz – der ehemalige Schutzwall war eingefallen und auseinandergerissen, die Gräber von Humbolts Mutter und all den anderen von den Hufen der Einhornherden zertrampelt und dem Erdboden gleichgemacht. Bittere Erinnerungen wurden bei diesem Anblick wachgerufen, und erst, als sie diese Stätte weit hinter sich gelassen hatten, wich ihre düstere Stimmung.
    Der rote Mais, den sie aus dem Bockshörnchen-Tal mitgenommen hatten, wurde in jenem Frühjahr angebaut und die Zahl der Erzsucher-Gruppen verdoppelt.
    Der Mais sproß, wuchs schwach und starb ab, bevor er reifte. Die Erzsucher kehrten nacheinander zurück, ohne einen Erfolg melden zu können. Da beschloß Bill Humbolt, den zweiten Weg, von dem er gesprochen hatte, zu beschreiten. Die Zeit war zu kostbar, als daß man sie mit noch weiterem erfolglosem Suchen verschwenden konnte.
    Bill ging zu George Ord und fragte ihn, ob es möglich sei, mit dem noch vorhandenen Metall einen Hyperraumsender zu bauen.
    „Dies ist der einzige Weg, mit dem wir eine Chance hätten, Ragnarok ohne ein eigenes Schiff zu verlassen“, sagte er. „Mit Hilfe des Hyperraumsenders könnten wir einen Gern-Kreuzer anlocken, um ihn dann zu erobern.“
    George schüttelte den Kopf. „Wohl könnte ein Hyperraumsender gebaut werden, aber dazu brauchen wir viele Jahre. Jedoch ohne die nötige Energie würde er nutzlos sein. Wir benötigten für diesen Bau einen Generator von solcher Größe, daß wir jedes Gewehr, jedes Messer, jede Axt und jedes Stückchen Stahl und Eisen, das wir besitzen, einschmelzen müßten. Und selbst dann noch fehlten uns mindestens fünfhundert Pfund Metall. Zusätzlich brauchten wir noch dreihundert Pfund Kupfer für die Drähte.“
    „Ich sehe die Notwendigkeit eines so großen Generators nicht ein“, erwiderte Bill. „Ich hatte so fest daran geglaubt, daß wir in der Lage wären, einen Hyperraumsender zu

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