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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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… natürlich.“
    Als Pearton sich verabschiedet hatte, fuhr Fara seine Frau wütend an. „Was soll das heißen, hier einfach herumzustehen und mir zu sagen, ich soll nicht zahlen. Du hast mir oft genug in den Ohren gelegen, daß es ausschließlich meine Schuld gewesen ist, daß er so geworden ist. Außerdem wissen wir nicht, wozu er das Geld gebraucht hat. Vielleicht war er in einer Notlage.“
    Creels Stimme klang wie tot. „Ich weiß nur eines. In einer einzigen Stunde hat er uns alle unsere Ersparnisse genommen.“
    „Und ich weiß nur“, unterbrach sie Fara, „daß ich unseren Namen vor Unehre geschützt habe.“
    Sein Hochgefühl erfüllter Pflicht hielt an bis zum Nachmittag, als der Gerichtsdiener von Ferd seine Werkstatt betrat mit einer Vollmacht, um sie zu schließen.
    „Aber wieso …“, begann Fara.
    „Die Automatische Reparaturen GmbH hat Ihr Darlehen von der Bank übernommen und also auch die Werkstatt. Sie verzichten auf das Geld und schließen dafür Ihren Laden“, erklärte der Mann.
    „Aber das ist eine schreiende Ungerechtigkeit“, rief Fara. „Ich werde vor Gericht gehen.“ Halb betäubt dachte er: Wenn die Kaiserin davon erfährt, dann wird sie …
     
    *
     
    Das Gericht in Ferd war ein großes graues Gebäude, und Fara fühlte sich mit jeder Sekunde innerlich leerer, während er die grauen Korridore entlangirrte. Er hatte absichtlich auf den Beistand eines Rechtsanwaltes verzichtet, und in Glay war ihm dieser Verzicht auch noch sehr weise und außerdem sparsam erschienen. Hier in diesen enormen Hallen und palastartigen Räumen sah es nach Dummheit aus.
    Er brachte es trotzdem zuwege, dem Gerichtsvorsitzenden einen halbwegs verständlichen Bericht von der verbrecherischen Handlungsweise der Bank zu geben, die Cayle zuerst das Geld vorgeschossen, um dann seinen Wechsel, vermutlich noch in der gleichen Minute, in der er seine Unterschrift geleistet hatte, an seinen Hauptkonkurrenten weiterzugeben. „Ich bin überzeugt, Sir“, schloß er seine Erklärungen, „daß die Kaiserin ein solches Vorgehen gegen einen unbescholtenen Bürger nicht gutheißen würde.“
    „Wie können Sie es wagen“, erwiderte die kalte Stimme des Mannes im Richterstuhl, „den Namen Ihrer geheiligten Majestät in einerAngelegenheit in den Mund zu nehmen, die nur Ihrem groben Selbstinteresse dient?“
    Fara überlief ein Frösteln. Gerade noch hatte er geglaubt, ein umhegtes Mitglied der großen Menschenfamilie der Kaiserin zu sein. Jetzt hatte er das Bild von Zehntausenden eisiger Gerichtshöfe wie diesen hier vor sich, mit einer Myriade böswilliger und herzloser Männer, die zwischen der Kaiserin und ihrem getreuen Untertan Fara standen. Leidenschaftlich dachte er: Wenn die Kaiserin wüßte, was hier vor sich geht, wie ungerecht er behandelt würde, dann würde sie …
    Würde sie wirklich?
    Er schob den schrecklichen Gedanken weit von sich und wurde aus seinen Überlegungen durch die Stimme des Richters gerissen, der das Urteil verkündete. „Die Beschwerde des Klägers wird kostenpflichtig abgewiesen. Die Gerichtskosten belaufen sich auf dreihundert Kredit, die sofort zu bezahlen sind.“
    Am nächsten Tag suchte Fara Creels Mutter auf. Zunächst begab er sich in Farmers Restaurant im Außenbezirk der kleinen Stadt, das, wie er mit heimlicher Genugtuung feststellte, schon gut besucht war, obwohl es noch früher Vormittag war. Doch Madame war nicht da. Vermutlich im Laden.
    Dort traf er sie dann auch. Die hartgesichtige alte Frau hörte seine Geschichte kommentarlos bis zu Ende an und gab dann zur Antwort:
    „Nichts zu machen, Fara. Ich muß selber sehr häufig Darlehen von der Bank aufnehmen, wenn größere Geschäftsabschlüsse zu machen sind. Wenn ich versuchen würde, dir wieder eine Werkstatt einzurichten, würden mir die Leute von dieser GmbH sehr schnell das Fell über die Ohren ziehen. Außerdem wäre es Dummheit, einem Mann mit Geld unter die Arme zu greifen, der sich von seinem Sohn um ein Vermögen hat beschwindeln lassen. Ein solcher Mann hat in der Geschäftswelt nichts zu suchen. Arbeit kann ich dir auch nicht geben, weil ich grundsätzlich keine Verwandten einstelle.“
    Sie schloß: „Du kannst aber Creel sagen, daß sie zu mir ziehen kann. Einen Mann allerdings werde ich nicht noch mit durchfüttern.“
    Er stand noch eine Weile verloren herum, während sich Mrs. Farmer wieder an ihre Arbeit machte. Sie mußte sich seiner Gegenwart aber sehr gut bewußt sein, obwohl sie ihm den

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